Hallo,
habe inzwischen >3000 18650er Zellen und werde ca. 5 monate damit verbingen die durchzutesten. Nun stellt sich die Frage wie lagere ich diese Akkus.
Die einzelnen Zellen sind ja niht in Gebrauch und nur 'nebeneinander' gestellt. Wie lagert man diese
- um grobe Fahrlässigkeit auszuschliessen
=> ?
- um den (Haus)-Versicherungschutz nicht zu gefährden
=> ?
- um die Zellen vor korrosiion zu schützen.
=> nicht draussen vermutlich oder wenn draussen dann vor Feuchtigkeit geschützt.
Kennt da jemand Details bzw. Vorschriften?
Das hier ist zwar 'schwammig' ... aber zumindest etwas: https://www.derbrandschutzbeauftragte.de/die-brandsichere-lagerung-von-lithium-ionen-batterien/
- nicht feucht ist schonmal gut
- idealerweise bei Lagerspannung also um 3,7V (für längere Zeit auf 4,20V lagern ist schädlich und leer ist auch schlecht, wenn sie sich durch die Selbstentladung langsam in Richtung Tiefenentladung bewegen)
Ordentlich in Kisten ist schonmal gut, ich mache noch Trenner aus dicker Pappe zwischen die Reihen damit Plus und Minuspole auf jeden Fall immer getrennt sind, s. auch hier -> Aufbewahrung
Aus meiner Sicht und Erfahrung ist es zwar äußerst unwahrscheinlich das halbvoll geladene Zellen von sich aus irgendwann einmal durchgehen, ganz auszuschließen ist es aber wohl auch nicht.
Das problematische an recycelten Zellen ist m.E. das man ihre Vorgeschichte nicht kennt, also nicht weiß, ob sie schon mal tiefentladen oder überladen wurden. Aus eigener Erfahrung kann ich auch sagen, das man dazu tendiert mit der Zeit immer fahrlässiger mit den Dingern umzugehen.
Grundsätzlich würde ich veruschen, die Zellen in einem separaten, möglichst feuersicheren Kellerraum unterzubringen, optimalerweise mit Brandschutztür. Alternativ in gut schließenden Kisten im Außenbereich (unter Balkon, Vordach, Gartenhaus etc.) oder Garage. Um Feuchtigkeitsansammlungen auszuschließen ein paar Pächen Silicagel in jede Kiste 😉
Geschlossene Kisten auch Blechdosen haben aber den Nachteil das im unwahrscheinlichen Falle eines thermischen Durgehens schnell die anderen Zellen mitgerissen werden und die Kiste in einer Art Kettenreaktion regelrecht explodiert und aufgesprengt werden kann. Um das weitgehend zu verhindern könnte man die Kisten mit einer größeren Menge Sand etc. bedecken - wäre also nur eine Option im Freien an einem vor Nässe geschützten Ort.
Hi,
ich würde gerne die Frage in zwei Themenbereiche glidern:
- Vermeidung von straf/Zivilrechtlichen Folgen im Havariefall -> Formale Themen, Brandschutznormen, DIN-Normen, ...
- Pragmatische Maßnahmen
Die wurden ja bereits genannt. Danke dafür.
Was haltet Ihr von meiner Idee: "Kamin"-Abzug für jedes Pack". Wenn ein Pack hochgeht entsteht Hitze - die die muss weg....
Mein Plan ist derzeit, dass ich einen Schrank haben werde der vor dem Haus steht. Darin gibt es 14 'Fächer' von oben nach unten - je Pack (10x20 Zellen). Oben wie unten ist jedes Fach mit einer dünnen hitzempfindlichen dampfdichten Plastikfolie verschlossen - gegen die Feuchtigkeit.
Die Wände bestehten aus gegossenen feuerfesten Beton (bis 1400 Grad fest) und sind relaiv dünn ( 1 cm zwischen den Packs ). Oben, hinter der Folie gibt es einen Abzug je Fach nach draussen der Regengeschützt sowie Insektengeschützt ist. Unten, unter der Folie, gibt es einen Kanal der Quer verläuft und
mit einem Lüfter Aussenluft ansaugen und in den Kanal blasen kann. Zwischen der Folie und dem AkkuPack gibt es noch Querstreben die verhindern sollen, dass etwas in diesen Kanal reinfallen kann.
Idee: Geht ein Pack "hoch" registiert dies ein Wärmesensor und aktiviert das Gebläse. Das Problem-Fach wird nun sehr heiss werden und die zwei Folien werden irgendwann kaputt gehen - da obere sofort. In Verbindung mit dem Luftstrom von unten nach oben wird der Pack seine Hitze nach oben wie in einem 'Kamin' transportieren und wird aktiv - da mit Sauerstoff durch den Läufter versorgt - verbrennen. Das sollte die angrenzenden Akku-Packs vermutlich schützen, da die Hitze (und Rauch) nach oben abgeführt wird.
