Moin allerseits,
wir haben hier eine Ölheizung (ca. 12 Jahre, EG: Fußboden+Radiatoren, OG: Radiatoren), die ich aber gerne (Klima/Umwelt, Kosten) deutlich entlasten würde.
Seit ich Andreas' Video zu den Split-Klimageräten gesehen habe, lässt mich das Thema nicht mehr los.
Ständig bin ich am hin- und her tüfteln, wie ich das hier am sinnvollsten realisiere.
Abgesehen von einigen installatorischen Hürden sind aber auch tw. langfristige "Nutzungsprofile" unklar.
Deshalb habe ich mal eine grundsätzliche Frage zur Dimensionierung der Klimageräte (für Heizbetrieb):
1. Ist es richtig, dass , falls das Klimagerät unterdimensioniert ist (und Ölheizung aus) nur der betreffende Raum nicht auf die gewünschte Temperatur, sondern z.B. statt gewünschter 20° nur auf 18° kommt, oder gäbe es weitere Probleme, wie z.B. eine Verschlechterung des Wirkungsgrads, Überlastung des Geräts etc.?
2. Was ist, wenn das Gerät (ggf. hoffnungslos) überdimensioniert ist?
Ich habe hier z.B. ein etwas abgelegenes Büro von nur 17 qm. Da wäre ja schon ein 2,6 kW-Gerät völlig überdimensioniert.
Ausserdem würde sich hier ggf. ein Dual-System mit dem quasi direkt gegenüber liegenden Wohnzimmer anbieten, wo aber ein 3,5 kW-Gerät hin müsste.
Nehme ich da ein Komplettsystem mit 2x 3,5 kW (einfacher/billiger als wenn ich "mixe"), wäre das für das Büro natürlich völlig überdimensionert.
Mein Frage ist nun, ob es irgendwelche Nachteile hätte, in einem 17 qm Raum ein überdimensioniertes 3,5 kW Klima-Split-Gerät zu installieren?
Meist ist es ja eher so, dass es gut ist, wenn Geräte nur auf einem Bruchteil ihrer Leistung laufen.
Ach, und wenn ich noch eine Frage anhängen darf:
Man liest immer, dass die Stromversorgung über die Ausseneinheit erfolgen soll.
Warum??????
Wo ist der Unterschied, wenn ich die 230 V Versorgung am Innengerät anlege??
Zumind. in einem Fall würde es hier den Installationsaufwand drastisch reduzieren.
Greetz Harry
1. Ist es richtig, dass , falls das Klimagerät unterdimensioniert ist (und Ölheizung aus) nur der betreffende Raum nicht auf die gewünschte Temperatur, sondern z.B. statt gewünschter 20° nur auf 18° kommt, oder gäbe es weitere Probleme, wie z.B. eine Verschlechterung des Wirkungsgrads, Überlastung des Geräts etc.?
Verschlechterung des Wirkungsgrads ist nicht hoch (und wird wahrscheinlich durch die Verbesserung des Wirkungsgrads während der Übergangszeit und im milden Winter überkompensiert), aber Lautstärke ist dann eben permanent am Limit. Überlastung ist mir nicht bekannt, würde mich auch wundern.
2. Was ist, wenn das Gerät (ggf. hoffnungslos) überdimensioniert ist?
Schlechtere Effizienz, verkürzte Lebensdauer, etwas geringere Lautstärke, etwas bessere Wärmeverteilung, mehr Platzverbrauch, höhere Anschaffungskosten.
Ich habe hier z.B. ein etwas abgelegenes Büro von nur 17 qm. Da wäre ja schon ein 2,6 kW-Gerät völlig überdimensioniert.
Ausserdem würde sich hier ggf. ein Dual-System mit dem quasi direkt gegenüber liegenden Wohnzimmer anbieten, wo aber ein 3,5 kW-Gerät hin müsste.
Nehme ich da ein Komplettsystem mit 2x 3,5 kW (einfacher/billiger als wenn ich "mixe"), wäre das für das Büro natürlich völlig überdimensionert.
Mein Frage ist nun, ob es irgendwelche Nachteile hätte, in einem 17 qm Raum ein überdimensioniertes 3,5 kW Klima-Split-Gerät zu installieren?
