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Hallo zusammen,
wir überlegen derzeit, ein Haus aus dem Jahr 1968 zu erwerben. Grundsätzlich ist dieses in sehr gutem Zustand und in den letzten Jahren wurde auch schon einiges gemacht (Dach nachgedämmt, Fenster mit Isolierglas und Kunststoffrahmen usw.). Leider hat das Haus laut Energieausweis immer noch einen Verbrauch von ca. 135 kWh pro m² und Jahr. Es wird aktuell mit einer Brennwertheizung und Flüssiggas als Energieträger beheizt. Zusätzlich gibt es noch einen Holz-Kachelofen und einen Pellet-Kaminofen. Diese werden bei den insgesamt 290m² Wohnfläche allerdings sicher nur der Tropfen auf den heißen Stein sein.
Da wir ohnehin eine große PV-Anlage installieren wollen, ist der Umstieg auf Wärmepumpe ja schon fast gesetzt. Da aber alle Böden im Haus in einwandfreiem Zustand sind, wollen wir das Haus nicht auf Fußbodenheizung umstellen. Der Aufwand wäre extrem. Nun bin ich auf die Idee gekommen, Multi-Split-Klimaanlagen zu verwenden. Der Aufwand wäre hier ja deutlich geringer. Vermutlich müssten 9 bis 12 Räume beheizt werden, was dann ja mit drei Außengeräten realisierbar sein sollte.
Für die Brauchwassererwärmung würde ich auf eine Brauchwasser-Wärmepumpe setzen. Diese könnte dann auch direkt noch den Vorratsraum kühlen.
Nun stellt sich erstmal die Frage, ob das bei einem solchen Haus sinnvoll ist. Sicher muss in den nächsten Jahren auch noch mal die Fassade nachgedämmt werden. Aber lassen wir das erstmal außen vor.
Weiterhin stellt sich die Frage, ob ein Stromspeicher Sinn macht. Hier würde ich auch nicht vor DIY zurückschrecken. Generell würde ich die Installationen gern großteils selbst vornehmen - jaja, die Klimaanlagen nimmt ein entsprechender Fachmann in Betrieb.
Und zuletzt ist die Frage, wie man das ganze sinnvoll steuert. Ich setze derzeit auf ein Smarthome-System mit Home Assistant und entsprechend sollten alle Komponenten auch darüber regelbar sein - entweder per direkter Anbindung oder z.B. über MQTT. Die Frage ist also, welche Komponenten sich hier anbieten.
Ich habe mal eine grobe Skizze angehängt, wie ich mir das System vorstelle und wie ich die Kreisläufe gern steuern würde. Was haltet ihr davon?
Viele Grüße
GaRv3
Das Steuerungskonzept sieht sinnvoll aus, generell muss man aber schon sagen, dass der PV-Überschuss in den Heizmonaten gering ist. Im Oktober geht vielleicht noch was, im April auch, ansonsten wird Dein Schalter 2 möglicherweise viel auf Netzbezug stehen. Das hängt natürlich sehr stark davon ab, wie groß die PV-Anlage im Vergleich zum sonstigen Hausstrombedarf ist.
Der Stromspeicher macht generell natürlich sehr viel Sinn, um den Eigenverbrauch zu erhöhen. (Nebenbemerkung: Bei mir ist das E-Auto eine große flexible Last, daher würde für den Speicher in diesem Fall weniger Hub zur Lastverschiebung übrigbleiben.) Wirtschaftlich wird er wahrscheinlich nur in DIY.
Zum Heizen mit Klimaanlagen kann man allgemein sagen, dass Häuser in offener Bauweise und großen Räumen Vorteile gegenüber Häusern mit vielen kleinen geschlossenen Räumen haben, und dass man sich für Feuchträume eine andere Lösung suchen muss. Hierzu ist hier im Forum schon einiges geschrieben worden.
