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Hilfe bei der Entscheidung fürs Heizungssystem

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(@roterfuchs)
Autarkiekönig
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Wie Win schrieb kommt es auf eine ganze Fülle von Dingen an. Was hier nicht genannt wurde war bisher das hier:

Du hast bisher Nachtspeicheröfen die 1:1 Strom in Heizenergie umwandeln. Was sagt dein Energieausweis, den du beim Kauf bekommen hast, welche Heizlast dein Haus hat für 20°C Innentemperatur? Wie war der reale Verbrauch der Wohnung an Heizungsstrom für die Wohnung?

Eigentlich bedeutet das, dass du in den Räumen genügend Stromleitungen liegen hast, die es möglich machen würden auf Split-Klimaanlagen umzusteigen. Da ist also keine neue Leitungsverlegung benötigt und daher wenig Aufwand/wenig Kosten.

 

Wolltest du nun eine Ölheizung, Gasheizung, Fußbodenheizung mit Wärmepumpe, all das kombinieren müsste im ganzen Haus (!) eine wassergeführte Anlage verlegt werden. Alleine die Fußbodenheizung mit ggf. Dämmung darunter oder Einfräsung des Bodens zur Betonkernaktivierung würde soviel kosten wie die Split-Klimaanlagen. Dann muss noch der Wärmeerzeuger installiert werden. Bei Gas-/Holz-/Öl benötigst du noch einen Schornstein. Es muss der Schornsteinfeger kommen, evtl. Wartung. Welche Wartung hast du bei Klimasplits? Ansich keine. Den Innenfilter selber reinigen, den Stromverbrauch loggen (um Effizienzeinbrüche zu erkennen bei Kältemittelleck o.ä.). Keine Hydraulik, keine Pumpe.

Nachteil wurde beschrieben, keine Strahlungswärme.

 

Gehen wir also vom Schlimmsten Fall aus:

Dein Haus ist unsaniert, die Wände werden kühl, der Boden ist nicht entkoppelt, das Dach nicht gedämmt.  Die Heizkosten liegen bei 30 000kWh Strom für die Nachtspeicheröfen. Würdest du nun Klima-Splits nehmen, günstige, sind das 10 000kWh Strom. Vorher 9000€ Stromkosten, nachher 3000€ Stromkosten p.a. bei 0,3€ pro kWh.

Ölheizung 1l für 1€ wären bei 80% Wirkungsgrad 37500kWh/10= 3750l Öl. 3750€ + Schornsteinfeger + Wartung.

Gasheizung 9ct die kWh bei 92% Wirkungsgrad 32600kWh sind 2934€ + Schornsteinfeger + Wartung.

Das nur so grob überschlagen.

Dabei ist das Problem: Die Gasheizung/Ölheizung braucht dann ein wasserführendes System etc. pp. Also werden die Anlagen selbst vielleicht noch wenig kosten, dann kommt bei Gas dazu (hast du geschrieben) Gas liegt in der Straße. Aber wohl kein Gasanschluss im Haus. Also nochmal Gasanschluss herstellen. Da sind wir dann bei Größenordnungen der gesamten Heizungsanlage von 30 000 - 50 000€. Einsparung: Nicht vorhanden. Ob dir nun Gas,Öl,Strom teurer gemacht wird ist eigentlich wurscht. 10 Klimasplits bekommst du sicher um die 20 000€. Vielleicht sogar günstiger weil es soviele sind. Ich hatte oben mit JAZ3 gerechnet. Das ist für "schlechte" Klimaanlagen gerechnet. Geht eine davon kaputt: 2000€. Geht dir was an der Heizung kaputt kanns teurer werden. Vorteil auch bei den Splits, wenn eine kaputt geht nimmst du eine effizientere. So nach 5-10 Jahren kann man davon ausgehen, dass die Neuen günstig aber effizienter sind.

