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Kühl-/Gefrierschrank abtauen?!

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philippoo
(@philippoo)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 9 Monaten
Beiträge: 508
Themenstarter  

Moin!

Nachdem bei unserem Kühl-/Gefrierschrank sich der Wärmetauscher im Gefrierteil mal wieder in einen dicken, soliden Eisblock verwandelt hatte, und mir aufgefallen ist, dass der Kompressor oft und lange lief, habe ich mich der allseits proparierten These zum Energiesparen besonnen, und die Geschichte abgetaut.

Weil nachts der Kühlschrank das einzige ist, was auf Phase L1 läuft, konnte ich dann auch einen Vergleich vorher-nachher machen (im Abstand von Tagen vor/nach dem Abtauen, der 'eingeschwungene' Zustand ist also gegeben).

Einen Unterschied kann man ja schon erkennen - die Zyklen sind kürzer geworden. Dann hab ich mir Excel genommen und mal 4 Stunden in der Nacht (2 Uhr bis 6 Uhr) aufsummiert:

240169.73 Ws vorher, 238059.06 Ws nachher!?!?

Wenn ich jeweils 4 Stunden ab dem ersten Start nach 2 Uhr nehme, komme ich sogar auf

239044.24 Ws vorher, 245122.22 Ws nachher.

Wenn ich jetzt noch bedenke, dass ich nach dem Abtauen ne Menge Energie reinstecken muss, den Kram wieder runter zu kühlen, komme ich zu dem

Fazit: Abtauen bringt NICHTS.

Zumindest nicht zum Energie Sparen, etwas mehr Platz hat man danach ja wieder im Gefrierschrank 🤣

Die Kühl-Energie wird im Eisblock gespeichert und setzt sich langsamer zum Fühler durch, aber auch hier ist und bleibt Energie Energie und geht nicht verloren. Das häufigere Anlaufen bei Abgetaut verschlechtert ggf. noch die Bilanz.

Grüsse!

Phil

Dieses Thema wurde geändert Vor 1 Monat von philippoo

   
Ulli and Win reacted
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 7536
 

Danke fürs Ausprobieren. Das es nicht viel bringt, war mir schon klar, weil unsere Geräte etwa immer gleich viel verbrauchen. Aber genauer vermessen hab ich es noch nie.

Ein vereister innerer Wärmetauscher hat deutlich weniger Kälteleistung, damit muss der Kompressor länger laufen, um die gleiche Wärmemenge zu entziehen. Eigentlich müsste man meinen, dass das dann ineffizienter ist, weil der Kompressor mehr Verluste hat.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Monat von Win

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philippoo
(@philippoo)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 9 Monaten
Beiträge: 508
Themenstarter  

hatte ich auch immer gedacht. Länger laufen tut er ja, aber wohl nur, weil die Geschichte träger reagiert. Damit ist er dann auch länger aus.

Wenn das Eis die gleiche Temperatur wie die Luft im Gefrierfach hat (warm sollte es anders sein), macht das offensichtlich keinen Unterschied. Da das Temperatur'gefälle' (Carnot) das Gleiche ist, ist der Wirkungsgrad dabei wohl auch gleich. Und das energetisch nicht so tolle An-Aus wird reduziert.

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Monat 2 mal von philippoo

   
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 Dino
(@dino)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 6 Monaten
Beiträge: 54
 

Moin, 

Ist in meinen Augen das gleiche wie beim Heizkörper. Der muss frei sein und regelmäßig von Staub in den Lamellen befreit werden...

Ja, er hat dann weniger Heizleistung, weil die Spreizung geringer ist, energetisch macht das aber keinen Unterschied. Das Ventil muss nur länger auf bleiben, bis der Raum die Wunschtemperatur hat. 

Aber schön zu lesen, das es noch Leute gibt, die landläufige Meinungen hinterfragen und belegen oder entkräften. 👍

Gruß Dino 


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 7536
 

Veröffentlicht von: @dino

Ja, er hat dann weniger Heizleistung, weil die Spreizung geringer ist, energetisch macht das aber keinen Unterschied. Das Ventil muss nur länger auf bleiben, bis der Raum die Wunschtemperatur hat. 

Wenn man Heizkostenverteiler dran hängen hat, macht es dann doch einen Unterschied. Die interpretieren in eine bestimmte Heizkörpertemperatur eine bestimmte Heizleistung hinein und die sinkt bei einem verdreckten Heizkörper oder wenn der eine Abdeckung hat.