Meist ist es ja eher so, dass es gut ist, wenn Geräte nur auf einem Bruchteil ihrer Leistung laufen.
Wichtig ist die minimale Heizleistung. Aber Frage: welche Heizlast wird denn für das gegenüber-liegende Wohnzimmer benötigt? Bedenke: 3,5kW-Geräte haben idR. eine höhere Heizleistung; der Wert bezieht sich auf's Kühlen.
Ach, und wenn ich noch eine Frage anhängen darf:
Man liest immer, dass die Stromversorgung über die Ausseneinheit erfolgen soll.
Warum??????
Wo ist der Unterschied, wenn ich die 230 V Versorgung am Innengerät anlege??
Zumind. in einem Fall würde es hier den Installationsaufwand drastisch reduzieren.
Gibt beides und hab ich (als nicht-Elektriker) ehrlich gesagt auch nie wirklich verstanden, zumindest bei den kleinen single-split Geräten. Vielleicht weil es optisch schöner ist oder damit das Gerät eher seinen eigenen FI bekommt? Keine Ahnung.
Da du sowieso ein Kabel zwischen innen und außen legen mußt, ist es völlig Latte wo du mit dem Zuleitungskabel langgehst.
Du kannst es also über das Innengerät, ohne jeglichen Aufwand, zum Außengerät führen.
Hallo,
und vielen Dank!!!
2. Was ist, wenn das Gerät (ggf. hoffnungslos) überdimensioniert ist?
Schlechtere Effizienz, verkürzte Lebensdauer, etwas geringere Lautstärke, etwas bessere Wärmeverteilung, mehr Platzverbrauch, höhere Anschaffungskosten.
O.K. ... das hätte ich jetzt nicht gedacht.
Kannst Du mir einen Tip geben, woran es liegt (nur Denkrichtung), dass so eine Wärmepumpe mit geringster Last betrieben, mit schlechterem Wirkungsgrad und sogar grösserem Verschleiss reagiert?
Wichtig ist die minimale Heizleistung. Aber Frage: welche Heizlast wird denn für das gegenüber-liegende Wohnzimmer benötigt? Bedenke: 3,5kW-Geräte haben idR. eine höhere Heizleistung; der Wert bezieht sich auf's Kühlen.
Naja ... das Wohnzimmer hat etwa die 2,5-fache Fläche des Büros, allerdings mit Fussbodenheizung (die man viell. im Winter ja auch gerne mal zuschaltet ... wenn der innere Schweinehund gerade mal wieder laut bellt 😉 ) und Holzofen ... also gute Notreserven.
Müsste ich mal überlegen, ob es da nicht auch die 2,6 kW täten.
Denn (was mich jetzt überrascht hat, und wo ich umdenken muss):
Unterdimensioniert schadet nicht, und ist nur etwas Komforteinbusse, während überdimensioniert bei den Klima-Splitt-Invertern ein grösseres Problem darstellt.
Da du sowieso ein Kabel zwischen innen und außen legen mußt, ist es völlig Latte wo du mit dem Zuleitungskabel langgehst.
Du kannst es also über das Innengerät, ohne jeglichen Aufwand, zum Außengerät führen.
So hätte ich mir das auch gedacht. Also vielen Dank für die Bestätigung!!!!!!
Greetz Harry
Hallo,
und vielen Dank!!!2. Was ist, wenn das Gerät (ggf. hoffnungslos) überdimensioniert ist?
Schlechtere Effizienz, verkürzte Lebensdauer, etwas geringere Lautstärke, etwas bessere Wärmeverteilung, mehr Platzverbrauch, höhere Anschaffungskosten.
O.K. ... das hätte ich jetzt nicht gedacht.
Kannst Du mir einen Tip geben, woran es liegt (nur Denkrichtung), dass so eine Wärmepumpe mit geringster Last betrieben, mit schlechterem Wirkungsgrad und sogar grösserem Verschleiss reagiert?
Weil auch Invertergeräte eine Mindestleistung haben (die genannte minimale Heizleistung). Wird diese unterschritten, dann fangen sie an zu takten und das ist das Problem. Die Mindestleistung steigt idR. mit der Leistungsstärke des Geräts.
