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Wärmepumpe und Daikin Splitklima parallel heizen

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(@thaistatos)
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Hallo,

ich plane, parallel zu einer Panasonic WP mit FBH und HK noch eine Splitklima Daikin Perfera zu installieren. Im Sommer zum Kühlen, da wird aber nur Splitklima laufen, im tiefen Winter zur Unterstützung der WP, u.a. um die Abtauintervalle zu verlängern und ggf. die Nachtabsenkung bzw. PV Ausnutzung besser zu nutzen.

Hat jemand so etwas schon umgesetzt und kann Tips zur Steuerung, speziell der Splitklima geben? Ziel soll es sein, dass die bei Bedarf zugeschaltet wird und dann auf (wählbarer) niedriger Modulation parallel läuft, ohne ständig zu takten. Bekommt man das mit Econo und Bedarfssteuerung über Faikin hin?


   
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(@jogobo)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 1 Jahr
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Klar bekommt man das hin. Ich mache das noch parallel zu unserer Gasheizung, weil ich immer noch keinen Installateur gefunden habe, der mir meine Wunschwärmepumpe einbaut.

Im letzten Winter habe ich schon ausreichend Erfahrungen sammeln können und bei mir läuft es gut. In unserer Heizperiode läuft die Klimaanlage i.d.R. von 16:00 bis 22:00 Uhr mit geringer Leistung durch. In der Grafik unten ein typischer Verlauf eines Heiztages in der Woche:

Hier ein typisches Beispiel vom Wochenende mit Abwesenheit am Nachmittag (AT zwischen +1 und -3°C):

Daikin 3MXM40 mit 2 x Stylish (25, 20) und 1 x Perfera (20)
Daikin 2MXM40 mit 2 x Perfera (20, 20)
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(@thaistatos)
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Und wie ist die Steuerung eingestellt bzw. Wird irgendwas über Automatisierung oder manuell nachgeregelt?


   
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(@jogobo)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 565
 

Es wird komplett automatisch nachgeregelt. Ich habe vor langer Zeit mit Homematic Heizkörperventilen und Raumthermostaten meinen Einstieg in die Smarthome-Steuerung gemacht. Die Raumthermostate sind immer noch der Dreh- und Angelpunkt für die Raumtemperatur. Bei Über- bzw. Unterschreiten der eingestellten Raumtemperatur wird über Änderung der Solltemperatur an den IGs und auch über Nachregelung der Bedarfssteuerung die Leistung der Klimaanlage angepasst und ich komme, am Raumthermostat gemessen, auf eine konstante Raumtemperatur.

Die Nachregelung der Klimaanlage ist so aufwändig, dass es manuell gar nicht zu leisten wäre. Alle 5 bis 15 Minuten wird irgendein Parameter nachjustiert, so dass die Klimaanlage durchläuft und die Raumtemperatur sich maximal +/- 0,5°C um den Zielwert bewegt.

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(@thaistatos)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 9 Monaten
Beiträge: 460
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Also keine triviale Regelung in Form von Klimaanlage 1° unter Raumtemperatur einstellen, Rest stellt sich ein.

Da die Klima in einem weitgehend offenen Raum/Geschoss installiert werden soll, hoffe ich trotzdem, dass es erstmal mit einer trivialen Lösung funktionieren wird. Sonst muss ich mir doch was mit Iobroker und Faikin basteln.


   
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(@uschi)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1074
 

Sehe ich problematisch (obwohl ich es mal ausprobieren werde).

Denn eine WP-Heizung hat, per Definition, keine Raumthermostate zu haben.

 

Dann passiert, in meinem Objekt vermutlich folgendes:

Bei gesetzt 33° VL und 0°C Außen, haben alle Räume die Wunschtemperatur zwischen 18° SZ und 22° Bad.

Schalte ich nun die Klima im WZ ein, muß ich die VL zwingend deutlich absenken, damit die Klima überhaupt heizt.

Ich will ja bei konstanten 21°C bleiben.