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10/2018: Nissan Leaf (1. Gen)
03/2019: DIY Wallbox auf Basis ESP8266
05/2022: 10.25 kWp PV, SMA Sunny Tripower 8 kW, kein Speicher (bis jetzt)
03/2023: 3x1.75 kW Heizstab im 400l Warmwasserspeicher
06/2023: Daikin 4MXM80A mit Stylish FTXA20, FTXA20, FTXA25, FTXA35
05/2024: Daikin ARXD35A mit Siesta ATXD35A
??/2025: Daikin 3MXM52A mit Perfera All Seasons CTXM15, CTXM15, FTXM35
OpenHAB Home Automation mit DIY PV-EV-Laden Energieoptimierer
Vielen Dank für deine Antwort!
Ja, der Speicher ist auch wirklich nur für die Zeiträume gedacht, in denen die PV deutlichen Überschuss liefert. Im Grunde auch eher für den Bedarf in den Nachstunden. Sinn des ganzen ist, dass der Speicher nur für Heizung und Warmwasser genutzt wird und vom Hausnetz getrennt ist. Die Frage ist ja auch, wie es da mit Genehmigungen aussieht. Prinzipiell hängt der Speicher ja in einer Art Inselanlage. Aber gibt es denn für das Konzept überhaupt Möglichkeiten, das ganze genehmigt zu bekommen? Da muss ja sichergestellt sein, dass der Speicher niemals ins Netz einspeisen kann. Richtig?
Wir haben übrigens auch ein E-Auto (Model 3 LR). Das wird aber eher selten zuhause geladen - meist auf der Arbeit. Daher hab ich es mal aus der Rechnung heraus gelassen.
Dass Speicher nur in DIY wirtschaftlich sind, ist mir bewusst. Mit den Preisen um die 1000 € / kWh für kommerzielle Speicher ist die Lebenszeit am Ende, bevor sie sich amortisiert haben.
Der Hinweis mit der offenen Bauweise ist schon mal gut. Danke! Das passt aber ganz gut, denn wir wollen ohnehin einige Durchbrüche schaffen.
Das mit den Feuchträumen muss ich mir mal ansehen. Aber haben die Klimaanlagen da nicht sogar den Vorteil, dass sie prinzipiell auch zur Luftentfeuchtung genutzt werden können?
Vielen Dank noch mal!
Bin zwar nicht mit allen Inselnetzschemata so vertraut, da gibt es hier sicher bessere Ansprechpartner, aber ich denke, Du musst die Wärmepumpen ja für den Fall, dass der Speicher leer ist, mit dem Stromnetz koppeln. Wenn Deine beiden Schalter 1 und 2 wirklich Netztrenn- (Um-) Schalter sind, könnte das auch kostentechnisch saftig werden. Du musst auch erstmal Schalter finden, die als Netztrennschalter so viele Zyklen mitmachen. Und die werden nicht umschalten können, ohne kurz zu unterbrechen. Sowas mögen Verbraucher mit Mikroelektronik nicht so gerne, die Geräte werden dann neustarten. Das würde ich nicht täglich machen. Sehe auch nicht so ganz den Vorteil hier, eine Teilanlage als Inselanlage zu bauen. Steuerungstechnisch kannst Du das auch umsetzen, wenn der Speicher am normalen Hausnetzanschluss mit dranhängt. In diesem Fall muss man lediglich die Momentanleistung am Netzübergangpunkt messen. Dafür bieten die meisten Batteriewechselrichter Lösungen an, um genau auf Nulleinspeisung zu regeln und die Einspeisung zu verhindern, inklusive Erfüllung der Netzanschlussbedingungen. Und der Vorteil wäre, dass er auch für andere Dinge als nur die Wärmepumpen genutzt werden könnte.
Vielleicht reicht für Deine Lösung aber auch meine Vorstellungskraft nicht ganz... in den anderen Forumsteilen sollte es hier mehr Expertise geben.
Feuchträume werden von den Herstellern typischerweise nicht empfohlen, vielleicht geht dann sogar die Garantie flöten (?). Ja, sie könnten gut entfeuchten, aber die Wärmetauscher setzen sich vielleicht schnell mit einer Mischung aus Staub und Feuchtigkeit zu. Man kann es probieren, wird von den meisten hier aber als riskant angesehen.