Wichtig ist die minimale Heizleistung. Aber Frage: welche Heizlast wird denn für das gegenüber-liegende Wohnzimmer benötigt? Bedenke: 3,5kW-Geräte haben idR. eine höhere Heizleistung; der Wert bezieht sich auf's Kühlen.
Naja ... das Wohnzimmer hat etwa die 2,5-fache Fläche des Büros, allerdings mit Fussbodenheizung (die man viell. im Winter ja auch gerne mal zuschaltet ... wenn der innere Schweinehund gerade mal wieder laut bellt 😉 ) und Holzofen ... also gute Notreserven.
Müsste ich mal überlegen, ob es da nicht auch die 2,6 kW täten.
Statt zu rätseln würde ich lieber rechnen. Es gibt genügend Rechner, mit denen du die Heizlast berechnen kannst. Davon mal 10-20% abziehen (weil du dort ja noch andere Heizquellen hast, etc.) und dann hast du einen groben Wert. Allerdings ist mir auch nicht ganz klar, weil nicht 2,5kW und 3,5kW gehen - warum wird das teurer/schwieriger?
Denn (was mich jetzt überrascht hat, und wo ich umdenken muss):
Unterdimensioniert schadet nicht, und ist nur etwas Komforteinbusse, während überdimensioniert bei den Klima-Splitt-Invertern ein grösseres Problem darstellt.
Beides ist nicht so dolle, aber wenn man noch alternative Heizquellen hat, dann würde ich tendenziell unterdimensionieren. Denn FBH/Ofen anmachen oder sogar das Haus besser Dämmen/Abdichten kann man immer noch, aber wenn das Gerät einmal überdimensioniert ist, dann wird es niemals "passen" können (außer du baust noch an oder lässt das Fenster gekippt...).
Super! Ich glaube, jetzt bin ich eine ganze Ecke schlauer
Insbes. das
Beides ist nicht so dolle, aber wenn man noch alternative Heizquellen hat, dann würde ich tendenziell unterdimensionieren. Denn FBH/Ofen anmachen oder sogar das Haus besser Dämmen/Abdichten kann man immer noch, aber wenn das Gerät einmal überdimensioniert ist, dann wird es niemals "passen" können (außer du baust noch an oder lässt das Fenster gekippt...)
scheint mir ein guter Rat, und ich werde ihn beherzigen.
Ich werde jetzt sowieso erstmal nur mit einem Gerät in der (grossen) Diele beginnen, und erstmal etwas beobachten, wie es sich auswirkt, bevor ich weitere bestelle.
Also @Okabe: Gaaaanz herzlichen Dank!!!!
Du hast mir sehr weiter geholfen! :thumbup: :thumbup: :thumbup:
Greetz Harry
Noch ein Tipp: bei einem Gerät, was sehr viel zum Heizen für einem Hauptraum (z.B. Wohnzimmer) eingesetzt wird lohnt es sich ein sehr effizientes Gerät zu kaufen. Ich würde SCOP > 5,0 empfehlen oder (wenn man das Geld hat und die Klimaanlage die Hauptheizlast für eine Etage tragen soll) sogar auf SCOP 5,7 und höher gehen - da gibt es allerdings nur noch wenig Geräte von Panasonic und Daikin. Lässt sich ja relativ leicht anhand des Ölverbrauchs errechnen, ob und wie schnell sich die bessere Effizienz bezahlt.
Ich habe ehrlich gesagt, nicht viele Geräte mit einem SCOP >=5,0 gefunden.
Für die Diele habe ich jetzt erstmal dieses Marke DIMSTAL bestellt
... mit einem SCOP von 5,5
... auch wenn ich bei genauem hinsehen festgestellt hatte, dass es zu Anfang erstmal nur 4,2 hat, und die 5,5 hier in NRW wohl erst mit fortschreitendem Klimawandel erzielen wird 😉
Greetz Harry
Ich habe ehrlich gesagt, nicht viele Geräte mit einem SCOP >=5,0 gefunden.
Für die Diele habe ich jetzt erstmal dieses Marke DIMSTAL bestellt
... mit einem SCOP von 5,5
... auch wenn ich bei genauem hinsehen festgestellt hatte, dass es zu Anfang erstmal nur 4,2 hat, und die 5,5 hier in NRW wohl erst mit fortschreitendem Klimawandel erzielen wird 😉
Hatte deinen anderen Beitrag gesehen.
