Split Klimaanlage -...
 
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Split Klimaanlage - Chaotische Temperaturregelung

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(@higgs)
Vorsichtiger Stromfühler
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Ich habe eine Split-Klimaanlage (von gree, auf Empfehlung des Fachbetriebs) in unser Haus (in Frankreich) einbauen lassen. Die Anlage hat aber Probleme mit der Temperaturregelung (schon von Anfang an) und der Fachbetrieb ... (tja) ... der weiß jetzt auch nicht weiter. Mir wurde erklärt, das Problem sei vermutlich eine mangelhafte Hausisolierung. So richtig glauben kann ich das aber nicht. Hier ist mal eine Temperaturkurve von Heute über den Tag:

Was auffällt sind die beiden Dipps nach unten, die durch nichts zu erklären sind (nein, es gab kein Stosslüften zu dieser Zeit)
Weiterhin versucht die Anlage scheinbar eine Temperatur von ca. 21 Grad zu erreichen, aber Heute nur sehr halbherzig Smile An anderen Tagen da hat sie total durchgedreht und auf über 25 Grad hoch geheizt, bei einer Solltemperatur von 21 Grad)

Ein paar Eckdaten:
- Die Anlage hat eine Heizleistung von 5KW.
- Das Zimmer in dem die Anlage installiert ist hat ca. 35 m2 ist aber Offen zu einer Seite.
- Insgesamt wird daher ein Raum von ca. 70 m2 beheizt, was die Anlage angeblich schaffen kann.
- Die Temperaturmessung fand in ca. 5 Meter Abstand von der Anlage statt (Testo Messfühler, sollte präzise sein)

Wenn die Anlage zu schwach wäre, dann müsste Sie doch durchlaufen ohne jemals die Solltemperatur zu erreichen. Aber sie schaffte es ja immer wieder, geht dann aber aus und startet eben manchmal nur, nachdem die Temperatur deutlich abgenommen hat (siehe Dipps im Bild)

Hat jemand eventuell eine Idee, was da los sein könnte? Kann das wirklich an der Umgebung liegen, oder ist das eher eine kaputte Regelung in der Anlage? Und wie sieht denn eine Regelkurve normalerweise aus bei einer solchen Anlage? 

Danke schon mal für eure Tipps.


   
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 jay
(@jay)
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Da fehlen die Außentemperaturen und die Wetterlage.

 


   
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(@higgs)
Vorsichtiger Stromfühler
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@jay Die Temperatur lag Heute tagsüber bei:

08:00 Uhr : ~1 Grad
11:00 Uhr : ~4 Grad
14:00 Uhr : ~5.6 Grad (max)
17:00 Uhr : ~0.5 Grad

Wind: 2-3 km/h
Sonnig, kaum wolken


   
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 jay
(@jay)
Heroischer Stromgenerator
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Dann sind die Einbrüche wohl Abtauphasen...

 


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
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Beiträge: 7959
 

Ich denke auch, Abtauphasen bei den Einbrüchen, also gut erklärbar. Ich würde mal ein Thermometer mit externem Sensor nehmen und diesen Sensor in die Nähe vom Anlagensensor setzen. Auch checken, ob wirklich der Sensor in der Anlage sitzt und nicht in der Fernbedienung.

Es gibt manchmal physikalische Effekte. Die Anlage arbeitet also korrekt, aber die Physik ist im Raum einfach so, dass sich so ein merkwürdiges Regelverhalten ergibt. Kalte ungedämmte Außenwände können solche Effekte auslösen.

Was auch gut wäre, wenn du ein Energiekostenmessgerät oder einen Stromlogger anschließen kannst, wo du genau sehen kannst, welche Leistung die Anlage wann zieht. Das kann man dann auch etwas beobachten und vielleicht Muster erkennen und verstehen, was da passiert.

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(@byteripper)
Vorsichtiger Stromfühler
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Ich frage mich, wie das Haus beschaffen sein könnte, so dass es innerhalb etwa 10 Minuten quasi einen senkrechten Temperaturabfall um rund 1,5°C  geben kann!? Selbst ein ungedämmtes Haus sollte nicht so schnell auskühlen. 


   
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(@higgs)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Themenstarter  

@jay Das lese ich dann jetzt mal so, dass Dipps im normalen Betrieb vorkommen wenn die Aussentemperatur sehr niedrig ist und eine Vereisung im Aussengerät abgetaut werden muss. Das beobachte ich mal genauer in den kommenden Tagen.

@win Sorry, das habe ich vergessen zu schreiben: Die Anlage hat 2 Sensoren, einer sitzt in der Fernbedienung, der andere im Gerät selbst. Ich habe den Sensor in der FB konfiguriert und die Temperaturen ca. 30 cm entfernt neben der Fernbedienung abgegriffen. da sollten zumindest vergleichbare Temperaturen herrschen. 