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Ja, das klingt alles im Grunde schlüssig. So tief bin ich wohl einfach noch nicht in der Materie.
In welchem Unterforum frage ich denn am besten mal nach? Irgendwie passt ja jedes nur zu einem Teilbereich meines Vorhabens. Gibt es hier extra einen Bereich für die Planung so eines Gesamtkonzepts?
In welchem Unterforum frage ich denn am besten mal nach? Irgendwie passt ja jedes nur zu einem Teilbereich meines Vorhabens. Gibt es hier extra einen Bereich für die Planung so eines Gesamtkonzepts?
Gibt m.W. nicht, Forum Heizungssysteme passt doch aber schon ganz gut.
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Mitsubishi Heavy SRC/SRK20-ZS-W (SCOP 4,6)
Mitsubishi Heavy SRC/SRK25-ZS-W (SCOP 4,7)
Daikin ATXF25E (SCOP 4,1)
Split-Klima Zentrale Seiten
Wenn Du unbedingt daran festhalten möchtest, ein (Teil-) Inselnetz aufzubauen, worin ich eigentlich nur Nachteile sehe, weil Du mit dem Heizungssystem sowieso nur selten autark bist, dann könntest Du es hier versuchen:
https://www.akkudoktor.net/forum/panels-wechselrichter-laderegler/
Ansonsten wäre mein Vorschlag:
PV-Anlage
DIY-Batterie + BMS
PV-Wechselrichter + Batterie-Wechselrichter oder Kombination (Hybrid-Wechselrichter)
(Batterie-Wechselrichter bzw. Hybrid-Teil sollten Smarthome-konnektierbar sein, geht meistens über Modbus, am einfachsten Modbus TCP, und müssen mit dem BMS von der Batterie reden können, und müssen die richtige Spannungslage unterstützen (48V- oder HV-Batterie)).
Eigener Smartmeter (zusätzlich zum Zähler vom Netzbetreiber) am Netzanschlusspunkt passend zum Batterie- oder Hybrid-Wechselrichter. Viktron (Hersteller von Batterie-Wechselrichtern) z.B. gibt hier z.B. Smartmeter-Typen vor, mit denen die Nulleinspeiseregelung gut funktioniert. Bei SMA (Hersteller von PV- und Hybrid-Wechselrichtern) gibt es eigene Smartmeter (SMA Energy Meter oder SMA Sunny Home Manager), die passend zum Wechselrichter sind.
Batterie-Wechselrichter regelt auf Nulleinspeisung. Das ist Standard: PV-Überschuss, der nicht direkt verbraucht wird, geht in die Ladung der Batterie. Wenn die Batterie voll ist, wird ins Netz eingespeist. Wenn kein PV-Strom vom Dach kommt, wird die Batterie entladen, bis sie leer ist, immer mit dem Ziel, so wenig Leistung am Netzanschlusspunkt zu haben (weder Einspeisung noch Netzbezug), wie möglich.
Für die Komponenten-Auswahl bist Du im oben genannten Forum wahrscheinlich auch gut aufgehoben.
Dein eigener Regelungs-Spielraum über Dein Smarthome-System ist dann noch, bei PV-Überschuss den Direktverbrauch zu erhöhen, z.B. dadurch, dass bei Sonne mehr geheizt (klarerweise nur begrenzt sinnvoll) oder EV geladen wird.
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OpenHAB Home Automation mit DIY PV-EV-Laden Energieoptimierer
Hi, wenn du eine PV Anlage für dein Haus planst dann plane diese auf jeden Fall als Insel mit Notstrom. Unsere Anlage war mit notstrom sogar günstiger als alle anderen Angebote ohne. Wichtig ist dass dein WR ein Hybrid WR mit Schwarzstart ist. Dann funktioniert deine PV nämlich auch dann wenn du sie am notwendigsten brauchst... nämlich beim Stromausfall. Während alle Anlagen ausgehen läuft dein Haus weiter und du kannst sogar je nach PV grösse deine Klimas weiterlaufen lassen.