 

Alternativ dämmst du das Dach, die Wände, den Boden entkoppeln, gibst dafür ebenfalls 50 000€ aus. Und sparst sagen wir 70% der Heizkosten. Sind dann nicht mehr 30 000kWh sondern 9000kWh. Jetzt rentiert sich eine wasserführende Heizung überhaupt nicht mehr. Du hast gar nicht mehr so einen hohen Verbrauch. Mit den Klimasplits sinds nur noch 3000kWh Strom. Das kostet dann im Jahr bei 0,3€ 900€.

Nun kannst du rechnen. 50000€ Dämmung / 2100€ Einsparung im Jahr weil weniger Verbrauch = 24 Jahre.

 

Oder du nimmst andere Klimasplits. Welche mit JAZ5. Sind dann statt 3000€ Stromkosten 1800€ Stromkosten im Jahr. Dafür kosten die Dinger nicht 20 000€ sondern 35 000€. 15 000€/1200€ Einsparung = 12,5 Jahre.

 

Was bringt also mehr? Dämmung oder effizientere Geräte? Ganz klar die effizienteren Geräte.

 

Ergo: Teurere Klimasplits kaufen. 10 Stück für 35 000€ oder sogar darunter halte ich für realistisch. Keine Dämmung, kein wasserführendes System, keine jährliche Wartung (außer Filter, kann man selber). Bei 30 000kWh Ausgangsbasis sind es nachher ca. 6000kWh Strom. Bei 30ct sind das 1800€ Stromkosten. PV wird bei einem 95qm Haus zur Heizungsunterstützung nicht ausreichen. Da man damit aber Haushalt,Warmwasser, E-Auto und eben die Split-Klimas unterstützen kann fände ich das noch eine lohnende Investition zusätzlich zu den Klimasplits. 

 

Was bleibt noch. Es bleibt der kühle Boden und die kühlen Wände. Das hängt vom Behaglichkeitsgefühl ab. Wenn man im Bad noch zusätzlich eine elektrische Fußbodenheizung für bestimmte Zeiten installiert, wenn man bei bestimmten Bereichen eine Infrarotheizung hinhängt um Strahlungswärme zu haben erhöht sich die Amortisationszeit und der Stromverbrauch wird höher. Aber mit mehr Komfort. Setzt auch nur nen Stromanschluss voraus, der ist da. Wenn man SOWIESO den ganzen Boden neu machen will kann man auch direkt Boden dämmen, el. Fußbodenheizung in jeden Raum, Entkopllungsmatte,Bodenbelag machen.

 

usw. usf. der Rest wenn du etwas aufführlicher den IST und SOLL-Zustand beschreibst.

Dieses: Dämmen und Fenster etc. etc. halte ich für die falsche Vorgehensweise. Da lässt du Geld einfach liegen für überzogene Maßnahmen. Selbst mit Förderungen steckst du mehr rein als du raus bekommst.


   
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(@pascalpelzfrei)
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(@pascalpelzfrei)
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(@pascalpelzfrei)
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xxx

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 2 Monaten von pascalpelzfrei

   
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(@pascalpelzfrei)
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(@pascalpelzfrei)
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(@pascalpelzfrei)
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@roterfuchs Hey , danke für deine ausführliche Erklärung. Ich bin bereit das Haus zu sanieren / Wärmedämmung falls es Sinn macht. Das Dach selber komplett dämmen macht wohl weniger Sinn, dann erher Dämmplatten auf die obere Geschossdecke denke ich. Fenster definitiv neu machen evtl vergrößern. Anbei noch der Energieausweis.

Den bisherigen Stromverbrauch kenne ich leider nicht, frage aber mal den Makler ob er das evtl. weiss.


   
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(@pascalpelzfrei)
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(@pascalpelzfrei)
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(@pascalpelzfrei)
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@win super, vielen Dank hat geklappt 👌🏻


   
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Win
 Win
(@win)
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488 kWh pro m2 pro Jahr ist ja Irrsinn. Bei 93 m² wären das 45384 kWh. Ob das wirklich realistische Zahlen sind? Kann ich mir kaum vorstellen.

