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LiIon Brandschutz

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Shadowblues
(@shadowblues)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 300
Themenstarter  

Hallo zusammen,

gibt es Erfahrungen / Versuche darüber, was ein LiIon Feuer aufhalten kann?

Ich finde viele Youtube Videos über abbrennende Zellen, ok. Die wurden aber ja auch meisst mutwillig beschädigt.
Auch habe ich irgendwo nen Video gefunden von jemand, der die Zellen einzeln in Steinwolle gepackt hat und das Feuer nicht auf ne Nachbarzelle übergesprungen ist.

Was ich aber noch nicht gefunden habe ist n Video ob beispielsweise n Feuer von nem 30er Pack 18650er (kleiner Radakku) auf den Nebenpack überspringt wenn ne Gipskartonplatte oder 25mm Steinwolle oder Gipskarton / Steinwolle / Gipskarton dazwischen ist.
Kennt ihr sowas?

Ich überlege mir ob ich meinen Akku halbwegs feuersicher auslegen soll (neben dem Thema "interne Zellsicherung + Sicherheitsdraht + enge Temperaturüberwachung") oder eher auf Abbrand auslegen soll.
Nach der Methode - wenns brennt, lass es brennen und schau, dass nix anderes getroffen wird.

Und nein, ich wollte kein LiFePo bauen, ich will LiIon versuchen aus dem Ansatz des Upcyclings.


   
Zitat
voltmeter
(@voltmeter)
Yoda
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 7735
 

schau zu das die zellen packs untereinander thermisch getrennt sind mit gipsfaserplatten oder ähnlichem.
falls eine einheit feuer fängt kannst du das nicht mehr aufhalten nur durch nen co2 löscher verlangsamen und das feuer evtl löschen dazu sollte der akku behälter nach unten hin luftdicht sein damit sich das co2 vom löscher im akkukasten ansammeln kann und den brand erstickt.
aber achtung ohne lüftung erstickungsgefahr
giftige gase werden austreten ein rauchabzug ist pflicht, auch bei kaufspeichern!

eine atemschutz vollmaske mit ABEK filter griffbereit halten, anlegen üben.
klingt erstmal alles lächerlich bis die situation eintritt...

Projekt 80kWh / 26kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
Sind Photovoltaik-Inselanlagen meldepflichtig?
Warum braucht man keinen 3phasen Batteriewechselrichter?
-- Sammelthread PV Anlagen Beispiele Umsetzung --
Die "Energiewende" kostet eine Kugel Eis..... pro kWh am Stromzähler.


   
AntwortZitat
(@cephalotus)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 64
 

Bei Lithium-Ionen Akkus brennt vor allem das Graphit und der Elektrolyt. Die Kathode gast dabei Sauerstoff aus und liefert so einen Teil des Oxidiationsmittels gleich vor Ort.

Ertsticken ist daher mühsamer als bei anderen Feuern und gerade bei CO2 ohne Kühlfunktion habe ich meine Zweifel, ob das den Akkubrand wirklich stoppen kann, idR versucht man Li-Ionen Brände zu kühlen. Entweder viel Wasser drauf oder so Zeug wie die Pyrobubbles / Fireballs, welches Wärme über die Schmelzenthalpie entzieht.

Neben den Feuer selbst hat man bei Li-Ionen-Akkus aber vor allem das Rauchgasproblem, entweder das Gas brennt gleich direkt, wie bei nem Flammenwerfer, oder es zündet später in Form einer Verpuffung/Explosion oder aber es bleibt unverbrannt, dann hat man aber trotzdem die giftigen Rückstände überall.
Durch die starke gasentwiclung funktionieren auch geschlossene Behälter bei größeren Li-ionen Bränden idR nicht, die werden aufgesprengt.

Ich selbst würde einen großen staionären akku vermutlich in eine Metallwanne bauen und ein automatisches Wasserlöschsystem installieren. Das muss halt den Zellbrand zuverlässig und möglichst schnell entdecken können. Segmentieren kann man ja trotzdem noch.

Der Idealfall beim Brandschutz wäre, dass nur eine Zelle brennt oder ausgast und dann das System geflutet wird, dann ist auch das rauchgasproblem überschaubar.

Das Problem ist, dass das ahlt alles etwas kostet und im DIY Bereich versucht man ja die Kosten möglichst klein zu halten. Wenn man Geld ausgeben kann und will würde man ja sonst zuerst einmal in gute Zellen investieren.

Spannend zum lesen, aber schwer nachzubauen ist das, was die NASA zum Schutz vor der Ausbreitung von Akkubränden in ihren Raumanzügen verwendet. Wenn man irgndwo keinen li-Ionen-Brand gebrauchen kann dann im Weltraum, wo sich leute aufhalten. Die NASA verwendet übrigens für sehr viele Anwedungem, wo die Temperaturen das erlauben konventionelle handelsübliche NMC oder NCA 18650er Zellen und keine Speziallösungen und das, obwohl Geld da eher keine Rolle spielt. Die Zellen aus Serienferzigng sind einfach sehr gut, bekannt in den Eigenschaften und zu nahezu 100% zuverlässig.

https://ntrs.nasa.gov/api/citations/20160003490/downloads/20160003490.pdf

Der Nasa Ansatz ist übrigens der gegensätzlich. Die versuchen alle Zellen thermisch so gut wie möglich zu verbinden, dann kann sich eine Zelle garnicht bis zum Brand aufheizen und wenn irgendwie doch (sie mussten dafür extra Brandzellen bauen, die normalen ließen sich mit den üblichen Methoden nicht mehr zünden), kann sie die Nachbarzellen nicht mit anzünden.

ggf noch:

https://ntrs.nasa.gov/api/citations/20160011169/downloads/20160011169.pdf

https://ntrs.nasa.gov/api/citations/20150003488/downloads/20150003488.pdf

Wenn ich könnte, würde ich meine Ebike Akkus genau so bauen. Selber machen kann ich das alles leider nicht, weil ich mir keinen Alublock so fräsen und Plasmaoxidieren kann. Wäre spannend ob jmd ein Füllmaterial kennt, was man zwischen die 1mm Zellabstände gießen kann, dann aushärtet ohne des Recycling zu behindern und thermisch gut leitend ist, aber elektrisch nicht leitend und nicht brennbar. Und ungiftig.
Mir ist noch nichts eingefallen.

