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Ich würde her mal von 30% Energieeinsparung ausgehen, wenn man von altem Gaskessel auf IR umstellt. Faktor 3, wie du es berechnest, kann ich mir absolut nicht vorstellen.
Ich verstehe deine Skepsis.
Andererseits mache ich es der IR-Heizung sehr schwer den Test zu bestehen, denn sie muss 3x so effizienz sein im Vergleich zu Gas-Heizung.
Aber 30% Verluste, wie von dir vermutet, wäre bei diesem alten Kessel schon hervorragend.
Aus www.schornsteinfegermeister.de (ähnlich Werte findet man an vielen anderen Stellen)
Von 100% des eingesetzten Brennstoffes bestehen folgende Verluste:
- Kesselverluste: 1,5 bis 13% (Strahlungsverluste des Kessels am Aufstellort)
- Abgasverluste: 5,5 bis 17% (gehen bei der Verbrennung des Brennstoffes durch den Schornstein verloren)
- Transportverluste: 2 bis 10% (Rohrleitungsverluste zwischen Kessel und Heizkörper)
- Gesamtverluste: 9 bis 40%
Hier fehlen noch die Regelungsverluste, welche ich mit 20% ansetze.
Schornsteinfegermeister-Worst-Case 40% + Regelungsverluste 20% = 60%
Wäre von meiner Schätzung nicht so weit entfernt.
Ich postuliere keine Allgemeingültigkeit für meine Annahmen, aber stelle diese gerne zu Diskussion.
Ich bin ein "gebranntes Kind" was die Effizienz meiner Heizung anbelangt und musste bitterlich feststellen,
dass der Wirkungsgrad der Warmwasserbereitung im Sommer < 25% ist.
Rausgefunden hab ich das, nachdem ich einen Heizstab im Boiler installiert habe und die Energie für dessen Warmwasserbereitung gemessen habe.
Danach habe ich den Gaskessel umgehend von dieser Aufgabe entbunden.
Ich erlebe grade mein Dejavu mit dieser IR-Heizung. Die ersten Verbrauchswerte im Vergleich zum berechneten Gasverbrauch weisen in diese Richtung.
Wie fühlt sich die Wärme im Wohnzimmer denn an mit dem 800 W Panel? Und wo hast du es installiert?
Die Heizplatte ist an der Decke montiert, etwas versetzt zum vorwiegenden Aufenthaltsort von Personen. (z.B. Esstisch, Couch)
Es ist eine sehr sanfte und angenehme Wärme (Aussage meiner Frau). Die Heizung lässt sich mit geringer Hysterse +/- 0.2 Grad regeln, so daß die Wunschtemperatur
präzise eingehalten wird. Bei PV-Überschuss wird der Sollwert um ca. 0.5 Grad automatisch erhöht.
Aus www.schornsteinfegermeister.de (ähnlich Werte findet man an vielen anderen Stellen)
Von 100% des eingesetzten Brennstoffes bestehen folgende Verluste:
- Kesselverluste: 1,5 bis 13% (Strahlungsverluste des Kessels am Aufstellort)
- Abgasverluste: 5,5 bis 17% (gehen bei der Verbrennung des Brennstoffes durch den Schornstein verloren)
- Transportverluste: 2 bis 10% (Rohrleitungsverluste zwischen Kessel und Heizkörper)
- Gesamtverluste: 9 bis 40%
Hier fehlen noch die Regelungsverluste, welche ich mit 20% ansetze.
Schornsteinfegermeister-Worst-Case 40% + Regelungsverluste 20% = 60%
Wäre von meiner Schätzung nicht so weit entfernt.
Bei Verlusten muss man sich erstmal fragen, ob das wirklich Verluste sind. Was aus dem Schornstein rausgeht, ist echter Verlust, weil die Wärme bzw. Energie ist nicht mehr im Haus. Bei den Kesselverlusten sieht es schon anders aus. Das ist Wärme, die innerhalb der Gebäudehülle ist. Und nutzt du zu einem gewissen Anteil noch mit. Je mehr nutzt du diese Energie, je besser die Gebäudehülle gedämmt ist. Würdest man eine ideale Dämmung mit Null Verlusten nach draußen haben, wäre der Kesselverlust bei Null, weil die komplette Wärme im Haus bleibt.
