Hallo zusammen,
ich überlege, eine Brauchwasser-Wärmepumpe für unsere vierköpfige Familie in unserem Reihenmittelhaus (Baujahr 2011) installieren zu lassen. Der Hauswirtschaftsraum, in dem die Wärmepumpe stehen würde, ist etwa 25 m² groß. Das Haus wird über Gas-Fernwärme beheizt, weshalb es im Keller relativ wenig Abwärme gibt.
Meine Hauptsorgen sind:
1. Funktioniert die Wärmepumpe im Winter zuverlässig, auch wenn im Hauswirtschaftsraum wenig Abwärme vorhanden ist?
2. Der benachbarte Kelleraum ist beheizt. Besteht die Gefahr, dass die Wärmepumpe den benachbarten Keller kühlt, wodurch insgesamt überhaupt kein Gas eingespart wird?
3. Unser Wasser ist sehr kalkhaltig. Könnte das ein Problem für die Brauchwasser-Wärmepumpe darstellen?
Hat jemand von euch Erfahrungen mit ähnlichen Bedingungen und kann mir Tipps oder Empfehlungen geben?
Vielen Dank
Hallo, ich versuche mal vorsichtig, den Anfang zu machen.
Hast du dir schon ein Modell ausgesucht?
Ich habe seit 2021 eine Stiebel Eltron WWK300 und ähnliche Bedingungen. Habe allerdings Waschmaschine und Trockner im selben Raum die etwas Wärme produzieren und mein Keller ist ungedämmt.
Hast du eine PV Anlage? Denn mMn. lohnt die BWWP nur dann, wenn sie in den Sommermonaten keinen Netzstrom verbraucht. Ohne PV, könnte ein Durchlauferhitzer unter Umständen wirtschaftlicher sein. Zum einen gibt es Wärmeverluste im Speicher selbst und vor Allem durch die Zirkulationsleitung. Ich habe deswegen im Winter die Zirkulationspumpe komplett aus.
Einen Vorteil sehe ich darin, dass die BWWP die Kellerluft entfeuchtet.
Mein Aufstellraum ist kleiner als Deiner, der gesamte Keller aber offen. Ich habe nicht das Gefühl, das sie den Keller sehr stark abkühlt.
Die Modernen Speicher haben eine elektrische Anode und es sollte keine Probleme mit hartem Wasser geben.
Wir sind ein 3 Personen Haushalt und sind mit den 300 Litern bis jetzt noch immer hingekommen.
Auf jeden Fall beachten solltest Du, das so eine WP im Betrieb relativ laut ist, was in einem Keller ohne Kellertür evlt störend sein könnte.
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.
Funktioniert die Wärmepumpe im Winter zuverlässig
Vergessen: Wenn ihr zu Weihnachten die Familie zu Besuch habt oder mal mehr Warmwasser gebraucht wird gibt es auch eine Schnellheizung mit Heizstab.
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.
@nemothefish Vielen Dank für die Antwort. Wir haben eine 5kWp PV Anlage. Deshalb passt ein Durchlauferhitzer eher nicht. Der Keller ist durch eine normale Zimmertür abgetrennt. Ich denke die Lautstärke sollte kein großes Problem sein. Ein bestimmtes Model habe ich auch noch nicht ausgesucht.
Kann dir deine Befürchtungen auch nehmen! Eine BWWP ist eine super Investition und auch nicht so extrem von Abwärme abhängig, wie man ab und an hört. PV im Sommer und den Übergangszeiten ist da viel relevanter. Schau gern in meiner Signatur nach meinem Erfahrungsbericht mit einer BWWP.
