Split Klima entlüften

Ein Entlüften kann es in dem Sinne nicht geben. Du hast in der Anlage dann ein Kältemittel-Luft Gemisch, was sich nicht separieren lässt. In etwa so: Wenn du etwas Propangas aus einem Feuerzeug in die Luft ablässt, dann kannst du später auch nicht mehr das Propangas aus der Luft separieren. Genauso wenig, wie du den Sauerstoff und Stickstoff aus der Luft separieren kannst.

Das einzige, was man tun kann, wenn man Mist gebaut hat: Komplettes Kältemittel raus, evakuieren und neu befüllen.

Nebenher: Luft kann bei einem fertig installierten Gerät nie hinein kommen. Das geht nur, wenn während der Installation was schief gelaufen ist. Dabei geht es neben der Luft auch um Feuchtigkeit, die dann im System ist. Das ist oft das größere Problem. Es kann dazu führen, dass sich Säuren gebildet haben, die auch schon im Öl sind. Dann müsste man neben dem Kältemittel auch das Öl tauschen.

Weil das alles sehr aufwändig ist, kann man sich bei billigen Anlagen überlegen, es einfach weiterlaufen zu lassen und darauf zu hoffen, dass es ein paar Jahre gut geht.

Nur was passiert, wenn man doch mal aus welchem Grund auch immer Luft im System hat, bzw. gar nicht erst evakuiert und das Kältemittel aufdreht?

Das kommt drauf an wie das installiert wurde. In Deutschland zieht der Klimatechniker die Leitungen mit Drehmoment an, macht eine Druckprüfung mit Stickstoff und anschließend zieht er ein Vakuum. Erst jetzt dreht er das Kältemittel auf. Dann wird die Anlage noch ordentlich hoch geheizt und die Verbindungen werden mit einem Leckdetektor abgesucht.

In anderen Ländern läuft das anders ab. Da wird ohne Drehmoment einfach eine Kältemittelleitung komplett verschraubt, die andere wird am Außengerät ab gelassen, dass Kältemittel wird leicht aufgedreht und man wartet bis aus dem offenen Leitungsende Kältemittel ausströmt. Während des ausströmens wird die Leitung angeschraubt. So sollte theoretisch das meiste an Luft und Feuchtigkeit raus sein. Da dabei Kältemittel austritt, ist das in der EU natürlich verboten. Diese Vorgehensweise ist zumindest technisch nicht so schlimm, als wenn man einfach alles fertig anschließt und aufdreht.

Ansonsten bin ich Win seiner Meinung. Sollte der Klimatechniker so gepfuscht haben, dass er das einfach angeschlossen und aufgedreht hat, würde ich das bei billigen Anlagen einfach so lassen und hoffen das es läuft.

Alles klar, danke euch für die Infos!

Die Installationsmethode in anderen Ländern ist auch interessant… und traurig 😕

Alles klar, danke euch für die Infos!

Die Installationsmethode in anderen Ländern ist auch interessant… und traurig 😕

Naja, so schlimm ist das bei R32 auch nicht mehr. Die kleine Menge Kältemittel die da entweicht hat nicht viel CO2, das spar ich durch das heizen ohne Öl/Gas in kürzester Zeit wieder ein.

Du hast in der Anlage dann ein Kältemittel-Luft Gemisch, was sich nicht separieren lässt.
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Das einzige, was man tun kann, wenn man Mist gebaut hat: Komplettes Kältemittel raus, evakuieren und neu befüllen.

Also ich wüsste schon eine Methode, wie man Luft und Kältemittel mit einfachen Mitteln weitgehend trennen kann:
Man sauge das Kältemittel mit einer Absaugstation ab und fülle es in eine Kältemittelflasche, die vom Volumen her sehr knapp bemessen ist, so dass die Kältemittelmenge in flüssigem Aggregatzustand mit ca. einem Faktor 1,5 Sicherheit hineinpasst. Man bestimme zuvor das Leergewicht der Kältemittelflasche.
In dieser Flasche hat man dann unten in Flüssigphase nahezu reines Kältemittel (die Luft dürfte sich nur sehr bedingt darin lösen), und oben in der Gasphase eine Mischung aus Luft und gasförmigem Kältemittel. Legt man die Flasche ins Gefrierfach, kondensiert noch etwas mehr Kältemittel von der Gas- in die Flüssigphase.

Jetzt stelle man die Gasflasche auf den Kopf und entnehme von unten Flüssigphase. Das ist nahezu reines Kältemittel. Anhand des Gewichts breche man den Entnahmevorgang rechtzeitig ab, ehe Gasphase ausströmt. So muss man nur wenige Gramm Kältemittel, die zusammen mit der Luft in der Flasche bleiben, entsorgen.