Real ist es so, dass ein Teil des Kesselverlustes über den Keller nach außen geht. Ein Teil aber sorgt dafür, dass deine Kellerdecke warm ist und damit brauchst du darüber weniger zu heizen. Du nutzt also einen Teil dieser Wärme noch.
Das ist mit Transportverlusten ganz genauso. Was du genau mit Regelungsverlusten meinst, müsste man sich auch nochmal genauer anschauen, da wird auch eine Menge Energie sein, die gar kein Verlust darstellt im Sinne, dass die Wärme nun im Haus fehlt.
Und dann noch ein systematischer Fehler: Prozentwerte kann man nicht einfach so addieren. Wenn du eine Energie von 100 hast und es sind 20% Verluste durch den Schornstein, dann hast du eine Restenergie von 80. Wenn jetzt noch 10% Kesselverlust vorhanden sind, beziehen die sich auf 80 und nicht auf 100. Also sind die Kesselverluste 8 und es bleiben 72 übrig. Je mehr du da zusammen rechnest, um so größer wird der Fehler, wenn du einfach nur die Prozentwerte addierst. Beispiel: 50% von 100 macht 50. Nochmal 50% von 50 macht 25. Wenn du es addiert hättest (50%+50%), wärst du schon bei 0.
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Alle angenommene Prozentwerte beziehen sich, wie auch beim Schornsteinfeger auf den Heizwert der eingesetzten Primär-Energie.
Auch er addiert im Best-Case- und Worst-Case-Szenario die Prozentwerte.
Die Werte helfen mir das Modell zur "wassergeführten Heizung" zu formen.
Aktuell heize ich die Räume mit der IR-Heizung und messe die elektrische Energie die sich in Strahlungsenergie (65%) und Konvektions-Wärme (35%) aufteilt.
Der aktuelle Referenzwert für die fossile Energie ist der über ein Monat gemittelte Tagesverbrauch vom November des letzten Jahres. (Heizgradzahlen des letzten Jahres)
Dieser liegt in meinem Fall bei 77 kWh/Tag. (Oktober lag bei 42 kWh/Tag)
Nach meiner 1/3-Rechnung können somit im Mittel für einen Tag im November etwa 26 kWh elektrische Energie für Heizen verwendet werden.
Da jede Heizplatte über eine Leistungsmessung verfügt, ist dieser Wert bekannt, es muss nicht spekuliert werden.
Für mich stellt sich nicht die Frage, welche Einsparungen kann ich über meine Modellvorstellung erwarten,
sondern wie muss ich mein Modell korrigieren, um die Einsparung an Energie erklären zu können.
Der aktuelle Referenzwert für die fossile Energie ist der über ein Monat gemittelte Tagesverbrauch vom November des letzten Jahres. (Heizgradzahlen des letzten Jahres)
Dieser liegt in meinem Fall bei 77 kWh/Tag. (Oktober lag bei 42 kWh/Tag)
Nach meiner 1/3-Rechnung können somit im Mittel für einen Tag im November etwa 26 kWh elektrische Energie für Heizen verwendet werden.
Da jede Heizplatte über eine Leistungsmessung verfügt, ist dieser Wert bekannt, es muss nicht spekuliert werden.Für mich stellt sich nicht die Frage, welche Einsparungen kann ich über meine Modellvorstellung erwarten,
sondern wie muss ich mein Modell korrigieren, um die Einsparung an Energie erklären zu können.
Ok, wenn ich dich richtig verstehe, ist dein Modell mit 1/3 derzeit plausibel, lässt sich also ganz praktisch auch so beobachten. Richtig?
Mich würde es überraschen, wenn das auch im Dezember/Januar noch funktionieren würde. Meine Erfahrung sagt mir da einfach, dass 1/3 nicht so recht für mich vorstellbar ist. Aber ich lasse mich gerne überraschen und freue mich auf weitere Ergebnisse. Finde ich alles sehr spannend.
Wenn das wirklich so sein sollte, dass nur 1/3 der Energie aus Gas schlussendlich in den Räumen ankommt, dann wäre das für viele ein Argument, zügig auf alternative Heizkonzepte umzustellen. Egal ob Split-Klima oder IR. Und es wäre vielleicht ein Argument gegen LWWP, die ja auch wieder einige Verluste von wassergeführten Systemen mitsich bringt.
