Hi @Gorch,
du fragst ja nach Erfahrungen.
Ich habe nach sehr langen Überlegungen seit Ende letztens Jahres jetzt endlich eine Klima in Betrieb genommen. Lange Diskussion dazu in meinem alten Thread hier https://forum.drbacke.de/viewtopic.php?t=1780&start=80 (da ist auch ein Grundriss unserer Wohnung drin).
Vorher habe ich das ganze im Februar (oder März?) dieses Jahr schonmal mit einem Campingheizlüfter über 60 Stunden getestet. Den hatte ich im Flur oben auf einem Schrank stehen, um ein Klimagerät zu simulieren. Das Setup beinhaltet einen Energiespardeckenventilator im Flur an der Decke, der warme Luft an den Bode wirft, die von dort in die angrenzenden Räume strömt (Marke müsste ich suchen, hat 5 Stufen, auf der höchsten braucht er 22 Watt und wälzt etwa 15000 m³/h um - die Klimas wälzen etwa 1000 m³/h auf der höchsten Stufe um, zum Vergleiche).
Mein Fazit bisher (nur weniger Tage Erfahrung):
1. Die direkt angrenzenden Räume ("Wohnen", "Kind", "Bad") auf dem Grundriss werden gut versorgt, hier gibt es etwa 1-2 Grad Temperaturgefälle.
2. Der Raum "Schlafen" wird okayisch versorgt, wird bei uns aber seit über 10 Jahren nur passiv beheizt und hat auch nur sehr kleine Außenflächen (oben und unten auch Wohnraum der nicht auskühlt). Schimmelprobleme haben wir hier bisher keine gehabt - da bin ich recht entspannt.
3. "Kochen" wird durch den langen Flur nicht gut mit beheizt. Hier will ich noch mit einer kleinen Lüfterlösung testen, ob sich das verbessern lässt (ähnlich wie Uschi das beschreibt)
4. Räumlich kam für mich nur die Montage oberhalb der Türrahmen in Frage. Wenn man die Anlage mit Lüftern unten platzieren kann, kann man sich wahrscheinlich den Ventilator unter der Decke sparen. Falls nicht, wird das ohne Ventilator (oder andere Form der Luftweiterverteilung) nichts werden, weil sich die Wärme im Raum oberhalb der Türen fängt, dort wo die Klima sitzt.
5. Energiespardeckenventilatoren sind sehr leise und sparsam im Vergleich zu dem was sie umwälzen, aber dennoch hörbar auf den größeren Stufen.
6. Klima und Ventilator beeinflussen sich stärker als Campinglüfter und Ventilator. Wenn die Klima umwälzt, ist der Luftstrom des Ventilators nach unten leider nicht so stark wie ohne, ich muss etwa 1 Stufe höher schalten für gleiche Umwälzleistung.
7. Die Leistungsaufnahme der Klimaanlage ist erschreckend hoch. Ich musste jetzt erst einmal längere Leitungswege und Höhendifferenz in Kauf nehmen (konnte dazu nirgends belastbare Zahlen finden, was das an Einbußen bedeutet - gibt noch einen Thread von mir dazu). Offenbar ist der Effekt hier noch stärker, als ich das befürchtet habe. Ich werde die gleiche Anlage noch in anderen Umgebungen testen können (habe ein paar Verwandte beschwatzt) und bin gespannt, was sich da tut. Auch wie sich der Vebrauch bei kälteren Temperaturen entwickelt (wir sind hier noch nicht wirklich unter 10°C).
8. Man hat einen Luftstrom bei meiner Lösung, damit muss man leben können. Der Geräuschpegel ist anders aber nicht wirklich lauter als bei unserer alten Gasetagenheizung, die kontinuierlich brummt.
7. Die Leistungsaufnahme der Klimaanlage ist erschreckend hoch. Ich musste jetzt erst einmal längere Leitungswege und Höhendifferenz in Kauf nehmen (konnte dazu nirgends belastbare Zahlen finden, was das an Einbußen bedeutet - gibt noch einen Thread von mir dazu). Offenbar ist der Effekt hier noch stärker, als ich das befürchtet habe. Ich werde die gleiche Anlage noch in anderen Umgebungen testen können (habe ein paar Verwandte beschwatzt) und bin gespannt, was sich da tut. Auch wie sich der Vebrauch bei kälteren Temperaturen entwickelt (wir sind hier noch nicht wirklich unter 10°C).
Könntest Du die hohe Leistungsaufnahme noch etwas spezifizieren?
100qm Wohnfläche sind auch schon ordentliche Fläche, auch wenn nur 3 Außenwände zu kompensieren sind.
in einem anderen Beitrag hatte ich schon einmal meine persönlichen Werte mit meinem billigen Ebay-Splitgerät gepostet.
Für 55qm und 10°C Außentemperatur benötige ich nach einer etwa 20-minütigen Aufheizphase rund 370w. Spannend wird der Verbrauch bei dauerhaften Temperaturen zwischen 0°C und 5°C.
Könntest Du die hohe Leistungsaufnahme noch etwas spezifizieren?
100qm Wohnfläche sind auch schon ordentliche Fläche, auch wenn nur 3 Außenwände zu kompensieren sind.in einem anderen Beitrag hatte ich schon einmal meine persönlichen Werte mit meinem billigen Ebay-Splitgerät gepostet.
Für 55qm und 10°C Außentemperatur benötige ich nach einer etwa 20-minütigen Aufheizphase rund 370w. Spannend wird der Verbrauch bei dauerhaften Temperaturen zwischen 0°C und 5°C.