Dann füllt die Klima die Differenz zur Wunschtemperatur und die WP muß weniger Wärme produzieren.

Dadurch, vermutlich, seltener abtauen. Soweit top.

 

Nun werden nach ein paar Stunden aber alle anderen Räume nicht mehr warm genug durch abgesenkte VL. Doof.

Ich könnte nun über die Heizkörperlüfter mehr für diese Räume rausholen. Nur wird es dann unangenehm laut, da die Lüfte normal schon mit 6-8V laufen. Auf dann 12V klingt das störend.

 

Wirkungsgradtechnisch bin ich mir da auch unsicher ob zwei Kompressoren + Steuerung usw. sparsamer laufen als einer ... müßte man genau messen. Dazu verläßt man u.U. den mittleren Bereich einer oder beider WP, wo der Gesamtwirkungsgrad am besten ist ...

 


   
matsches reacted
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(@jogobo)
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Beigetreten: Vor 1 Jahr
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Veröffentlicht von: @uschi
Denn eine WP-Heizung hat, per Definition, keine Raumthermostate zu haben.

Sagt wer? In Kombination mit "smarten" Stellantrieben für Heizkörper/Fußbodenheizung lässt sich hervorragend ein ad hoc "hydraulischer Abgleich" machen. Die Durchflussmengen in den einzelnen Räumen sind dem Wärmebedarf angepasst, das Überströmventil bzw. der Pufferspeicher sorgt für eine konstante Durchflussmenge an der WP bei geringerem Temperaturhub zwischen VL und RL.

 

Veröffentlicht von: @uschi
Schalte ich nun die Klima im WZ ein, muß ich die VL zwingend deutlich absenken, damit die Klima überhaupt heizt.

Worin sollte der Mehrwert liegen, bei erreichter Raumtemperatur eine zusätzliche Wärmequelle einzuschalten?

 

Veröffentlicht von: @uschi
Bei gesetzt 33° VL und 0°C Außen, haben alle Räume die Wunschtemperatur zwischen 18° SZ und 22° Bad.

Offensichtlich ist es doch bei Dir schon so, dass Du mit derselben VL in den Räumen bis zu 4K abweichende Raumtemperaturen erreichst. Warum sollte dass dann ohne Änderung der VL nicht in einem Raum anzupassen sein?

Grundsätzlich geht es um die Frage, welches Ziel man verfolgt. Bei mir ist es so, dass ich mit Nachtabsenkung fahre. Da die Gasheizung mit den Heizkörpern zu träge ist, um kurzfristig die Raumtemperatur um 2-3K anzuheben, musste ich den Heizbeginn je nach Raum um eine bis zwei Stunden vor die geplante Raumnutzung legen. Blöd immer dann, wenn man den Raum früher oder länger als geplant nutzt. Da unser Leben nicht den strengen Regeln eines Wochenplans der Heizung folgt, war das regelmäßig ein "Problem". Also wurden die Heizperioden immer länger bzw. die manuellen Eingriffe immer häufiger.

Die Klimaanlage wird bei mir immer dann aktiviert, wenn die Raumtemperatur mehr als 0,5K unter der Raum-Solltemperatur liegt. Dazu brauche ich an geeigneter Stelle im Raum ein Thermometer (oder eben ein Raumthermostat), damit ich den Schaltpunkt überwachen kann. Während die Klimaanlage die großen Temperaturunterschiede egalisiert, läuft die Gasheizung in den klimatisierten Räumen nur noch, um die Raumtemperatur zu halten. Dadurch konnte ich den Gasverbrauch in der letzten Heizperiode von 12.000 kWh auf 8.400 kWh senken. Dem gegenüber stehen rund 700 kWh Strom für die Klimaanlagen. Das passt soweit mit einem COP von 4 und einem etwas milderen Winter 23/24 im Vergleich zu 22/23.

 

Veröffentlicht von: @uschi
Nun werden nach ein paar Stunden aber alle anderen Räume nicht mehr warm genug durch abgesenkte VL. Doof.

