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Balkonanlage mit Speicher - DIY Vereinfachung/Zusammenfassung

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(@1080p)
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Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Themenstarter  

Hallo,

ich komme über ein Youtube Video vom Andreas Schmitz hier her und habe ebenso das Video im Thread vom hiesigen Nutzer @Horst Horstmann (Balkonsolar mit Relais und Akku zur Grundlasversorgung) gesehen und auch den aktuellen Beitrag zur saldierten Nulleinspeisung von @E-t0m teilweise gelesen.

Ich stehe noch ganz am Anfang und habe noch keine eigene Anlage installiert, würde aber gerne mit einer Balkonanlage (600W WR mit 1200Wp auf dem Dach) einsteigen. Wichtig für mich: Wenigstens ein kleiner Speicher (ca. 1 bis 1,5 kwh) sollte dabei sein und mittels eines zweiten Wechselrichters soll das System auch für Notstrom einsetzbar sein, wenn auch per manueller Umrüstung ohne automatische Erkennung und Umschaltung (USV). Das ganze so legal wie irgend möglich, also beim Netzbetreiber angemeldet usw.

Ich würde mich freuen, wenn ich die verschiedenen DIY Ansätze mal zusammenfassen könnte, möchte aber mit einer fertigen Speicher-Balkonanlage beginnen... der vom Österreicher EET:
Lösung 1: Die Anlage ist wahrscheinlich bekannt, sie ist für Laien installierbar und in einem schicken Gehäuse verpackt. Es sind 1,44kwh Speicher sowie 2 Wechselrichter verbaut und über einen Schalter kann von (saldierter)Einspeisung auf eine Notstromsteckdose umgeschaltet werden. Im Inneren werkelt ein Raspberry Pi. Das Ganze ist sehr teuer aber dennoch recht beliebt, die Lieferzeit beträgt aktuell 1 Jahr.
Ich bin nun eher ein DIY-Fan und interessiere mich daher vorrangig für die Technik des EET Systems. Wie ermittelt dieses System den aktuellen Stromverbrauch? Ein Abgriff am Zähler (SmartMeter) mittels IR-Lesekopf erfolgt nicht. Die Methode ist angeblich neu und patentiert und es werden keine Zähler (Shelly) oder Sonstiges nach den Zähler eingebaut, alles wird einfach an ne Schuko-Dose angesteckt. Vielleicht weiß ja jemand, wie das genau funktioniert. Tips wären hier toll.

Lösung 2 von @E-t0m mit der saldierten Nulleinspeisung ... das ist sicher meisterlich, aber eher DIY+. Selbst mit technischer Affinität und ersten Erfahrungen mit dem Rasp Pi und Linux verstehe ich das nicht alles. Zudem wird ein Soyosource WR genutzt (warum eigentlich??), welchen ich ohne Zulassung nicht verwenden würde. Ich würde daher Lösungen mit Abgriff der Verbrauchsdaten vom Zähler (SmartMeter) mittels IR-Lesekopf erstmal zurückstellen, weil es schlicht sehr speziell ist.

Als Lösung 3 würde ich die Methode vom Youtube Nutzer "Solaranlage" bezeichnen, welche hier im aktuellen Thread von @Horst Horstmann behandelt wird (Klick). Über ein einfaches Relais mit Spannungsmesser wird geregelt, wann der Akku geladen wird und wann eingespeist wird. Eher primitiv und von den Strömen hinsichtlich der Komponenten recht knapp bemessen. Auch hier würde "meine" DIY Lösung teurer werden, weil ich zugelassene Komponenten verwerden würde.
Ich bin noch nicht sicher, ob oder wie dieses System auch schon auf Notstrom umgestellt werden kann. Fällt das Netz aus, läuft der WR ja gar nicht mehr (NA-Schutz). Hier wäre ich für Input dankbar, wie auch ein Off-Grid Betrieb realisiert werden könnte.

Lösung 4 zielt auf Möglichkeiten ab, bei denen ein Balkonkraftwerk bei Stromausfall nutzbar bleiben kann. Das Video vom Youtuber "Der Kanal" ist hier zu finden. Das Prinzip beruht auf einem Limiter des WR, welcher den aktuellen Stromverbrauch im 1-phasigen Netz über einen Stromwandler, also ne einfache "Stromklemme" ermittelt und entsprechend anpasst. Ließe sich diese Technik nicht auch allgemeiner verwenden, vielleicht auch ohne Rasb Pi? Also als Alternative zum IR-Leser am SmartMeter, womöglich schon mit weitgehend fertiger Hardware/Relais?