Ich habe eine 14kWp PV mit N-Type Modulen. Ist auch ein Punkt auf den man achten sollte. P-Type Module was der meiste Standard ist erzeugen weniger Strom bei diffusem Licht was gerade in den Heizmonaten sehr wichtig ist. Der Unterschied hat bei uns im Vergleich zu einer gleichgrossen P Type Anlage 30% ausgemacht die wir mehr erzeugt haben. Wir speissen den pv Überschuss ins Netz und bei Stromausfall wird in 20ms eine Insel automatisch gebildet.
Ich selbst betreibe 2 Multisplits Daikin Perfera mit je 2 innegeräten im OG und im Büro EG eine ganz günstige Single Split im Büro. Unser Haus ist von 1979 und hat 40cm ziegelwand. Nix mit großartiger Aussendämmung. Verbrauch im OG insgesamt von den 4 Geräten von Januar bis jetzt ca. 400kWh.
Kann alle Klimas mit unserem Notstrom weiterlaufen lassen. Und 80% vom Haus sind hier abgesichert. Sind 3phasig 10kwh die uns hier zur Verfügung stehen.
Wir haben das heizen mit Öl soweit eingestellt durch die Klimas. Der Rest vom EG wird mit einem zentralen Kachelofen beheizt. Dort wird aber auch noch Eine weitere Dual Split Klima installiert.
Meiner Meinung nach die günstigste und effizienteste Methode um nen Altbau zu beheizen.
Mit dem absolut positiven Effekt wenn es heiss ist ist dein Haus immer schön kühl denn dann ist der Strom umsonst.
Warmwasser läuft noch über Öl aktuell. Hier schwanke ich aktuell zwischen einer BWWP und einem Thermischen Energiespeicher flamco FlexTherm Eco. Ist zwar teurer als eine BWWP aber hat keinen Verschleiß und man kann das Warmwasser jederzeit abrufen. Speichern aktuell 16kwh in einen stromspeicher und mit dem Thermischen Speicher würden nochmal 10kwh als Wärme dazukommen. Das entspricht ca 300l Warmwasser.
Künftig möchte ich die Klimas mit Raumthermostaten koppeln dass nur noch geheizt wird wenn es auch notwendig ist und nicht mehr zeitgesteuert.
@coketrd Das klingt sehr interessant! Hast du die Anlage selbst geplant, oder hat das ein Solarteur erledigt?
Ich habe 4 Angebote eingeholt und die Unterschiede konnten sich sehen lassen.
Angefragt waren 10kWp mit ca 7kwh Speicher
Angebot 1: 48000, Angebot 2, 38000, Angebot 3 28000, Angebot 4 19000 .
1 und 2 Gong gar nix mit Notstrom. Angebot 3 war ohne Notstrom für satte 4800 extra wurde dann ne super Böackoutbox angepriesen. Das Teil war Gradmal 1phasig mit 3kwh maximal.
Angebot 4 war ohne Notstrom. +2800€ ca für vollen 3phasen Notstrom inkl. Installation. Dann habe ich noch die besseren N Type Module genommen. Den Speicher auf 16kwh erhöht und auf 13.8kWp. SH10RT von Sungrow ist mein Wechselrichter. Sungrow SBR160 mein Speicher. Und die Panele sind von Jollywood. Seit März produziere ich schon wieder mehr als ich verbraucht habe. Bin mega zufrieden damit.
Allerdings sollte man sich noch ne 4phasen Trennschalter holen damit man zwischen Netz und Notstrom umschalten kann. Denn alles was über Notstrom läuft ist dann auf maximal 10kwh begrenzt. Da wir alle Klimas, Poolwärmepumpe, E-Auto Hybrid usw mit auf dem Notstrom haben habe ich den einbauen lassen. Sobald ich auf Netzstrom schalte habe ich nach wie vor alle Funktionen der PV aber keine Begrenzung. Wenn dann Stromausfall wäre muss ich halt kurz in den Keller latschen und den Schalter drehen. Und schon ist notstrom aktiv.