Sind nicht ganz 80 qm Wohnfläche am Ende.
Ganz genau kann ich den Verbrauch nicht spezifizieren, weil ich keinen Zähler extra für die Anlage habe, aber es sind um 250bis 350 Watt im Moment.
Das klingt im Vergleich zu deinen Zahlen dann gar nicht zu schlecht (allerdings habe ich ein teures Markengerät...). Aber die Anlage müsste bei den aktuellen Temperaturen einen COP um 8 haben und ich brauche (und bekomme auch) sicher nicht um 2,5 kW Wärmeleistung dadurch rein. Das wäre fast das doppelte wie bei meinem Test mit dem Heizlüfter Anfang des Jahres und da war es deutlich kälter draußen.
Kann aber gut sein, dass ich auch bei niedriger Außentemperatur dann nicht wirklich viel mehr Verbrauch habe, was dann in Ordnung wäre auf das gesamte Jahr gesehen.
Ganz genau kann ich den Verbrauch nicht spezifizieren, weil ich keinen Zähler extra für die Anlage habe, aber es sind um 250bis 350 Watt im Moment.
Das sind aber keine Zahlen, die ich als hoch bezeichnen würde. Mit Gas oder Öl würdest Du sicher das 4-fache bezahlen müssen, um die gleiche Wärmeleistung zu erreichen.
Kann aber gut sein, dass ich auch bei niedriger Außentemperatur dann nicht wirklich viel mehr Verbrauch habe, was dann in Ordnung wäre auf das gesamte Jahr gesehen.
Ich denke, man kann fest davon ausgehen, dass der Stromverbrauch bei niedrigen einstelligen Werten sich um die 600-700w bewegen wird. Alleine dadurch, dass der COP in den Keller geht und ab 2-3°C auch gelegentlich ein Abtauvorgang erforderlich wird.
Aktuell fahre ich die Strategie, tagsüber etwas zu "überheizen" (24°C) um dann die Anlage um etwa 18 Uhr vom Netz zu trennen. So erbringt die PV den kompletten Strombedarf auch an dunklen Tagen (500-600w sind immer drin).
Sind nicht ganz 80 qm Wohnfläche am Ende.
Ganz genau kann ich den Verbrauch nicht spezifizieren, weil ich keinen Zähler extra für die Anlage habe, aber es sind um 250bis 350 Watt im Moment.
Ich würde einen extra Zähler installieren, sonst hast du kaum eine Möglichkeit, die Heizkosten nachzuvollziehen.
Die 250-350 Watt ergeben sich vermutlich daraus, dass der Inverter auf der untersten Drehzahl arbeitet. Tiefer kann der sozusagen nicht. Bei meiner MIH SRC25 sind es etwa 220 Watt.
Nun ist es auch so, dass deine 80 m² erstmal viel Energie brauchen, um die Temperatur in Wänden und allem Inventar anzuheben. Wenn das erstmal geschafft ist, wird die Anlage evtl. immer mal wieder ausschalten.
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Mitsubishi Heavy SRC/SRK20-ZS-W (SCOP 4,6)
Mitsubishi Heavy SRC/SRK25-ZS-W (SCOP 4,7)
Daikin ATXF25E (SCOP 4,1)
Split-Klima Zentrale Seiten
4. Räumlich kam für mich nur die Montage oberhalb der Türrahmen in Frage. Wenn man die Anlage mit Lüftern unten platzieren kann, kann man sich wahrscheinlich den Ventilator unter der Decke sparen. Falls nicht, wird das ohne Ventilator (oder andere Form der Luftweiterverteilung) nichts werden, weil sich die Wärme im Raum oberhalb der Türen fängt, dort wo die Klima sitzt.
Lieben Dank für die vielen Hinweise @nirolo. Die von Dir beschriebene Luftverteilung bestätigt in etwa meine Vermutungen. Es gilt bei mir etwas 120 qm zu beheizen, wobei im wesentlich 2 Räume wichtig sind, in denen die Geräte installiert werden sollen. Luftstrommäßig, über einen langen Flur, am weitesten entfernt befindet sich ein Bad, das seit jeher einen alten Infrarotstrahler besitzt. Da ließe sich kompensieren. Mit 2x 3,5 kW Geräten sollte ausreichend Kapazität für beiden Räume wie die Flure vorhanden sein. Da es sich nicht um die Wohnebene handelt, sind Defizite leicht zu verkraften. Auf diese Weise würde ich aber den kompletten Heizstrang der Zentralheizung für die Ebene abschalten können. Mit in Summe 7 kW Leistung wäre es vermutlich sogar überdimensioniert, da wir mit einem 8kW Heizstab im Durchlauferhitzerprinzip aktuell das ganze Haus heizen. Vermutlich sollte ich also nicht mehr als 3kW pro Gerät veranschlagen.
Punkt 4. finde ich interessant. Es hat ja auch wohl kaum jemand seine klassische Heizung unter der Decke installiert. Es geht idealerweise ja darum die Kalte Luft unten einzusammeln und umzuverteilen.
https://umap.openstreetmap.de/de/map/drbacke-forum_28799#6/51.337/9.492
Vermutlich sollte ich also nicht mehr als 3kW pro Gerät veranschlagen.
Dann würde ich eher 25er Anlagen wählen. Je nach Anlage können die auch über 5kw Heizleistung pro Gerät in der Spitze.