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Ok, wenn ich dich richtig verstehe, ist dein Modell mit 1/3 derzeit plausibel, lässt sich also ganz praktisch auch so beobachten. Richtig?
So ist es.
Ich beschäftige mich seit ca. 1 Jahr intensiver mit dem Thema IR_Heizung und habe für mich folgende Statements/Erfahrungen gesammelt.
Virtuelle Dampfbremse
Da von der IR-Heizung die Raumhülle erwärmt wird, welche dann ihrerseits die Luft erwärmt, ist die relative Luftfeuchte
in Wandnähe gringer als in Raum-Mitte.
Bei der Konvektionsheizung verhält es sich genau anders herum.
Die Wände sind kühler, was bei Grenzsituationen (Kältebrücke) zu Schimmel führen kann.
Die "Entfeuchtung" der Wand führt zu höherem Wärmedurchgangs-Widerstand und somit geringeren Transmissions-Verlusten.
Energetische Plastizität
Eine IR-Heizung kann ebenso wie ein Heizstab auch in Stufen dynamisch angesteuert werden.
Auch Ein / Ausschalten in kurzen Intervallen ist problemlos möglich.
Damit eignet sie sich hervorragend zur Optimierung des PV-Eigenverbrauchs.
Es gibt keine Wärmepumpe, die kurzfristigen Lastwechsel kompensieren kann.
Schnelles Ein-/Ausschalten würde zum baldigen "Ableben" des Gerätes führen.
Regelungstechnische Robustheit
Die Solltemperatur ist für Effizienz der IR-Heizung völlig unerheblich.
Bei der LWWP ist ein möglichst geringer Sollwert (Vorlauftemperatur) essenziell, oftmals Voraussetzung.
Einfache 2-Punkt Regler sind für die IR-Heizung völlig ausreichend.
Die Hysterese kann in engen Grenzen eingestellt werden ohne Rückwirkung auf die Effizienz.
Die LWWP ist in dieser Hinsicht ein "High-Tech"-Gerät, Aussentemperatur, Durchfluss, Druck, Bivalenzpunkt .. müssen fein abgestimmt sein.
Die Führungsgröße bei IR-Heizung ist identisch mit der Prozess-Zielgröße (Raum Temperatur).
Bei der LWWP ist die Führungsgröße die Vorlauftemperatur im Heizkreis.
Die Zielgröße wird vom End-Anwender über die seit Jahrzehnten "bestens bewährte Heizkennlinie" optimiert.
Die IR-Heizung verursacht keine sozialen Probleme mit den Nachbarn (zu lautes Aussengerät) oder den Mitbewohnern (zu lautes Innengerät)
Planungs-Resilienz
Planung ist immer sinnvoll, auch beim Verwendung von IR-Heizungen.
Allerdings ist eine "Fehlplanung" eher unkritisch und in vielen Fällen einfach zu korrigieren.
Eine überdimensionierte IR-Heizung wird eine geringere Einschaltzeit haben.
Eine unterdimensionierte IR-Heizung kann durch eine weitere Platte korrigiert werden.
Anders bei der LWWP.
Zu große oder kleine Dimensionierung von Komponenten ruiniert die Effizient und ist kaum korrigierbar.
Service-Kosten
Bei IR-Heizung fallen keine jährlichen Service-Kosten an.
Dies ist auch keine Bedingung zur Gewährung von Garantie.
Auch ein Online-Zugang für den Hersteller ist keine Voraussetzung.
Zitat aus dem Viessmann-Forum:
Wenn man über der Lebenszeit der Anlage (15...20J.) bereits unverzinst so viel Kosten für Wartung hat
wie eine Neu Anlage derzeit kostet,
könnte man auf die Idee kommen, stattdessen eine Neu-Anlage,
oder wenigstens die vorwiegend anfälligen Teile als Ersatzteile vorzuhalten,
unter Verzicht auf die Garantie, welche gegen die extrem langen Ersatzteil Lieferzeiten bei Viessmann ohnehin nicht hilft.
Haltbarkeit
Die Lebenserwartung einer LWWP ist mit 20 Jahren oder ca 160.000 Schaltzyklen anzusetzen.
Bei einer IR-Heizung geht man von mind. 30 Jahre aus. (keine bewegten Teile, Heizwiderstand + Sicherheitstemperatur-Schalter)
Redundanz und Abhängigkeit
Fällt bei der IR-Heizung ein Platte aus, so sind die übrigen Platten nach wie vor funktionsfähig.