Hmm, interessante aber recht komplexe Idee.
Grundsätzlich würde ich eher versuchen den Brand zu ersticken oder einzudämmen anstatt durch Lüftung noch aktiv zu fördern
Ich bezweifle auch, dass die nur 1 cm dicke Trennwand zwischen den Packs die Hitze soweit abhalten kann, das die anderen Packs dann nicht gefährdet werden -
das scheint mir hier der Knackpunkt. Diese Trennwand muß eine Hitze von ca. 1000 Grad für ca. 20 min. aushalten und soll dann die benachbarten Packs schützen.
Da scheint mir 1 cm extrem wenig!??
Dann lieber wasserdicht verpacken und unter die Erde damit - zumindest viel trockenen Sand darauf. Wesentlich einfacher umzusetzen und am Ende vielleicht auch sicherer.
Dass Ersticken wird u.U. nicht klappen da Liion Zellen den Sauerstoff selber mitbringen.
Deswegen kühlt man massiv bis alle durchgegangenen Zellen Ihre Energie verbraten haben.
Sprich, man unterbricht die Kettenreaktion.
LG Stefan
12KW Deye 3~ 9*355W, 14*240W, Victron 150/70 9*240W Flachdach Süd und West
PV2: 4*240W Gartenhausfassade Hoymiles 1500
PV3: in Planung Gartenhaus Dach 9*240W & 6*320W weitere 60kwh Akku
Status: ~9,7kwp und 10kwh 18650 19" DIY Powerwall
Das Problem hast du aber nicht nur beim Lagern, du willst die Zellen ja irgendwann in Betrieb nehmen.
Wie willst du dann sicherstellen dass nix passiert. Und wenn was passiert wird keine Versicherung zahlen, egal was du alles an Vorsichtsmassnahmen eingebracht hast.
9,99KWp Yingli 270W Ost/West, SMA9000TL-20
2,7KWp Axitec AC-300M, Victron BlueSolar 150/60-Tr
4,235KWp an Hoymiles
48 x 280Ah Lifepo4 EVE Cell, REC BMS
3 Victron MP2 5000
Panasonic Aquarea 9KW Split
Vectrix VX-1
Smart Forfour EQ
Wie willst du dann sicherstellen dass nix passiert. Und wenn was passiert wird keine Versicherung zahlen, egal was du alles an Vorsichtsmassnahmen eingebracht hast.
Das sehe ich anders.
Einmal unterscheide ich Straf- von Zivilrecht. D.h. ich muss wegen dem Strafrecht die Fahrlässigkeit bzw. grobe Fahrlässigkeit ausschliessen. Das mache ich indem ich das Ding draussen aufstelle und entsprechende Massnahmen treffe. Dazu muss ich aber die zugrunde liegenden Regelungen (DIN Normen/...) kennen. Da sieht es irgendwie mau aus - wenn man dem o.g. Link des 'Sachverständigen' glauben mag. Im schlimmsten Falle muss eben ein Gutachter zu dem schluss kommen, das alles korrekt und fachlich ok ausgeführt wurde. Wenn ein Bauteil defekt ist/wird und es deshalb zum Schaden kommt kann man mir dann nicht vorwerfen. Im übrigen betreibt die Tesla-Powerwall im meinem Keller auch tausende dieser Zellen ....
Was das Zivilrecht angeht: Warum sollte die (Brandschutz-) Versicherung nicht zahlen? Das Gerät am Netz ist ein SMA Sunny Island und der ist - was das Netz angeht - 'abgenommen'. SMA macht zwar angaben welche (komerziellen) Batteriesysteme damit betrieben werden ?dürfen? / ?sollen? / ?können? aber ich sehe das lediglich als Empfehlung seitens SMA für was deren Produkte - im Sinne Gewährleistung - getestet ist.
Ich mache mal ein krasses Beispiel: Ein 18650-AKKU-Ladegerät ist auch an das 230 Volt Netz angeschlossen und man selbst schliesst hier seine Batterien an. Nichts anderes - nur etwas größer - ist diese Wechselrichternummer. D.h. wenn solch ein Akku-Ladegerät aufgrund einer defekten 18650 Zelle das Haus anzündet - denke ich sehr wohl das die Versicherung zahlen muss.
Moin, moin,
denke, das Thema mit der Akku-Lagerung ist ein heikles Thema, was "Maba" da gerade geschrieben hat, sind auch nur Vermutungen.
Wie bekannt ist, wenn eine Versicherung eine noch so kleine Lücke findet, werden die Versuchen nicht zu zahlen !! Egal welche Versicherung, besonders, wenn z.b. Hausbrand, es hier um größere Schadensummen geht.