Für jeglichen Input wäre ich dankbar. Wie unterscheiden sich die Lösungen, was sind Vor- und Nachteile und wie kann eine wirklich gute, legale Lösung als "echtes" DIY am ehesten realisiert werden?

Danke und mfG, 1080p


   
Zitat
Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 8244
 

Ja, Lösung 4 geht autark mit der Klemme und dem Wandler, z.b. der Sun GTI.
Das Hauptproblem ist eigentlich immer, den Akku ins System zu integrieren.

Dann steigt die Leistung, man muss die Einspeisung begrenzen oder regeln für den Nachtbetrieb, und beides kollidiert mit dem konzeptionellen Unterschied zwischen Mppt Betrieb ( volle Leistung was die Panels hergeben) und dem Akkubetrieb ( vorgegebene oder am Zähler aumnnull geregelte Leistung).

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
AntwortZitat
E-t0m
(@e-t0m)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 834
 

Hallo 1080p 😉

zu 1: War mir nicht bekannt. In der Anleitung dazu steht: das Gerät versucht die gespeicherte Energie möglichst gleichmäßig über die Nacht abzugeben.
Vermutlich wird nur anhand des Datums bzw. der vorangegangenen Tageserträge geladen und dann später eingespeist.

zu 2: Da kenne ich mich deutlich besser aus. :angel:
Die größte Schwierigkeit sehe ich in der Installation des Volkszählers, dafür gibt es aber viel Hilfestellung und auch fertige Images zum herunterladen. Aber dann hat man ein tolles Monitoring!
Der Soyosource GTN wird verwendet, weil der einfach und präzise zu steuern ist und noch dazu günstig. Es wohnen auch Menschen außerhalb D. Der Hoymiles HM-600 *könnte* diesbezüglich interessant und zertifiziert sein.
Der Lesekopf am Stromzähler ist "unter dem Strich" noch die einfachste Variante zur Verbrauchssaldierung:
Ich würde keinem Laien raten, die Blende des Stromzählers ab zu machen und im (informatorischen) Blindflug Messklemmen zu setzen.

zu 3: keine Meinung

zu 4: einphasig, geht mit dem Sun GTIL wohl (derzeit) am besten und legal (D)

Grundsätzlich:
Der Aufwand, mit einem Akku und einer Steuerung Strom zu speichern und später wieder abzugeben ist sehr teuer.
Darum sollte nur Strom gespeichert werden, der tatsächlich "übrig" ist. Es ist absolut sinnlos nur der "Grundlast in der Nacht" wegen zu speichern.
Wenn man Strom ohne zu speichern verwenden kann, ist es immer effizienter und um Welten billiger.
Der dankbarste "Akku" ist der Stromzähler: er ist unendlich groß, ist "bezahlt" und hat keinen Verlust.

Jedes Watt, das du direkt einspeist, ist eingesparter Bezug.
Wenn du aber etwas "zur Seite packst", sparst du nur (vielleicht) später etwas ein, aber mit extra Verlusten.
Die Einspeisung in der Nacht ist nur sinnvoll, wenn trotz der Einspeisung am Tag noch Leistung übrig ist!

Quelle

Eine vernünftige Lösung kommt ohne Messung des (saldierten) Verbrauchs einfach nicht aus.

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AntwortZitat
(@1080p)
Newbie
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 2
Themenstarter  

Hi,

bei dem System von EET steht auch dabei, dass nur die Menge Strom ins Netz abgegeben wird, welcher auch im Haushalt verbraucht wird. Er wird also kein Strom ins Netz "verschenkt". Wäre spannend zu wissen, wie das System den aktuellen Verbrauch ermittelt... dies scheint ja eine art Knackpunkt beim Energiemanagement zu sein.

Dass eine Speicherlösung grundsätzlich hohe Kosten verursacht und sich erst viel später amortisiert, ist mir bekannt. In meinem Fall verbrauche ich leider 80% meines Gesamtverbrauchs in der Nacht. Meine Grundlast spielt eher tagsüber eine Rolle, sofern ich nicht Wasch- oder Spülmaschine programmiere am Tag zu laufen. Mit 1,5kWh Speicher kann ich auch nicht viel reißen, will so aber erstmals ins Thema reinschnuppern. Zudem finde ich gerade in der aktuellen Energiekrise auch die Option auf (Insel-)Notstrom wichtig, auch wenn es einen weiteren WR dafür benötigt.