PV: 4 BKW mit Hoymiles hm-600, 2x430w bifazial, 6x410w Glas/Folie (über openDTU angebunden)
Klimaanlage als Heizung:
- Daikin Perfera 2,5 kW (vorhanden)
- Multisplit Daikin 3MXM52 mit 2x Perfera 2.0 und 1xStylish 3.5 (vorhanden)
Brauchwasser-Wärmepumpe Ariston Nuos Primo 240 hc (vorhanden)
Hausautomation/Messung: io-broker auf thinclient (angebunden: Hoymiles, Smart-WB, Daikin-Cloud, Volkszähler, Shellys, Huawei Batterieladegerät, JK-BMS)
Speicher: Nulleinspeisung AC gebunden mit 6,5 kWh LFP 16S (CALB, Huawei, JK-BMS, Hoymiles) (vorhanden)
Ich verstehe 'Gas-Fernwärme' nicht. Bekommt ihr Fernwärme oder heizt ihr mit Gas. Ich habe mal in einem Haus mit Fernwärme gewohnt. Da wurde das Warmwasser nicht extra berechnet. Die Warmwassermenge war für Wannennutzung dimensioniert und wurde 365/24 auf Temperatur gehalten. Dabei hatten wir nur noch eine Dusche. Ziemliche Energieverschwendung.
6,5 kWp aufm Dach, 14 kWh mit Daly BMS 250A im Keller, Victron Multiplus II 5000, 2 x Victron MPPT 250/70, Cerbo GX, EM24
Camper mit 660 Wp und 3,5 kWh, Victron MPPT 100/50, Wechselrichter mit 2000 Watt, Senseo Kaffeemaschine, kein Gas 😀
@solarfreund Wahrscheinlich habe ich es falsch beschrieben. Für alle 40 Reihenhäuser gibt es einen Gas Kessel. Wir haben in dem Keller nur die Übergabe Station und einen 200l Brauchwasserspeicher. Bei uns wird Warmwasser abgerechnet, deshalb möchte ich auch gerne zumindest im Sommer mit Strom heizen.
@hadriwa Ich habe bei mir einen einfachen Elektrowarmwasserspeicher mit 80 Litern eingebaut. Im Sommer wird der mit Sonnenstrom erwärmt im Winter mit Tibberstrom. 80 Liter sind bei uns zwei wenigduschern fast schon zuviel. Die Mehrkosten für eine Warmwasserpumpe kann ich wahrscheinlich nie einsparen.
6,5 kWp aufm Dach, 14 kWh mit Daly BMS 250A im Keller, Victron Multiplus II 5000, 2 x Victron MPPT 250/70, Cerbo GX, EM24
Camper mit 660 Wp und 3,5 kWh, Victron MPPT 100/50, Wechselrichter mit 2000 Watt, Senseo Kaffeemaschine, kein Gas 😀
Nabend,
zu 1.: Ja. Unsere BWWP steht im unbeheizten Keller. Der hat im Winter durchschnittlich 13 Grad. Wenn die BWWP läuft geht der Raum auf ca. 11 Grad runter, steigt im Anschluss aber wieder auf die 13 Grad. Und diese "Wärme" in der Luft "strömt" natürlich aus den beiheizten Bereichen nach (siehe auch 2.)
zu 2: die BWWP zieht sich die Wärme aus der Umgebungsluft, und diese Wärme kommt im Winter aus eurer Heizung. D.h. die Wärmemenge, die ihr aus der Luft (aus dem Wohnhaus) ins Brauchwasser steckt, habt ihr erstmal über euer Heizsystem in die Luft im Wohnhaus gesteckt und zusätzlich Strom verbraucht um die BWWP zu betreiben.
zu 3: Ja, kann ein Problem werden. Die BWWP meiner Schwester hat in ihrem Häuschen keine 2 Jahre gehalten, wegen hohem Kalkgehalt. Jetzt haben sie nen Kalkfilter vor der BWWP und seitdem läuft alles super. Dafür muss natürlich jetzt der Filter regelmäßig gewartet/getauscht werden. Wenn Bedarf besteht, dann frage ich da nochmal nach, was sie da im Einsatz hat. Mein Halbwissen sagt mir aber auch, dass Kalk i.d.R. nur bei höheren Temperaturen zu einem Problem wird, also meist nur durch das regelmäßige Hochheizen der BWWP gegen Legionellen. Vielleicht weiß hier jemand mehr?