Ich glaube, da liegt der Gedankenfehler. Wenn Du, am Beispiel einer Fußbodenheizung, 2 kW Wärmeleistung für den Raum brauchst und die Durchflussmenge ist so eingestellt, dass mit der VL von 33°C die 2 kW abgegeben werden, dann kannst und musst Du die Durchflussmenge für diesen Raum entsprechend begrenzen, wenn Du über die Klimaanlage bereits 1 kW Wärmeleistung zur Verfügung hast. Dazu musst Du die Vorlauftemperatur nach meinem Verständnis nicht anpassen, weil Du sie ja für die nicht klimatisierten Räume brauchst. Dadurch sinkt natürlich der Durchfluss im gesamten Heizkreis und das Überströmventil hat mehr zu tun bzw. der Pufferspeicher wird schneller gefüllt, allerdings sinkt wegen der geringeren Wärmeabgabe im Heizkreis auch der Temperaturhub, den die WP zu leisten hat.

 

Veröffentlicht von: @uschi
Wirkungsgradtechnisch bin ich mir da auch unsicher ob zwei Kompressoren + Steuerung usw. sparsamer laufen als einer

Da bin ich mir auch nicht sicher. Nach der hier häufig vertretenen These, dass zwei Single-Split effizienter sind als eine Duo-Split müsste es ja fast zwangsläufig so sein. Allerdings bin ich kein Vertreter dieser These 😉 

Ich glaube, das Einsparpotenzial liegt bei einer Kombilösung nicht im Gesamtenergieverbrauch. Die Räume brauchen, unabhängig von der Art der Beheizung, eine gewisse zugeführte Wärmeenergie, damit die Raumtemperatur konstant bleibt. Entscheidend ist, dass sich der Zeitpunkt, ab dem ich die Wärme zum erreichen der Wohlfühltemperatur zuführen muss, viel näher an den Nutzungszeitraum verschiebt. Im Umkehrschluss kann ich also die "Minimaltemperatur" in einem Raum über einen längeren Zeitraum beibehalten. Anhand der Faustregel, dass 1°C mehr Raumtemperatur ca. 6% mehr Heizenergie benötigt, lässt sich überschlägig das Einsparpotenzial berechnen.
Ausgehend von einer Absenktemperatur von 18°C und einer Zieltemperatur von 21°C entspräche das 18% Mehrverbrauch (ich lasse die "Zinseszins-Berechnung" bewusst aus Vereinfachungsgründen weg) bei 21°C gegenüber 18°C. Wenn ich die 21°C wegen des schnelleren Aufheizens durch Klimageräte erst eine Stunde später herstellen muss, spare ich in einer Stunde 18% Heizkosten.
Nach meinen Aufzeichnungen hätte das am kältesten Tag in der Saison 23/24 ungefähr 1,1 kWh eingespart, an einem mittleren Tag etwa 0,8 kWh. Und das eben für jede Stunde, die der Raum nicht auf Wohlfühltemperatur gehalten wurde. Was im Falle von vorübergehender Abwesenheit noch viel stärker ins Gewicht fällt, weil unsere Steuerung dann sofort in die Nachtabsenkung geht und während der gesamten Abwesenheit ebenfalls der Einspareffekt zum Tragen kommt.

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(@jogobo)
Autarkiekönig
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Veröffentlicht von: @thaistatos
Also keine triviale Regelung in Form von Klimaanlage 1° unter Raumtemperatur einstellen, Rest stellt sich ein.

Nein, leider nicht. Mit dem trivialen Ansatz bin ich kläglich gescheitert.

 

Veröffentlicht von: @thaistatos
Da die Klima in einem weitgehend offenen Raum/Geschoss installiert werden soll, hoffe ich trotzdem, dass es erstmal mit einer trivialen Lösung funktionieren wird. Sonst muss ich mir doch was mit Iobroker und Faikin basteln.