Ich wollte dir dein Gerät nicht madig machen, aber Dimstal ist ziemlich sicher ein Rebrand eines Basismodells einer Midea.
Generell würde ich nur nach Geräten schauen, die eine Installationsanleitung und ein Planunghandbuch bzw. ein Engineering Data Book haben.
Weder die minimale Heizleistung noch die Heizleistung in Abhängigkeit von Innen- und Außentemperatur konnte ich finden.
Zum Vergleich, hier mal ein Gerät "2. Klasse" - kein Daikin, Panasonic, MEL, MHI - sondern nur Toshiba:
https://www.tavolla.com/toshiba-seiya-r32-climatizzatore-a-parete-monosplit-inverter-unita-esterna-2-5-kw-unita-interna-10000-btu-ras-10e2avg-e-ras-b10e2kvg-e/
480€ (+230€ Spedition, die bei einem Einzelgerät natürlich weh tun)
Dafür bekommt man für das Gerät auch die wichtigen Daten ( https://www.manualslib.com/manual/2734424/Toshiba-Ras-B05e2kvg-E.html#manual ):
SCOP 4.6 (aus dem deutschen Katalog)
Heizleistung bei -20°C: 1.3kw
Heizleistung bei -10°C: 1.8kw
Anlaufstrom max. 4.3A
Min. Heizleistung: 950w
Das sind jetzt keine Top Werte, grade die min. Heizleistung ist nicht der Bringer.
Aber dafür bekommt man gesicherte Werte mit denen man planen kann und ein "Markengerät" mit Serviceunterlagen.
Noch ein Tipp: bei einem Gerät, was sehr viel zum Heizen für einem Hauptraum (z.B. Wohnzimmer) eingesetzt wird lohnt es sich ein sehr effizientes Gerät zu kaufen. Ich würde SCOP > 5,0 empfehlen oder (wenn man das Geld hat und die Klimaanlage die Hauptheizlast für eine Etage tragen soll) sogar auf SCOP 5,7 und höher gehen - da gibt es allerdings nur noch wenig Geräte von Panasonic und Daikin. Lässt sich ja relativ leicht anhand des Ölverbrauchs errechnen, ob und wie schnell sich die bessere Effizienz bezahlt.
Da fallen dann leider jegliche Mulit-Split-Geräte weg, die guten sind ja um einen SCOP von 4,6 rum angesiedelt.
Ich habe ehrlich gesagt, nicht viele Geräte mit einem SCOP >=5,0 gefunden.
Für die Diele habe ich jetzt erstmal dieses Marke DIMSTAL bestellt
... mit einem SCOP von 5,5
... auch wenn ich bei genauem hinsehen festgestellt hatte, dass es zu Anfang erstmal nur 4,2 hat, und die 5,5 hier in NRW wohl erst mit fortschreitendem Klimawandel erzielen wird 😉
Ja, Dimstal ist leider überhaupt gar keine gute Wahl für einen Heizungsersatz bzw. Unterstützung. Zum nur Kühlen super P/L-Verhältnis, aber zum Heizen viel zu ineffizient.
Noch ein Tipp: bei einem Gerät, was sehr viel zum Heizen für einem Hauptraum (z.B. Wohnzimmer) eingesetzt wird lohnt es sich ein sehr effizientes Gerät zu kaufen. Ich würde SCOP > 5,0 empfehlen oder (wenn man das Geld hat und die Klimaanlage die Hauptheizlast für eine Etage tragen soll) sogar auf SCOP 5,7 und höher gehen - da gibt es allerdings nur noch wenig Geräte von Panasonic und Daikin. Lässt sich ja relativ leicht anhand des Ölverbrauchs errechnen, ob und wie schnell sich die bessere Effizienz bezahlt.
Da fallen dann leider jegliche Mulit-Split-Geräte weg, die guten sind ja um einen SCOP von 4,6 rum angesiedelt.
Ich bezog mich auf Singlesplit. Bei Multisplit muss man natürlich Abstriche machen - kann sich aber trotzdem lohnen, wenn man viele kleine Räumen hat.