MfG


   
michael_w reacted
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Shadowblues
(@shadowblues)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 300
Themenstarter  

Hi,

interessante Sachen da mit der NASA 🙂 Aber teuer halt. Ich will mir den Akku aussen aufbauen.

Ich habe einen Kaufakku in der Werkstatt stehen - vom Haus getrennt.
Wie das halt mit den Kaufakkus so ist - man weiss nichtmal was drin ist (BYD Hochvolt System) und man bekommt auch wie beim Auto gar nicht diese Details raus.
Da ist ein DIY Akku durchaus besser auszulegen.

Trotzdem möchte ich ihn draussen haben - denn wenn mal einer durch geht, ist man sicher nicht zuhause. Also solche Sachen wie Feuerlöscher sind zwar "nice to have", lösen aber das Problem nicht. Wenn das Ding brennt halte ich mit Wasser drauf, irgendwann gehts schon aus. Und dann ab in den Eimer damit.
Meine Überlegung geht ja eher in die Richtung - Wenn ein Akku brennt in einem (nicht gasdichten) Abteil, aus feuerfestem Fermacell gefertigt - welche Dämmung (Steinwolle) braucht es zum Nebenabteil, dass dieses nicht die 180 Grad Zündtemperatur erreicht.

Und ich hatte gehofft, dazu gibt es schon Experimente.


   
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 rgb
(@rgb)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 9
 

Hi, dämmstoff würde ich nicht nehmen, du willst ja kühlen. Backstein Klinker etc reichen eigentlich aus, zumindest für eine gewisse Zeit. Die Feuerwehr nimmt große pladtiksäcke die sie für ein paar Tage mit Wasser fluten mit dem Auto darin... Bei Li gibt es nur die Idee mit Wasser zu kühlen. Ich möchte die lieber nicht im Haus haben.... Ich habe dort wo meine lifepo hinsollen praktischerweise die Leitung der gartenpumpe aus pe rohr an der Wand, das pe ist bis 120 Grad stabil und wenn es wirklich sehr heiß werden sollte würde das rohr Platzen und das Wasser sprudeln


   
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latenight
(@latenight)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 5 Jahren
Beiträge: 1044
 

@Cephalotus
Was für eine geniale Zusammenstellung, vielen Dank dafür.

@all
Und ich bin der einzige der bis jetzt dem Arikel ein LIKE gegeben habe. Ich bitte euch, für den Wissenstransfer, müsste man Ihm die Füße küssen.
Also dem Beitrag ein Daumen hoch (rechts oben in der Ecke).

Danke

Beitrag geholfen? Links unter dem Profil einen "Daumen hoch" geben.
PS: Bitte wenn ich angesprochen werde immer mit der ZITAT Funktion arbeiten, so bekomme ich in meiner Timeline angezeigt.


   
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(@mobilesinmobile)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 429
 

Sehr interessant (die Panasonic Cellen die erwähnt werden habe ich).
Wie man sieht ist wohl nicht nur Isolieren eine Lösung sondern qasi das Gegenteil


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 8459
 

@Cephalotus
Was für eine geniale Zusammenstellung, vielen Dank dafür.

@all
Und ich bin der einzige der bis jetzt dem Arikel ein LIKE gegeben habe. Ich bitte euch, für den Wissenstransfer, müsste man Ihm die Füße küssen.
Also dem Beitrag ein Daumen hoch (rechts oben in der Ecke).

Danke

Das nennt man in der Fachsprache
"Applaus ziehen".

In diesem Fall berechtigt..... 😀

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
SOC ist ein NTCV Parameter


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 8459
 

Und ich hatte gehofft, dazu gibt es schon Experimente.

Ich erzähle dir nichts neues, dass man als Privatmann aussagefähige Versuche solcherart nicht machen kann.

Aber ich würde einfach Gipskartonplatten in Erwägung ziehen. Die haben die offizielle Einstufung T 30.
Und um der Zorn einiger auf mich zu ziehen, ich würde mich Mal auf secondlife umsehen. Da gibt's eine Menge Leute, die in der Größe von unserem Freund Voltmeter spielen. Bis und über 100 kWh, in LiIon.
Die machen die Dinger auch draussen im Garten, aber ich kann mich nicht erinnern jemals berichte über einen ernsthaften Zellenausfall gelesen zu haben, über sanfte schon.
Und dort ist auch nicht eine solche Panikrallye, wo sich die Leute in angeblich notwendigen Massnahmen überbieten.

Worauf ich hinweisen will, die bauen alle mit der Tesla Methode, Sicherungsdraht.
Und die habe alle deutlich schärfere Bedingungen für die Zellen ( Innenwiderstand, Kapazität, Selbstentladung) als hier umgängig üblich.

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
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SOC ist ein NTCV Parameter


   
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