Moin zusammen,
Es geht zwar Leistungstechnisch bei mir nicht mehr um Balkonsolar, aber die Anschlusstopologie wäre die gleiche. Habe Jetzt drei WR einphasig am Start die einspeisen und aktuell bereite ich Unterverteilung soweit vor, dass dort neben zwei PV Wechselrichter auch ein Batteriewechselrichter ran soll. Nun soll also alles richtig schickt haben.
Da steltt ich mir die Fragen nach der Notwendigkeit eines FI / RCD in der Unterverteilung. In anderen PV-Foren kloppen sich die Leute buchstäblich um das Für und Gegen.
Ich selbst würde so'n Ding verbauen, WENN, ja wenn es denn überhaupt einen Sinn macht in einnem TNC-S Netz, wo bereits der HAK über einen zentralen FI verfügt. Ich verstehe nicht, welchen Fehlerstrom ein FI in der Unterverteilung abfangen kann, der dem zentralen FI durch die Lappen geht, denn kein WR baut ein eig. Netz auf und verfügt auch nicht über einen geerdeten Sternpunkt, also wie soll ein Fehlerstrom zu Stande kommen, der nicht über den zentralen FI erkannt wird. Aus meiner Sicht kann es keinen geschlossene Stromkreis zw. mir und dem WR im Fehlerfall geben, es bedarf dazu immer den Sternpunkt des EVU bzw. der Hauserdung wo der PEN aufgetrennt wird und damit wäre der zentrale FI mit an Board.
Also bitte um sachliche Diskussion. Warum würde mir ein zweiter FI in einem TNC-S helfen? Irgendwo las ich noch was von verbesserten Brandschutz...mhh...auch das wäre mir schleierhaft.
Danke Euch!
Also bitte um sachliche Diskussion. Warum würde mir ein zweiter FI in einem TNC-S helfen?
Wenn du schon einen zentralen FI hast, bringt ein weiterer FI keinerlei Vorteile. Den kannst du auch weglassen. Es sei denn, du hättest eine gewisse Selektivität, dann könnte dieser FI auslösen, ohne das dein zentraler FI auslöst. Dann fällt dir nicht deine ganze Energieversorgung aus.
Hier ein paar Infos zur Selektivität
Ein zentraler FI ist übrigens nicht zu empfehlen. Stell dir vor, du bist im Urlaub und dir fällt die Kühltruhe aus. Besser jede Sicherung hat einen eigenen FI, dann fällt nur ein Stromkreis aus und die Gefahr ist deutlich geringer, dass es die Tiefkühltruhe trifft.
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Vielen Dank, ich dachte schon, dass ich ein riesiges Brett vor den Augen habe. Ich stimme Dir bzgl. des zentralen FIs zu. Ist schon echt nervig, wenn bei einem Erdschluss gleich das ganze Haus tot ist, aber der HAK ist in den Nuller Jahren nun mal so gebaut worden. Hätte ist das damals bestimmen können (habe das Haus erst 10 Jahre später gekauft), hätte ich bspw. einen FI je Phase geplant und keinen zentralen, aber nun ist es so. Da mein HAK eh schon rand-voll ist, bekomme ich eine Umrüstung eh nicht und soooo oft fliegt mein FI nicht, eingentlich nur, wenn ich an der Elektrik arbeite und über Induktivitäten Fehlströme auslöse (das passiert ja selbst dann, wenn der LS des Stromkreises aus ist). Ansonsten fliegt der nicht.
Der einzige Vorteil in der U-Verteilung einen FI einzubauen wäre also, dass im Fehlerfalle hinter der U-Verteilung und nur dort, dieser FI zuerst fliegt und nicht der zentrale. Ok, das wäre ein Punkt. Dann müsste ich die Regeln der Selektivität beachten. Ich überlege mir mal, ob ich das wirklich brauche. Wie gesagt, bisher ist mir im "normalen" Betrieb der FI nie geflogen.
Ich sehe gerade, dass es Kombiautomaten aus LS iund FI gibt. Wußte ich nicht. Echt interessant. Leider doppelt so breit wie ein normaler LS und da mein besagter HAK voll ist, keine wirkliche Alternative um Selektivitäten aufzubauen
Leider doppelt so breit wie ein normaler LS und da mein besagter HAK voll ist
NICHT zwingend 😉
Freundliche Grüsse aus dem Schwabenländle
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Wenn du schon einen zentralen FI hast, bringt ein weiterer FI keinerlei Vorteile.
Dann müssen die WR aber vor dem zentralen FI sein. Ein FI ist ein Summenstrommesser der die Differenz aller Ströme auf allen 4 Leitern misst.
Hast du einen Stromerzeuger nach dem FI wird dieser nicht in der Stromsumme berücksichtigt. Daher können dann auch grösser Fehlströme fließen.
Hast du einen Stromerzeuger nach dem FI wird dieser nicht in der Stromsumme berücksichtigt.
Hatten wir hier schon ausführlich diskutiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass das eine falsche Vorstellung ist. Auch ein Stromerzeuger, der einspeist, lässt einen Strom zwischen N und PE fließen, was der zentrale FI genau so mitbekommt. Jeder Fehlerstrom löst diese Symmetrie auf und der FI fliegt.