Hallo,
es ist natürlich schwierig, mit einem sich ständig verändernden Viertelwissen die optimale Entscheidung zu fällen.
Leider wird mir die Seite aus Italien mit dem Toshiba-Gerät mit dem SCOP 4,6 nicht angezeigt, und Toshiba ist mir bei meiner Recherche auch gar nicht gross aufgefallen.
Grds. bin ich bei meiner Suche aber zu dem Schluss gekommen, dass ein geringfügig höherer SCOP gleich erheblichen Aufpreis kostet, und es mir sinnvoller erscheint, dieses Geld hier lieber zu sparen, weil es sich, in die PV-Anlage gesteckt, durch einen dort höheren Ertrag vermutl. "bezahlter" macht.
Dass ich mich bei DIMSTAL dann nicht für das billige 500 €-Gerät mit SCOP 4,0-5,1 entschieden habe, lag auch weniger an dem besseren SCOP als vielmehr an diversen Zusatzfunktionen.
Eigentlich bin ich ja Fan von optimierten Wirkungsgraden, weshalb ich auch seit 15 Jahren keinen Verbrenner mehr fahre.
Aber da hatte ich durch den Umstieg auf E-Antrieb ja direkt eine Wirkungsgradverbesserung von rund 300%, während es bei einem Billig-Klimagerät mit SCOP 4,0 zu einen High-End-Gerät mit SCOP 5,0 ja nur 20% Unterschied sind.
Ohne PV (und einem gewissen Ehrgeiz, am liebsten den gesamten Energiebedarf mittelfristig darüber abzudecken) hätte ich mich aber vermutl. auch hier anders entschieden ... und es mag auch sein, dass das nächste Gerät, wenn ich etwas Erfahrung gesammelt habe (deshalb fange ich ja auch mit der sparsam beheizten Diele an), ein ganz anderes wird ...
Aber dann werde ich (vor dem Bestellen) besser mal hier nachfragen.
Relativ zum Heizöl (oder auch Gas) ist ja jeder Klima-Split-Inverter eine enorme Verbesserung ... sowohl für Umwelt als auch Geldbeutel ... aber die imho noch grössere Verbesserung ist die selbst erzeugte (PV-)Energie dahinter
Deshalb habe ich mich auch hier angemeldet: Andreas ist doch quasi so etwas wie praktische Weiterführung von Greta Thunberg 😀 ... und ohne ihn wäre ich viell. nie auf die geniale Idee mit den Klimaanlagen gekommen :thumbup:
Greetz Harry
Hallo,
es ist natürlich schwierig, mit einem sich ständig verändernden Viertelwissen die optimale Entscheidung zu fällen.
Leider wird mir die Seite aus Italien mit dem Toshiba-Gerät mit dem SCOP 4,6 nicht angezeigt, und Toshiba ist mir bei meiner Recherche auch gar nicht gross aufgefallen.
Grds. bin ich bei meiner Suche aber zu dem Schluss gekommen, dass ein geringfügig höherer SCOP gleich erheblichen Aufpreis kostet, und es mir sinnvoller erscheint, dieses Geld hier lieber zu sparen, weil es sich, in die PV-Anlage gesteckt, durch einen dort höheren Ertrag vermutl. "bezahlter" macht.
Dass ich mich bei DIMSTAL dann nicht für das billige 500 €-Gerät mit SCOP 4,0-5,1 entschieden habe, lag auch weniger an dem besseren SCOP als vielmehr an diversen Zusatzfunktionen.
Dimstal hat keinen SCOP von 4,0-5,1 sondern einfach nur 4,0. Die 5,1 sind nur gültig in einer wärmeren Klimazone - dort haben andere Geräte dann 6,x und mehr.
Eigentlich bin ich ja Fan von optimierten Wirkungsgraden, weshalb ich auch seit 15 Jahren keinen Verbrenner mehr fahre.
Aber da hatte ich durch den Umstieg auf E-Antrieb ja direkt eine Wirkungsgradverbesserung von rund 300%, während es bei einem Billig-Klimagerät mit SCOP 4,0 zu einen High-End-Gerät mit SCOP 5,0 ja nur 20% Unterschied sind.