Bei der LWWP gibt es sehr viele Komponenten bei deren Ausfall das gesamte System "steht"
Wird nach 30 Jahren eine Heizplatte defekt, so kann man problemlos auch eine Ersatzplatte eines anderen Herstellers verwenden.
Bei der LWWP ist man vom Hersteller abhängig.
Meine Split Klimaanlage läuft jetzt seit ca. 1 Stunde im Eco-Modus. Raumtemperatur waren 15,5°C (gestern Abend nicht mehr geheizt, heut früh ausgiebig gelüftet). Der Raum hat jetzt 19°C und die Klimaanlage nimmt aktuell 270W auf, spuckt aber trotzdem ordentlich warme Luft in den Raum. Um den Raum so weit aufzuheizen, gingen bisher 0,42kWh durch.
Wenn ich das Selbe mit einer 400W-Infrarotheizung machen würde, wäre der Raum jetzt praktisch noch KALT. Und zwar gefühlt so kalt wie vor dem Heizen. Woher ich das weiß? Selbst ein Heizlüfter mit 1,5kW richtet auf 1. Stufe (= 750W) praktisch fast gar nichts aus, jedenfalls nicht innerhalb einer Stunde.
Ich bin jetzt nicht tiefer in der Materie drin aber so wie ich das sehe, ist eine "Infrarotheizung" einfach nichts weiter als eine Platte, in der ein Heizdraht verlegt ist, der diese Platte erwärmt. Die Oberflächentemperatur ist dann einfach so hoch, dass die Oberfläche Infrarotstrahlung abgibt. Weil die Oberfläche glatt ist, gibt es wenig Konvektionswärme, sondern überwiegend Strahlungswärme.
Wenn eine Infrarotheizung meinen Raum überwiegend durch Strahlungswärme aufheizen soll, dann wird das dauern, denn die Wärmekapazität von Gipskartonplatten ist hoch genug, dass das Aufheizen einige Stunden dauern würde. Erst danach KANN sich ein schönes Wärmegefühl einstellen. Woher ich das weiß?
Selbst ein Holzofen, der schon ordentlich ballert und an der Oberfläche richtig heiß ist, erzeugt kein schönes Wärmegefühl, bevor nicht der Raum (=Wände und Gegenstände) einigermaßen erwärmt ist. Und das, obwohl ein Ofen auch eine Infrarotheizung ist und zwar eine mit richtig Dampf im Infrarotanteil. Die Konvektion kommt natürlich dazu.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Infrarotheizung für mich einen Wert hat und auch nicht, dass sie für irgendjemanden einen Wert hat, der einmal eine anständige Heizung erlebt hat. Und ich bin todsicher: jeder, der Infrarotheizungen mag, wird eine Split Klimaanlage vergöttern.
Das Einzige was ich daran absolut überzeugend finde, ist die Einfachheit. Ich stehe total auf simple Technik. Aber nicht, wenn es sich um eine Heizung handelt, die noch nicht einmal einen "Hebel" (COP) hat wie eine Wärmepumpe, sondern einfach eine Strom-Direktheizung ist. Möglicherweise wars ein Billigprodukt aber die Infrarotheizung einer Freundin war für mich gefühlt ein stromfressendes Placebo-Gerät.
und habe für mich folgende Statements/Erfahrungen gesammelt.
Alles richtig, aber der entscheidende Nachteil, warum es in vielen Konstellationen völlig wertlos wird, ist die Effizienz bzw. der hohe Stromverbrauch.
Vieles, was du aufzählst, ist ja bei jeder Elektro-Direktheizung so. Wenn das Konzept irgendwie in einem realistischen Bereich arbeiten würde, gäbe es massenhaft eine praktische Umsetzung. Gibt es aber so nicht.
Vor 50 Jahren baute man ja viel Nachtspeicheröfen ein, aber die waren auch nur deshalb interessant, weil der Nachtstrom sehr günstig war, ich glaube, der lag Faktor 3 günstiger, als normaler Strom.
Elektrodirektheizung wurde zwischendurch auch immer mal wieder verbaut, vor allem in Neubauten, wo man billig bauen wollte. Es war verlockend für Häuslebauer, da viel Geld zu sparen und günstiger ans Haus zu kommen. Aber mit den Stromkosten, wie wir sie heute haben, fluchen die meisten doch auf diese Entscheidung.