Ich hatte auch mal mit Temperaturmessung direkt im Klimagerät konfiguriert, aber da wurden die Temperaturschwankungen noch wilder. Ich hatte das darauf zurückgeführt, dass (wie du ja auch anmerkst) die Außenwand schlecht isoliert ist und die Anlage dann von der kalten Wand beeinflusst wird. Das würde dann die damals beobachteten Temperaturausbrüche nach oben erklären.

Was ich aber immer noch nicht verstehe: Wenn die Fernbedienung die selbe Temperatur sieht, wie die Messsonde, warum regelt die Klimaanlage das dann falsch? Ich würde eher erwarten, dass die Temperatur am Messpunkt in der Regel ungefähr gemäß einer Hysteresekurve um die Solltemperatur herum schwankt, egal wie die Wärmeabflüsse aus dem Raum stattfinden. Oder liege ich da jetzt komplett falsch?


   
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(@higgs)
Vorsichtiger Stromfühler
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@byteripper Das Haus hat ca. 45 cm starke Wände aus Stein. Die Klimaanlage kann nun die Luft im Raum zwar schnell aufwärmen, aber eben nicht die Wände. Also kühlen die Wände die Luft fast genau so schnell wieder ab, wie sie vorher erwärmt wurde, sobald die Anlage abschaltet. Das ist ein Riesenproblem in dem Haus. Ich habe gerade mal mit einer Wärmebildkamera nachgemessen. Im Moment haben die Aussenwände eine Temperatur von 11 Grad während die Lufttemperatur 20.8 Grad ist. so sieht es aus.

Wir denken auch schon die ganze zeit über eine Innenisolierung nach, wollten aber erst mal schauen, ob wir mit einer Klimaanlage weiter kommen. Und es geht ja im Grunde auch, bis auf das seltsame Regelverhalten.

Vielleicht sollte ich anmerken, dass in der Gegend wo wir jetzt wohnen die meisten älteren Häuser nicht isoliert wurden. Wir haben da ja noch Glück, dass wir wenigstens dicke Wände haben, aber der Isolationseffekt von Stein ist bemerkenswert gering, leider.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 2 Jahren von Higgs

   
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Win
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(@win)
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Veröffentlicht von: @higgs

Was ich aber immer noch nicht verstehe: Wenn die Fernbedienung die selbe Temperatur sieht, wie die Messsonde, warum regelt die Klimaanlage das dann falsch? Ich würde eher erwarten, dass die Temperatur am Messpunkt in der Regel ungefähr gemäß einer Hysteresekurve um die Solltemperatur herum schwankt, egal wie die Wärmeabflüsse aus dem Raum stattfinden. Oder liege ich da jetzt komplett falsch?

Kommt darauf an, was für eine Charakteristik die Regelstrecke hat. Stell dir vor, die Temperatur geht unter den Schwellwert, dann fängt die Anlage an zu heizen. Vielleicht ballert die auch ziemlich stark los. Dann wird die Luft deutlich überhitzt. Es kann sein, dass der Sensor in der Fernbedienung recht träge reagiert, noch dazu, wenn die Fernbedienung vielleicht auf einem Tisch liegt, der noch deutlich kälter ist. Wenn die erhöhte Lufttemperatur dann wirklich den Sensor erreicht und ihn auf den oberen Schwellwert bringt, hört die Anlage auf, aber dann ist es z.B. schon 23 Grad.

Durch solche Verzögerungen kann es zu solchen Phänomenen kommen, dass der Raum überhitzt wird.

Es kann auch sein, dass die Funkstrecke teilweise gestört ist, deshalb würde ich das erstmal mit dem Innensensor in der Anlage testen. Du schreibst, da ist das Problem noch schlimmer. Das kannst du dir aber nochmal genauer anschauen, ob das stimmig mit deinen kalten Wänden ist.

Was auch großen Einfluss hat: Wie aggressiv der Regler ist. Bei meiner Anlage ist der Regler recht aggressiv, reagiert also bei kleinen Temperaturunterschreitungen mit sehr hoher Heizleistung. Das ist ungünstig. Wenn ich die Anlage aber mit ECO und SILENT betreibe, begrenze ich die Aufnahmeleistung auf etwa 500-600 Watt und generell ist der Regler viel sanfter. So funktioniert die Regelung deutlich besser.

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Win
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(@win)
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Nachtrag: Auch noch wichtig: Die Anlage möglichst nicht vom Netz nehmen. Es gibt Anlagen, die lernen dazu, wie die Raumcharakteristik ist, löschen ihre Daten aber, wenn man sie vom Netz trennt.

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 jay
(@jay)
Heroischer Stromgenerator
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Veröffentlicht von: @higgs

Das ist ein Riesenproblem in dem Haus. Ich habe gerade mal mit einer Wärmebildkamera nachgemessen. Im Moment haben die Aussenwände eine Temperatur von 11 Grad während die Lufttemperatur 20.8 Grad ist. so sieht es aus.

Deshalb solltest du die Wände und Möbel garnicht erst auskühlen lassen, sondern frühzeitig mit dem Heizen anfangen und gleichmäßig durchheizen.