Ja - und der Preisunterschied sind ca. 800 Euro. BAFA und ausländische Verkäufer unberücksichtigt (sonst wird er noch kleiner).
Nehmen wir mal leicht optimistisch an die Klimaanlage erzeugt 10000kWh Wärme im Jahr.
Das kostet bei SCOP 4 => 250Euro bei 10cent/kWh oder 1000Euro bei 40cent/kWh
Das kostet bei SCOP 5 => 200Euro bei 10cent/kWh oder 800Euro bei 40cent/kWh
Fazit: bei 40cent/kWh hat sich das Ding nach 4 Jahren armotisiert.
Bei 10cent/kWh dauert es 16 Jahre - das würde ich ungefähr so als durchschnittliche Lebensdauer annehmen. Macht also keinen großen Unterschied.
Unberücksichtigt sind unterschiedliche Lebensdauer/Reperaturmöglichkeiten zwischen billigen und teueren Geräten sowie Vorteile beim Kühlen im Sommer.
Mein Fazit ist, dass sich SCOP 4 niemals lohnt, wenn das Gerät dauerhaft heizt. Denn der mit Abstand höchste Stromverbrauch fällt im Winter an, wo die PV keinen Überschuss mehr liefert, d.h. jede zusätzliche kWh kauft man sowieso zu und muss mit ~40cent/kWh oder mehr rechnen.
Ganz anders sieht es aus, wenn man nicht dauer heizt oder nur ganz kleine Räumen heizt. Dann lohnt sich eher SCOP 4 und vielleicht manchmal auch 4.
Mein Fazit ist, dass sich SCOP 4 niemals lohnt, wenn das Gerät dauerhaft heizt. Denn der mit Abstand höchste Stromverbrauch fällt im Winter an, wo die PV keinen Überschuss mehr liefert, d.h. jede zusätzliche kWh kauft man sowieso zu und muss mit ~40cent/kWh oder mehr rechnen.
Ich will den Thread jetzt nicht völlig vom Thema abbringen, aber eine Sache wollte ich noch anmerken.
Was mir in den Data Books aufgefallen ist, ist z.b. im Vergleich von 2 Geräten mit eigentlich sehr unterschiedlichem SCOP.
Single Split Daikin Emura "FTXJ25AS + RXJ25A" (SCOP von 5.1)
vs
Multisplit LG MU2R15 (SCOP 4.2) mit 2x5k BTU (für 70% Leistung) und 2x10k BTU (für 100% Leistung) Einheiten
Bedingungen: 2°C AT, 20°C IT
Daikin "SCOP" Heizleistung: 1,32kw
Leistungsaufnahme: 0.26kw
COP: 5.17
LG MU2R15 70% Heizleistung: 3,52kw
Leistungsaufnahme: 0.71kw
COP: 4.96
LG MU2R15 100 % Heizleistung: 4,92kw
Leistungsaufnahme: 1.13kw
COP: 4.35
--------------------------------------------------
Bedingungen: -7°C AT, 20°C IT
Daikin "SCOP" Heizleistung: 2,17kw
Leistungsaufnahme: 0.62kw
COP: 3.48
LG MU2R15 70% Heizleistung: 3,52kw
Leistungsaufnahme: 0.97kw
COP: 3.63
LG MU2R15 100% Heizleistung: 4,9kw
Leistungsaufnahme: 1.4kw
COP: 3.5
Wie man dort sehen kann, schneidet das LG Multisplitgerät bei -7°C und den dort dargestellten Heizlasten und Auslegungen wesentlich besser ab als die laut Energielabel erheblich bessere Daikin.
Ich vermute mal schwer, dass das einer Optimierung der Kompressoren auf das Erzielen guter SCOP geschuldet ist (konnte VW ja auch ganz gut...).
Die Daikin hat einen Peak zwischen +2°C bis +6°C im COP, wo die LG Multispliteinheit einen starken Einbruch aufweist und nicht annährend mithalten kann.
Ansonsten kann ich die Daikin in fast jedem relevanten Temperaturbereich schlagen, je nach Auslegung der Inneneinheiten und Heizlasten.
PS: Keine LG zum Heizen kaufen - die Mindestheizleistung liegt bei fast 2kw PRO Inneneinheit!