Ich als Laie, stel mir die Frage, kann man so ein DIY-Akku nicht Abnahmefähig bekommen ??? Was bräuchte man dafür - kennt sich vllt. einer damit aus ?
Wenn man das hinbekommen könnte, dann wären wir schon 100 Schritte weiter.
Denke aber, da wir ja in Deutschland leben, es mal wieder zu viele Hürden und dieses "Nichtgewollt" geben wird.
Also wird uns nichts anderes übrig bleiben, wenn es geht die Akku´s außer Haus unterzubringen, Garage ect. ich weiß, die Temperaturen sind da nicht sehr förderlich und wenn man pech hat, unmögliche Leitungslängen!
Oder in einem Kellerraum ohne Brandlasten, wo man nach möglichkeit eine gute Absaugung realisieren kann, Packs untereinander durch Brandschutzplatten ( z.b. Promat) oder wenn man günstig dran kommt die Packs mit Schamott-Steine Abtrennt, so das wenn der "Worst Case" eintreffen sollte, die Packs sich nicht gegenseitig anstecken können, also im schlimmsten Fall nur ein Pack abraucht.
Wobei man sagen muss, das der Keller der für mich Optimalste Platz für die Akkus wäre, da dort das Jahr über recht konstante Temperaturen sind, das mögen Akkus sehr ! Ja und man nah am Hausanschluss ist, bei den meisten.
Wie gesagt, das schönste wäre, wenn man solche DIY Akkus abnahmefähig hinbekommen würde.
MFG Uwe
Wie gesagt, das schönste wäre, wenn man solche DIY Akkus abnahmefähig hinbekommen würde.
Habe mich gerade etwas eingelesen in das Thema.
Man muss unterscheiden zwischen: Betrieben und Privathaushalten sowie zwischen eigenen Produkten und Verkaufsprodukte.
- In Betrieben gibt es nach BVG A3 die Pflicht zur Prüfung der "ortfesten Anlagen". Dies ist hier nicht der Fall, da Privathaushalt.
- Bei Produkten die in den Verkehr (=Verkaufbar) gebracht werden sollen muss eine CE-Kennzeichnung erfolgen, die man selbst erklären kann und ggf. mit Gutachten (TÜV) untermauern kann. Dies ist hier nicht der Fall. Die Powerwall soll nicht verkauft werden.
Bleiben also nur noch die diversen DIN Normen (VDE) die aber Empfehlungen darstellen und keine gesetzliche Notwenigkeit. Im Haveriefall wird jedoch ein Gutachter diese Normen heranziehen und dies auf dieser Basis bewerten. Mit anderen Worten; Man hält sich an die DIN (VDE) Normen und alles ist gut.
Gruss Martin
Hallo Martin, danke für Deine Ausführung, supi!
Aber was sagen die DIN/VDE zu solchen Akkus, bin kein Elektriker und kenne diese nicht
Ein Akku-Hersteller hat dieses Dokument: https://www.axitecsolar.com/sites/default/files/documents/EG-Konformit%C3%A4tserkl%C3%A4rung_DE_EN_210615.pdf
Da geht es aber eigentlich nur um die CE Kennzeichnung ....
Jetzt noch jemanden finden der die ganzen Verordnungen und Richtlinien kennt, dann sollte es vllt. machbar sein, wenn da "so einfach" wäre, was ich mir in Deutschland vorstellen kann, hätten das doch schon mehr Leute gemacht !? Oder ?
Aber Danke "naba" für Dein Einsatz bis jetzt, T O P
Lithium Akkus gelten als Gefahrgut .Ich kann mir nicht vorstellen dass im Brandfall eine Versicherung zahlt wenn dein DIY Speicher die Hütte abfakelt.
Mehrere Tausend gebrauchte Batteriezellen in einem DIY Speicher stellen ganz klar ein Brandrisiko dar.
Sowas ist grob fahrlässig.
Und wenn jemand mehrere Tausend Zellen zu einem Speicher zusammen baut dann kann er sich auch nicht rausreden und auf unwissend machen was die Brandgefahr angeht.
9,99KWp Yingli 270W Ost/West, SMA9000TL-20
2,7KWp Axitec AC-300M, Victron BlueSolar 150/60-Tr
4,235KWp an Hoymiles
48 x 280Ah Lifepo4 EVE Cell, REC BMS
3 Victron MP2 5000
Panasonic Aquarea 9KW Split
Vectrix VX-1
Smart Forfour EQ
Also meine Tesla Powerwall 2 hat 13,5 kwh als LiPo-Zellen .... und nach einigen Wochen in 'akion' sind die Zellen auch "gebraucht" ...