Ich hab einen Bekannten, der hat eine Eigentumswohnung, die immerhin noch mittig liegt, also von rechts/links/oben/unten mitgeheizt wird. Der hat bei 80m² einen jährlichen Stromverbrauch nur für die Heizung von 12.000 kWh. Der wusste gar nicht, wie er es das letzte Jahr mit 40ct/kWh bezahlen sollte. Fast 5000 Euro fürs Heizen, reiner Wahnsinn.
Ich hab auch schon Bekannte erlebt, denen die Gasheizung ausgefallen ist und die mit Heizlüftern geheizt haben, die haben in den 8 Wochen auch viel höhere Kosten gehabt, obwohl sie nur notmäßig geheizt haben.
Das einzige, was ich noch sehen kann: Moderne Häuser sind mittlerweile so gut gedämmt, dass man viel weniger Heizenergie in der Summe übers Jahr braucht. Auf der anderen Seite sind moderne Heizsysteme wie eine Wärmepumpe dermaßen teuer in der Anschaffung geworden, dass die niedrigeren Verbrauchskosten das lange Zeit nicht relativieren. Deshalb und in solchen Fällen wird es dann doch wieder interessant, über IR-Heizung nachzudenken.
Und was ich auch noch sehe: In der Übergangszeit arbeiten wassergeführte Heizsysteme oft besonders ineffizient. Da kann es sich lohnen, das bisschen Wärme, was man braucht, über Direktstrom einzubringen. Wenn man das dann noch mit Solar kombinieren kann, wird es richtig spannend. Solarerträge sind ja von September-November durchaus noch gut möglich.
Ich bin jetzt nicht tiefer in der Materie drin aber so wie ich das sehe, ist eine "Infrarotheizung" einfach nichts weiter als eine Platte, in der ein Heizdraht verlegt ist, der diese Platte erwärmt. Die Oberflächentemperatur ist dann einfach so hoch, dass die Oberfläche Infrarotstrahlung abgibt. Weil die Oberfläche glatt ist, gibt es wenig Konvektionswärme, sondern überwiegend Strahlungswärme.
Ja, so ist es. Um IR-Panels wird gerne etwas Mystik gelegt, als können die zaubern. Aber eigentlich ganz banale Technik. Einzig der Strahlungsanteil ist gegenüber manch anderer Elektro-Direktheizung höher, weshalb man sich durchaus bei 2-4 Grad weniger Raumtemperatur schon wohl fühlen kann, wenn man direkt darunter steht. Dieser Effekt ist besonders dort interessant, wo man sich räumlich oft an einem Punkt aufhält. Ich hatte so ein Teil mal über dem Schreibtisch hängen, da war es noch sehr angenehm bei 16 Grad Raumtemperatur. Allerdings wurden die Füße kalt, das gehört also noch eine Platte unter den Schreibtisch. Auch an einer Werkbank kann das gut funktionieren, wenn man im Winter im 8 Grad kalten Keller arbeitet.
Wenn ich das Selbe mit einer 400W-Infrarotheizung machen würde, wäre der Raum jetzt praktisch noch KALT. Und zwar gefühlt so kalt wie vor dem Heizen. Woher ich das weiß? Selbst ein Heizlüfter mit 1,5kW richtet auf 1. Stufe (= 750W) praktisch fast gar nichts aus, jedenfalls nicht innerhalb einer Stunde.
Ja, mit einer Split-Klima kannst es absolut nicht vergleichen. Gerade jetzt in der Übgergangszeit hat man COPs von 5-8. Wenn du es vergleichen willst, müsstest du schon auch Faktor 5-8 mehr elektrisch einspeisen, um zu gleichen Wärmeergebnissen zu kommen.
Wenn ein Raum aber erstmal aufgeheizt ist, braucht man derzeit bei 10-12 Grad draußen nur sehr wenig elektrische Leistung. Ich habs bei uns mal ausgerechnet, fürs Wohnzimmer brauchen wir derzeit so etwa 300 Watt. Das wären mit einem Panel dann 7,2 kW oder 2,16 Euro Kosten. Ist aber alles ungedämmt. Gut gedämmt wären wir Faktor 5 besser, dann wären es nur noch 1,44 kWh am Tag. Dann wird es schon interessant.