Aktuell tut sich ja auch noch einiges am Markt. Bei der Firma Indielux gibt es sog. Stromwächter zu kaufen, mit denen Balkonanlagen bis 1,8kWp mit Einspeisung/Eigenverbrauch und Speicher realisiert werden können. Spannend ist, wie die Systeme kommunizieren und welche WR genutzt werden können. Teuer wirds aber wohl in jedem Fall bei solchen fertigen Lösungen.

Wäre natürlich toll, wenn sich ein derartiger Stromwächter mit seinem Modbus-Protokoll auch in DIY Projekte einbinden ließe. Wahrscheinlich gibts bei den WR aber noch keine Standards sondern jeder Hersteller macht sein eigenes Ding.


   
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(@digi-quick)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 89
 

Hallo 1080p 😉

Jedes Watt, das du direkt einspeist, ist eingesparter Bezug.
Wenn du aber etwas "zur Seite packst", sparst du nur (vielleicht) später etwas ein, aber mit extra Verlusten.
Die Einspeisung in der Nacht ist nur sinnvoll, wenn trotz der Einspeisung am Tag noch Leistung übrig ist!

Quelle

Die Formulierung ist unglücklich gewählt, da tatsächlich ins öffentliche Netz eingespeister Überschuss nicht weniger Bezug bedeutet - erst einmal unabhängig davon, ob dieser vergütet wird oder nicht.

Es geht hier um die selbst direkt verwertete Leistung von der PV, denn diese steht ja ohne Speicherverluste zur Verfügung. Speichern sollte man nur den tatsächlichen Überschuss....
z.B. bei einer KWp von z.B. 1200Watt die Leistungsspitze zur Mittagszeit, wenn man nur einen WR mit 600 Watt - oder wie in deinem Fall mit knapp 700 Watt hat.

Zu 1:
Angeblich hat der Entwickler mit der Lasterkennung über die einfache Spannungsmessung an einer Steckdose promoviert..... - ist mir ein wenig Schleierhaft, wie hier einen relativ genaue Messung eines Last-/an-/-abwurfs erkann werden kann. Schaltvorgänge selbst kann man ja an Verformungen der Sinuswelle erkennen (Spikes etc.) und darauf filtern.
(Ich bin zwar einige Jährchen raus aus der e-Technik, habe aber trotzdem mal den E-Techniker gebaut - dürfte folglich kein kleines Dummerchen sein.)

Lösung 2 und 4 sind eigentlich "Gleich"!
Der Soyo verwendet einen Stromzähler und übermittelt den Wert digital (via ModBus) an den WR!
Dadurch ergibt sich die Möglichkeit das ganze "aufzubohren", wie E-t0m das gemacht hat.
- Lasterfassung über alle 3 Aussenleiter, statt nur einem

Wobei die Position des Meßfühlers bei dem Ursprünglichem Stromzähler mMn komplett unlogisch ist

Erfaßt wird bei dieser Position die Summe aus P(Netz)+P(PV)
(Für den Wechselrichter heist die Formel also
IF P(PV) <=600VA
P(Netz)+P(PV) - P(PV) = 0W
Else
P(Netz)+P(PV) - P(PV) > 0W

Würde die Meßklemme direkt hinter der Haupsicherung (zwischen Hauptsicherung und Sicherungsblock zu den einzelnen Stromkreisen) sein und nur der Bezug aus dem Netz gemessen, wie im übrigen auch bei der Lösung von E-t0m (Leistung wird direkt am Stromzähler ausgelesen), wäre die Gleichung einfacher

IF P(PV) <=600W
P(Netz)- P(PV) = 0W
Else
P(Netz)- P(PV) > 0W

Der Sun GTIL hat dagegen nur den (analogen) Stromsensor extern und läßt sich daher nur mit viel Umbau mit einer 3 Phasenmessung verwenden

Nachteil von Lösung 2 Bis 4 : Alle Anlagen sind nicht als "Mini"/Balkonkraftwerk anmeldbar
- WR Leistung > 600 VA (Lösung 2 & 4)
- Keine VDE AR-N-4105 Zertifizierung (Lösung 2 & 3 - Der Sun GTIL1000/2000 aus Lösung 4 hat diese seit kurzem)


   
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