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(@roterfuchs)
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Das ist genau das, was ich immer sage und was dann am Ende immer wichtig ist. Der Energieausweis ist eine reine Glaskugelberechnung und die Sanierungsmaßnahmen kosten dann am Ende 50 - 100 000€. Das rechnet sich NIE. Wenn du nun berechnet hast 50 000kWh und es wurde bisher verbraucht 30 000kWh ist das ne ganz andere Hausnummer. Für unsere Wohnung wurde auch unfassbar viel berechnet. Und dennoch verbrauchen wir "nur" knapp 4000kWh Strom für 150qm. Bisher. Weil wir auch noch nicht alles gedämmt haben. Aber wenn wir nun dämmen und dann die Wärmepumpe mit besserem Wirkungsgrad einbauen, liegen wir bei geschätzten 2500kWh Strom. Das sind genau jene 10 000kWh Wärme, die laut Energieausweis NACH der Dämmung berechnet wurden... 

Aber das Dach nun machen zu LASSEN, und die Fenster tauschen lassen und und und, da investieren wir uns blöde.

 

Und ja, bei tatsächlichen 50 000kWh Bezug an Wärme, da MUSS man dämmen. Was ich aber tunlichst vermeiden würde ist, alles nur wegen einer Förderung von Fachunternehmen machen zu lassen. Das hatten wir am Anfang auch, die Ausführung ist teilweise hahnebüchen und mach mal was geltend... nur Krieg für nichts.

 

Ich würde die Hülle dämmen, damit wird schonmal auch der Fußboden drinnen nicht mehr so kalt. Das setzt voraus unten im Erdgeschoss draußen ein wenig buddeln, denn nur nach außen dämmen nützt nichts, die Wärme ginge sonst nach unten verloren. Dann kannst du die Dachschräge mit Dämmwolle machen lassen, würde ich von außen machen lassen, wegen der Folie falls das Dach nicht zu 100% von den Schindeln dicht ist. Dann oberste Geschossdecke wie du geschrieben hast. Aber das alles, da bist du wirklich, wenn du es machen lässt, bei den oben erwähnten 50 - 100 000€....Und hast dann gedämmt. Heizung ist da noch nicht drin.

Ausnahme: Du machst das alles selber/mit Freunden/günstig ohne Förderung mit Handwerkern.

Die Rechnung mit 50 000kWh statt 30 000kWh kannst du ja grob selber machen. 😉


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
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Beiträge: 7528
 

Hängt auch noch stark davon ab, wie viele Räume im Winter überhaupt genutzt werden. Gerade wenn man nur zu zweit in einem Haus wohnt, kann man da viel runterrechnen, in dem man nur heizt, wo man sich gerade aufhält. Das geht dann mit LLWP deutlich besser als mit LWWP.

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(@brinki)
Batterielecker
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Ich würde bei so einem Haus wohl auch oben mit (multi)Split Geräten arbeiten (kühles Schlafzimmer erhöht die Schlafqualität)

Im Erdgeschoss hingegen würde ich wohl auf eine Kombination aus Fußbodenerwärmung + Innengerät im Wohnzimmer setzen (FB-Heizung kann in den bestehenden Estrich eingefräst werden), das kann alles (inkl. Warmwasser) mit einem Aussengerät erledigt werden (Panasonic, Daikin, etc.) Hat den Vorteil, daß Wärme für die Nacht gespeichert werden kann, wenn der Strom nicht vom eigenen Dach kommt und einfach teurer ist (siehe Tibber Preisverlauf) 

Vielleicht würde ich auch 1-2 Nachtspeicher im Haus lassen um PV Überschuss zu puffern.

Zusätzlich würde ich statisch prüfen (lassen) ob die halben Wände im Wohn/Esszimmer raus können, dann verteilt sich die Wärme besser 

Jeder Kommentar von mir spiegelt nur meine Meinung, meine Erfahrungen oder mein Halbwissen wieder.
Alle Projekte die ich hier vorstelle, zeigen nur wie man es besser nicht machen sollte (Nachbau nur auf eigenes Risiko 🤓)


   
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