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saugnapf
(@saugnapf)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1325
 

Naja, aber eigentlich ist es ja doch recht einfach.

Ein Kühl- oder Gefrierschrank ist ein geschlossener Raum, dem Wärme entzogen wird, bis er eine gewünschte Temperatur (z.B. -18°C) erreicht hat. 

Ab diesem Zeitpunkt bedarf es einer bestimmten Energiemenge, um diese Temperatur zu halten.

Sofern sich sonst nichts ändert, ist diese Energiemenge nur vom Wärmeeintrag abhängig, also nur von der DÄMMUNG des gekühlten Volumens.

(Das ist auch bei Pufferspeichern so... ein kleiner 300l Speicher wird öfter und schneller (kürzer) aufgeheizt, als ein 1000l Speicher.)

Ob der Wärmetauscher vereist ist, oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Ein vereister Wärmetauscher hat hier eher den Vorteil eines Kältepuffers, insbesondere wenn der Gefrierschrank immer wieder mal geöffnet und geschlossen wird. Man könnte sogar sagen, dass der Eispanzer insofern vorteilhaft ist, dass er ein bestimmtes Luftvolumen verdrängt, und die Wärmekapazität von Eis gegenüber Luft deutlich besser ist. Nachteil ist natürlich das reduzierte nutzbare Volumen... 😉 

Das gilt übrigens für alle Heiz- oder Kühlgeräte, die nur in einer Richtung betrieben werden, also nur heizen, oder nur kühlen.

Insofern ist es auch nicht besonders wichtig, einen Boiler zu entkalken, die Wärmemenge darf gern auch in einer Kalkschicht ankommen, und von dort etwas langsamer abgegeben werden. Auch das puffert.

Bei Waschmaschinen mit warm-kalt Wechsel sieht das wieder anders aus.

 

 

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(@roterfuchs)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 8 Monaten
Beiträge: 661
 

Für mich ist das aus einem anderen Grund klar:

Solange dein Kühlschrank im Kühlabteil Wärme verliert, wird er versuchen das auszugleichen indem er angeht. Wenn dort nur ein Kompressor verbaut ist für Gefrierabteil und Kühlabteil sparst du durchs Abtauen des Eises nichts. Er springt ja an weil das Kühlabteil zu warm wird, nicht das Gefrierabteil.

 

Wenn du einen Kühlschrank mit zwei Kompressoren hättest, dann wäre dem so. Dann würde der Kompressor für das Eisfach sicher weniger anspringen wenn das Eis weg ist.

 

@saugnapf

Wenn er nun Gefriergut in das Eisfach legt, wird dieses gekühlt indem Wärme entzogen wird. Ist nun der Eispanzer vorhanden wirkt er als Isolator vor den Kühlschlangen. Es wird  also immer hin- und her dem Gefriergut Wärme entzogen, die äußere Eisschicht nimmt die Wärme auf während die innere Eisschicht am Wärmetauscher noch kühl ist. Bis das Eis am Wärmetauscher auch wärmer wird. Dann springt er wieder an. Aber die Kälte, die nun wieder innen anliegt dringt nicht direkt zum Kühlgut vor, weil ja die Eisschicht ist.... Ansich taktet dann der Gefrierer um die Wärme wegzubekommen vom Gefriergut.

Daher ist es besser, die Eisschicht wäre nicht da. Bei einem Stand-Alone-Gerät würde man dann aber nach der Sinnhaftigkeit fragen, wenn der Gefrierteil gar nicht genutzt wird. Abschalten. Wir haben im Schuppen eine alte Kühl-/Gefrierkombi stehen (aber mit 3 Schubladen) da kann man den Gefrierteil gänzlich abschalten. Oder eben die Gefriertemperatur runterdrehen. Wenn sowieso nichts drin ist....


   
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 Dino
(@dino)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 6 Monaten
Beiträge: 54
 

@win

deswegen sagte ich ja, energetisch... die Abrechnung ist eine andere Baustelle

Gruß Dino


   
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ThorstenKoehler
(@thorstenkoehler)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1795
 

@saugnapf Was spielt in der Waschmaschine der Temperaturwechsel für eine Rolle? Wenn die entkalkt wird, dann trifft es den Heizstab oder den Trommelinnenraum und ganz marginal Schläuche, Ventile und Pumpe. Abgesehen davon heizt sich der Heizstab unter der Kalkschicht bestimmt stärker auf als direkt im Wasserbad. Auf Dauer ist das bestimmt nicht gesund.