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Leider doppelt so breit wie ein normaler LS und da mein besagter HAK voll ist
NICHT zwingend 😉
Sachen gibts 😉 Danke für den Tipp
Damit jetzt keine Verwirrung aufkommt, was ist vor oder nach dem FI bedeutet. Ich versuche mal meine Situation wie folgt "grafisch" darzustellen:
NETZ_DES_EVU (TN-C) => HAK => HAUSERDUNG (TN-C-S) => Zentraler SLS => Zentraler FI => Ls's der Stromkreise (wo u.a. auch die einphasigen WRs über die U-Verteilung mit dranhängen).
Das meinte ich mit, die WRs hängen hinter/nach dem zentralen FI
Falls der WR vor dem FI hängt, könnte ich noch verstehen wie es zum einem Fehlerstrom kommt, der nicht erkannt wird.
Auch ein Stromerzeuger, der einspeist, lässt einen Strom zwischen N und PE fließen, was der zentrale FI genau so mitbekommt.
Stimmt. Was nicht mehr gegeben ist ist der Schutz vor dem Berühren von Stromführenden Bauteilen.
Wenn 2 Fehler auftreten kann es dazu kommen. 1 Schutzleiter nicht mehr am Gehäuse, 2 Gehäuseschluss.
Wenn jetzt das Gehäuse berührt wird schaltet der Zentrale FI nicht.
@profantus Das verstehe ich nicht. Wenn der Schutzleter (du meinst PE oder) nicht am Gehäuse hängt, aber Phase und ich dann das Gehäuse berühre löst der FI aus, da ja kein Rückfluss über N erfolgt. Wenn der Schutzleiter am Gehäuse hängt und Phase draufkommt, fliegt sofort LS und oder FI.
Wenn der Strom nach dem RCD erzeugt wird kann der ja keine Fehlstrom feststellen. Der misst ja alles was in den Stromkreis rein und raus geht.
Wenn du jetzt einen WR nach dem RCD hast, hast du idealerweise gar keinen Stromfluss im RCD da dein Verbrauch ja durch den WR gedeckt wird.
Also Summe 0. Kommt es jetzt zu einem Fehler ist für den RCD immer noch alles OK da sich an der Summe ja nichts geändert hat.
Ist es ein Isolationsfehler bei dem ein großer Strom fließt hat Win recht, da dann vom Netz bezogen wird und der RCD den Fehlstrom fest stellt.
Ist es wie in meinem Fall geschildert ein Fehler der über einen Widerstand (deinen Körper) abgeleitet wird, kann es sein das der RCD das nicht mit bekommt da dein WR den kompletten Strom dafür liefert.
Schutzleiter = PE 😉
@profantus Ich war mal künstlerisch tätig 😉 , vielleicht kriegen wir das so besser hin:
Auch wenn das praktisch quatsch ist, aber der Einfachheithalber soll vom Netz kein Strom kommen. Ich fasse L an, dann kann ich von PV zu mir den Strom einzeichnen bis Erde. Nun sehe ich nur einen Weg wie ich zurückkomme auf N, über die Hauserdung. Danach gehts zurück zur PV um den Kreis zu schließen. FI löst hier aus.
Wenn ich L und N nach dem RCD anfasse, dann könnte ich mir das theoretisch vorstellen, wenn ich gg. Erde 100% isoliert bin. Das würde aber auch der zweite FI nicht merken, ist ja dann keine Differenz da. Praktisch bin ich natürlich nicht 100% isoliert, ein Teil fließt also über Erde ab und dann wären wir wieder im Fall des Bildes, wo der FI auslöst.
Wenn ich L und N nach dem RCD anfasse, dann könnte ich mir das theoretisch vorstellen, wenn ich gg. Erde 100% isoliert bin. Das würde aber auch der zweite FI nicht merken, ist ja dann keine Differenz da. Praktisch bin ich natürlich nicht 100% isoliert, ein Teil fließt also über Erde ab und dann wären wir wieder im Fall des Bildes, wo der FI auslöst.
Wenn du 100% isoliert stehst, braucht auch kein RCD auszulösen, es fließt ja kein Strom, also ist auch keine Gefahr. Das gilt ja auch immer, ein RCD löst nunmal nur aus, wenn ein Fehlerstrom fließt.
Wenn du jetzt einen WR nach dem RCD hast, hast du idealerweise gar keinen Stromfluss im RCD da dein Verbrauch ja durch den WR gedeckt wird.
Also Summe 0. Kommt es jetzt zu einem Fehler ist für den RCD immer noch alles OK da sich an der Summe ja nichts geändert hat.
Nehmen wir mal den Spezialfall, dass die Erzeugung genau dem Verbrauch entspricht, also 0 eingespeist wird. In diesem Fall fließt erstmal kein Strom durch den RCD. Wenn ich jetzt 100 mA von L nach PE ableite, muss dieser Strom vom Netz kommen. Der fließt aber nicht über N zurück. Also löst der RCD aus.
Egal wie ich es wende und drehe, sobald nicht immer alles zwischen L und N fließt, sondern ein Strom über PE, gibts eine Asymmetrie zwischen L und N und damit löst der RCD aus.
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@win Da hast Du mich falsch verstanden. Ich hatte überlegt, welcher "theor" Fall noch denkbar ist und mir fiel nur ein, wenn ich beide Leiter (N & L) in die Hand nehme oder etwas anschaulicher dargestellt. Ich fasse beide Pole in der Steckdose an UND ich wäre 100% gg. Erde isoliert. Dann bin ich halt der Verbraucher ;-). Es gibt kein Fehlerstrom, der RCD löst nicht aus und dennoch "glühe" ich unfreiwillig...aber wir kommen hier vom Thema. Das ist schon fast ein idiotischer Fall.
Ansonsten sind wir beide beiander.