Kurzum: Es kann sich durchaus für bestimmte Wohnobjekte rechnen, aber eben nur unter einer Reihe von Voraussetzungen.
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danke, du hast das im Grunde perfekt erklärt, auch was die sinnvolle Anwendung angeht. Und auch deine Beispiele von Bekannten mit Strom-Direktheizung sind treffend.
Wenn man punktuell und am besten zeitlich begrenzt stille Wärme braucht - gerade am Schreibtisch o.ä., dann gibt es mit Sicherheit keine einfachere Lösung. Das war es aber auch schon.
Ursprünglich ging es hier ja um den Vergleich zwischen IR-Heizung und einer Wärmepumpe.
Letzten Endes kann man nur sagen: das ist schlicht und einfach nicht vergleichbar.
@John:
Das, was du hier beschreibst ist auch ein gutes Beispiel für eine wahrscheinlich recht schlechte Gasheizung (Gesamtsystem ineffizient). Umso cooler, wenn du das jetzt mit Hilfe von Infrarotheizungen rausfinden konntest und auch objektive Werte am Start hast. Das wäre mit einer Split Klimaanlage (ohne Wärmemengenzähler) so nicht möglich. Und durch diese objektiven Werte kannst du jetzt in aller Ruhe hergehen und versuchen, ein insgesamt effizientes Heizsystem für dein Haus zu planen.
Ich dank dir für die versöhnliche Bemerkung am Ende deines letzten Posts, auf den vorherigen hätte ich nicht geantwortet.
Es gibt auch Bedingungen, die den Einbau von Split-Klima Anlagen unmöglich machen.
- Dem Besitzer einer Wohnung ist es von der Hausverwaltung nicht erlaubt eine Split-Klima einzubringen.
- der Bewohner leidet unter starken Asthma und verträgt kein erhöhtes Staubaufkommen
Ich schliesse auch für mich nicht aus, dort wo es sinnvoll und praktikabel erscheint Wärmepumpentechnik einzusetzen.
Es geht auch nicht nur um 1 Raum sondern um ein ganzes Haus.
Die Raumtemperatur für 10 Räume indivduell mit Split-Klima zu regeln kann ich mir bei den notwendigen Änderungen an der Bausubstanz nur schwer vorstellen.(Kernbohrungen, mehrere Aussenwandgeräte, Kabelschächte für Versorgungsleitungen in den Innenräumen, Kondensatpumpen)
Zumal einige Räume nur temporär genutzt werden wäre das "Overkill".
Man kann sich in den primären Strahlungskegel einer IR-Heizung stellen und spürt sofort die Wärme, das ist kurfristig möglich.
Eine IR-Heizung ist nicht dazu geeignet einen Raum schnell zu erwärmen, denn sie fängt mit der massiven Raumhülle an und nicht mit der Luft.
Das IR-Feeling stellt sich also erst ein, wenn die Wände ausreichend erwärmt sind, was beim ersten Einsatz mehrere Stunden dauern kann.
Danach gibt es definitiv keine kalten Füsse mehr (bei Konvektion ist das deutlich wahrscheinlicher) und es spielt auch keine Rolle wo man sich aufhält,
da die Wände, Boden und Decke auf Temperatur gekommen sind und man von diesen "angestrahlt" wird.
(Eindeutig mit eine IR-Thermometer messbar, die Hülle wird wärmer aus die Raumluft)
Ich dank dir für die versöhnliche Bemerkung am Ende deines letzten Posts, auf den vorherigen hätte ich nicht geantwortet.
Wenn ich mir meinen Beitrag nochmal anschaue, stimme ich dir zu. Ich war schon ziemlich am Nörgeln gegen die Infrarotheizung. Dass ich davon wenig halte, gebe ich offen zu. Aber der Ton spielt die Musik und viel wichtiger:
Es gibt auch Bedingungen, die den Einbau von Split-Klima Anlagen unmöglich machen.
Da stimme ich zu 100% zu und gehe sogar noch weiter als diese wirklichen KO-Kriterien:
Ich baue gerade neu und habe den Vorteil, dass ich pro Stockwerk hauptsächlich einen Raum beheizen muss. Wenn das Bad nicht mit beheizt ist, stört mich das nicht. Ein Heizlüfter richtet das zwar ineffizient aber unterm Strich effektiv und günstig. Ich halte mich nicht lange im Bad auf. Ein komplett abgetrenntes Schlafzimmer habe ich aktuell auch nicht und vermisse das auch nicht. Insofern könnten mir zwei Split Klimaanlagen als Heizung ausreichen. Warmwasser über einen Boiler. Die PV mach das Ganze dann recht günstig.