Lasst grüne Männchen die Däumchen senken


   
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saugnapf
(@saugnapf)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1325
 

@ThorstenKoehler die Waschmaschine hatte ich nur der Vollständigkeit halber als wechselwarmes Gerät erwähnt.

Zulauf ist Kaltwasser, das wird für den Waschgang erwärmt. Das dauert bei verkalktem Heizstab vermutlich etwas länger. Nach dem Waschgang geht das warme Wasser in den Abfluss, diese Energiemenge ist verloren. Nun kommt wieder kaltes Wasser, und nimmt eine Restwärme von noch warmen Bauteilen (Wanne, Heizstab, Kalkschicht) auf. Folgt dann ein erneutes Aufheizen (wie es bei einem Boiler der Fall wäre), ist diese Energiemenge nützlich (gepuffert). Folgt ein Spülgang mit kaltem Wasser, wie bei einer Waschmaschine, ist diese Energiemenge verloren.

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philippoo
(@philippoo)
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Beigetreten: Vor 9 Monaten
Beiträge: 508
Themenstarter  

Veröffentlicht von: @saugnapf

... eigentlich ist es ja doch recht einfach.

Sofern sich sonst nichts ändert, ist diese Energiemenge nur vom Wärmeeintrag abhängig, also nur von der DÄMMUNG des gekühlten Volumens.

Das ist die eine Seite der Medaille, aber die andere ist der Wirkungsgrad, mit dem der Wärmeeintrag ausgeglichen wird. Und geleitet von der oft gehörten These, man solle die Gefriergeräte abtauen, um Energie zu sparen, war ich halt in meinem jugendlichen Leichtsinn davon ausgegangen, dass ein vereister Wärmetauscher einen schlechteren Wirkungsgrad bedingen würde.

Beispielsweise einem vereisten Wärmetauscher einer Wärmepumpe wird der Wirkungsgrad ja definitiv schlechter, weil da die Temperatur des Eisblocks eine andere ist als die des umgebenden Mediums. Dann schlägt Carnot zu...

 


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 7536
 

Könnte sein, dass bei vereistem Wärmetauscher im Tiefkühler der Wirkungsgrad sogar steigt. Dem Eis kann sehr gut Wärme entzogen werden, ohne das die Temperatur des Wärmetauschers deutlich niedriger sein muss. Bei Luft ist das anders, da wird man einen deutlich kälteren Wärmetauscher haben müssen, um hinreichend Wärme abzutransportieren. Weniger Temperaturdifferenz wäre also günstig nach Carnot.

Da wird dann also das Eis um den Wärmetauscher z.B. nur um 2-3 Grad tiefer runtergekühlt, wirkt dann wie ein Puffer und holt sich die Wärme über die Zeit aus dem Rest des Tiefkühlers.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Monat von Win

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saugnapf reacted
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philippoo
(@philippoo)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 9 Monaten
Beiträge: 508
Themenstarter  

>> Könnte sein, dass bei vereistem Wärmetauscher im Tiefkühler der Wirkungsgrad sogar steigt. Dem Eis kann sehr gut Wärme entzogen werden

daran hatte ich auch schon gedacht. Luft nimmt ja in der 'Grenzschicht' recht zügig die Wärmetauschertemperatur an und muss dann erstmal wieder 'weg-konvektionieren'.

>> Weniger Temperaturdifferenz wäre also günstig nach Carnot.

da hast du wohl einen Denkfehler, Carnot sagt ja genau das Gegenteil 😉 ich krieg's aber grad auch nicht auf die Latte, das zu erklären 😴 

 


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 7536
 

Veröffentlicht von: @philippoo

da hast du wohl einen Denkfehler, Carnot sagt ja genau das Gegenteil

Weiß nicht, was Carnot so alles gesagt hat... 😊 

Ich bezog mich darauf, dass der Wirkungsgrad einer Kältemaschine steigt, je geringer der Temperaturhub zwischen Verdampfer und Verflüssiger ist. Und das wäre ja durch das Eis innen gegeben.  

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(@thaistatos)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 8 Monaten
Beiträge: 372
 

Veröffentlicht von: @philippoo

da hast du wohl einen Denkfehler, Carnot sagt ja genau das Gegenteil 😉 ich krieg's aber grad auch nicht auf die Latte, das zu erklären 😴 

Carnot für Kältemaschinen ist andersrum:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carnot-Wirkungsgrad


   
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