 


   
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(@higgs)
Vorsichtiger Stromfühler
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Veröffentlicht von: @win

Was auch großen Einfluss hat: Wie aggressiv der Regler ist. Bei meiner Anlage ist der Regler recht aggressiv, reagiert also bei kleinen Temperaturunterschreitungen mit sehr hoher Heizleistung. Das ist ungünstig. Wenn ich die Anlage aber mit ECO und SILENT betreibe, begrenze ich die Aufnahmeleistung auf etwa 500-600 Watt und generell ist der Regler viel sanfter. So funktioniert die Regelung deutlich besser.

Hah! Das paßt fast perfekt zu meinen Beobachtungen. Ich stelle die Anlage in der Regel nachts auf ECO und SILENT und werde mit einer deutlich glatteren Kurve belohnt. Wegen der Temperaturmessung: Macht total Sinn, die FB liegt auf einer Steinplatte und die wird ja nun mal nicht so schnell warm. Das passt also alles super gut zusammen.

Ich mache jetzt eine Vergleichsmessung mit:

- Einstellung ECO und SILENT
- Lege mal eine Isolierschicht unter die FB
- Stelle den Messfühler direkt neben die FB

Ich lade die neue Messkurve Heute Abend mal hoch.
Bin gespannt, was dabei raus kommt. 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 2 Jahren von Higgs

   
Win reacted
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(@higgs)
Vorsichtiger Stromfühler
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@jay Ja, Durchheizen auf 20 Grad... Das haben wir auch mal gedacht im ersten Jahr. Dabei sind dann erschreckende 2000 Liter Fluessiggas und 4 Ster Holz bei drauf gegangen und richtig warm blieb es trotzdem nicht. Die Klimaanlage soll Abhilfe schaffen, da wir hoffentlich bald eine PV auf das Dach bekommen. Dann haben wir vielleicht eine kleine Chance das Haus warm zu halten (und im Sommer nicht mehr bei 38 Grad quasi zu verdampfen, so wie dieses Jahr) ohne als arme Klimasünder zu enden Smile br />
Und ich vermute mal sehr stark, dass wir auf lange Sicht leider doch die Hausisolierung deutlich verbessern müssen.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 2 Jahren von Higgs

   
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(@schup011)
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Für mein Begriff gibt es hier zwei Probleme:

- Einerseits neigt offensichtlich die Temperaturregelung zum Schwingen. Wie man das beheben könnte, weiß ich nicht, mein Gefühl wäre aber auch, dass die Heizleistung begrenzt werden muss. Optimal wäre natürlich, die Regelparameter des Geräts verändern zu können.

- Die schnellen Einbrüche sind das Abtauen, hierbei wird der Raum gekühlt (Umkehrung des Heizbetriebs zu Kühlbetrieb). Ist irgendwie klar, dass da kurz kalte Luft kommt.

Dass die dicken Wände die Temperatur generell schnell zum Einbrechen bringen, kann ich mir nicht vorstellen. Die Regelung der Klimaanlage muss soviel Energie zuführen, dass sich ein Gleichgewicht einstellt. Meistens scheint sie hier zu schwingen --> Phasen des starken Heizens wechseln sich mit Phasen des schwachen oder gar nicht Heizens ab.

Beim ungleichmäßigen Heizen haben die Wände keine Chance, sich mit durchzuwärmen. Das ist unabhängig von der Heiztechnologie. Die Luftheizung gaukelt einem nur ein schnelles Aufheizen vor, weil die Luft mit ihrer geringen Wärmekapazität schnell warm wird. Dass dann die Wände kalt bleiben, ist logisch.

Bei ungleichmäßigem Heizen spart man nur die Differenz der Wärmeverluste: ein kälterer Raum (z.B. 15 °C) hat eine geringere Temperaturdifferenz nach draußen und daher geringere Verluste. Mit Heizkörpern kann das einiges ausmachen, weil die ja ~50 °C warm werden, im Vergleich zu 15 °C, wenn sie aus sind. Das heißt, an den Stellen der Heizkörper kann die Temperaturdifferenz auf einmal mehr als das Doppelte betragen. Bei Luftheizung ist alles gleichmäßig warm, das heißt, es gibt keine so starken "Hot spots", daher ist der Unterschied in den Wärmeverlusten zwischen 15°C und 20 °C nicht so groß.

Fazit: Egal mit welcher Heiztechnologie - entweder die Energie für gleichmäßiges Heizen ausgeben, oder mit kalten Oberflächen leben.

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Win
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(@win)
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Veröffentlicht von: @schup011

Bei Luftheizung ist alles gleichmäßig warm, das heißt, es gibt keine so starken "Hot spots", daher ist der Unterschied in den Wärmeverlusten zwischen 15°C und 20 °C nicht so groß.

Bei 0 Grad sind das 15/20*100 = 75% , also 25 % Einsparung. Wenn es auf 12 Grad runtergeht, sind es 12/20*100 = 60% bzw. 40% Einsparung.

 

Durchheizen ist vom Komfort schön, aber vom Verbrauch die ungünstigste Variante.

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