ABER wie sieht das aus, wenn ich z.B. das obere Stockwerk vermieten möchte? Nicht jeder steht auf sehr offene Bauweise und auch der Warmwasserbedarf steigt dann. Kann auch gut sein, dass eine künftige Freundin nicht zufrieden mit meiner Lösung wäre. Oder ich selbst: Aktuell teste ich eine Split Klimaanlage zum Heizen und was mich definitiv stört, ist das Geräusch. Ich empfinde das Lüftergeräusch auch im silent-Modus als sehr präsent.
Im kommenden Winter werde ich entscheiden, ob es nicht doch eine LWWP mit Fußbodenheizung wird. In meine Entscheidung wird stark mit einfließen, dass ich sehr auf einfache Technik stehe. Das macht die Split-Klimaanlage extrem attraktiv. Keine großen technischen Verrenkungen nötig und ich kann es nachvollziehen, wenn jemand auch so an die Infrarotheizung herangeht. Nur verzichtet man da auf ziemlich viel Effizienz.
Ich sag mal ganz einfach.. wenn die IR „Heizung“ nur kurzzeitig in Betrieb ist (z.b. im Bad) dann mag das OK sein.. aber zum Heizen ganzer Häuser .. nie und nimmer …die Stromkosten werden euch auffressen!!
Auch in Neubauten haben die nix verloren .. dort benötigt man eh eine Zentrale Lüftung wo man dann ohne großen Aufwand eine Split Klima mit integrieren kann.. zusätzliche kosten von unter 5000€ und Wartungsarm ..
Aber bin sehr gespannt wie dein Stromverbrauch im Winter aussieht … mal davon abgesehen das die Bude mit 800Watt niemals warm wird.. Ich denke du wirst selbst diese 800 Watt dann abschalten weil das 24/7 schon fast 20kw am Tag sind ..
Ich hab da ne einfache Idee .. für alle die glauben einen Raum mit IR heizen zu können 🙂 Geht in die Küche macht das Ceran Kochfeld auf Volldampf und schaut wie sich der Raum erwärmt 😉 Aber bitte hin und wieder den Stromzähler im Auge behalten .. sonnst wird es teuer 😛
Ich dank dir für die versöhnliche Bemerkung am Ende deines letzten Posts, auf den vorherigen hätte ich nicht geantwortet.
Da möchte ich mich auch mal entschuldigen, ich wollte nicht an deinem Vorhaben rumnörgeln oder besserwisserisch daherkommen. Ich finde es ja super, dass du damit experimentierst und deine Erfahrungen damit sammelst. Das ist auch für das Forum sicherlich sehr wertvoll.
Es ist manchmal schwierig, eine abweichende Meinung zu vertreten, ohne auf menschlicher Ebene Frust auszulösen.
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IR Heizungen taugen doch max. im super gut gedämmten neuen Häusern, aber selbst da würde ich auf Lüftungsanlage mit Klima setzen, hat den Vorteil im Sommer auch kühlen zu können und den notwendigen Luftaustausch zu garantieren.
Noch dazu ist mir persönlich die IR Wärme zu unangenehm, alles was nicht bestrahlt wird, ist erst mal kalt. Da liebe ich meinen FBH. Aber das empfindet jeder anders.
NORIO hat gerade auch ein Video dazu gemacht, da gibt es eine schöne Kurve, wie sich die Kosten entwickeln über die Zeit.
Ach ja, zu dem (zum Glück) nicht mehr verlinkten Video, der setzt doch nur auch Klicks, wie viele andere mittlerweile auch um Geld zu machen. Der Fachwerker hat gerade heute ein Video zum Thema Youtube gemacht... wie es da gerade läuft, die Zuschauer alle in Premium zu drücken. Zuballern mit Werbung bis sie aufgeben oder Premium buchen. Tut mir leid für die Youtuber die Wissen vermitteln wollen, die eine oder andere Werbung oder Produkt zum Thema mag ja noch passen, aber da kommt ja nur noch Scam.