Den Haupteinspareffekt, den ich in meiner Antwort an @uschi beschrieben habe, wirst Du dann vermutlich nicht nutzen können. Wenn das IG nicht an die Raumgröße angepasst ist, wirst Du keinen nennenswerten Zeitvorteil beim Aufheizen des Raumes haben. Da könnte es eher sein, dass es tatsächlich ineffizienter wird, weil für die benötigte Wärmemenge zwei Außengeräte laufen müssen. Ggf. hast Du noch den Vorteil, dass die beiden Anlagen nicht zeitgleich abtauen und der Wärmeverlust im Raum nicht so groß ist, weil immer eine von beiden Anlagen Wärme zuführt.

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(@thaistatos)
Autarkiekönig
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Das Erdgeschoss hat FBH und braucht dementsprechend 1-3h, bevor sich die Temperatur ändert. Daher kühlt da auch beim Abtauen nichts aus.

Mein Plan für die kältere Übergangszeit: WP moderat starten lassen, am besten so, dass Abtauen noch vermieden werden kann. Damit das um 1-2° abgekühlte EG morgens schneller warm wird, kann die Split warme Luft reinblasen, quasi wie ein großer Heizlüfter. Die Luft sollte wesentlich schneller warm werden als über den Umweg FBH. 1-3h später kann dann die Split runterrampen.

Für den tieferen Winter verspreche ich mir Vorteile, weil man schlicht mehr Verdampferfläche hat, so dass die Vereisung erst 1-2° tiefer einsetzt, was manchmal schon einen beträchtlichen Anteil ausmachen kann. Außerdem laufen beide Geräte in der Teillast, was dem Wirkungsgrad hilft.

Den bisherigen Messdaten und Datenblättern nach wird der Wirkungsgrad mit steigender Last eigentlich immer schlechter, daher sollte auch zweimal Elektronik mit wenigen Watt nichts ausmachen.

Der Vergleich Single split vs. Duosplit dürfte hier nicht zutreffen, weil es zwei separate Systeme sind. Was genau bei Duosplit den Nachteil ausmacht, ist (mir) bisher unklar, ob da ein IG zwangsweise mit ungewollter Leckage/Abregelung auf 0 mitläuft oder so ähnlich?


   
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(@jogobo)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 1 Jahr
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Veröffentlicht von: @thaistatos
Mein Plan für die kältere Übergangszeit: WP moderat starten lassen, am besten so, dass Abtauen noch vermieden werden kann. Damit das um 1-2° abgekühlte EG morgens schneller warm wird, kann die Split warme Luft reinblasen, quasi wie ein großer Heizlüfter. Die Luft sollte wesentlich schneller warm werden als über den Umweg FBH. 1-3h später kann dann die Split runterrampen.

Das entspricht meinem Vorgehen, wobei meine Räume, mangels Fußbodenheizung deutlich schneller runterkühlen. Da bei mir Heizkörper und Klima über ein gemeinsames Thermostat geregelt werden, funktioniert das so, wie von Dir beschrieben. Im zweiten Diagramm oben sieht man gut, dass wir ca. 14:30 Uhr das Haus verlassen haben. Wegen der automatischen Absenkung bei leerem Haus fällt die Raumtemperatur innerhalb von 2 1/2 Stunden um ca. 2,5K, bevor die Gasheizung kurz nach 17:00 Uhr das Halten der Absenktemperatur übernimmt. Kurz vor 18:00 Uhr ist dann wieder jemand zu Hause und der steile Anstieg der Raumtemperatur wird durch Zuschalten der Klimaanlage erreicht. Von dem Anstieg von "nur"  1,5K innerhalb einer Stunde sollte man sich nicht täuschen lassen, weil sich durch den ausgerichteten Luftstrom die Aufenthaltsbereiche im Raum schon deutlich wärmer anfühlen. Die Leistungsaufnahme zeigt, dass ich das mit ca. 30% der Maximalleistung der Klimaanlage erreiche.

 

Veröffentlicht von: @thaistatos
Der Vergleich Single split vs. Duosplit dürfte hier nicht zutreffen, weil es zwei separate Systeme sind.

Der Vergleich bezog sich nur auf die @uschi und mir gemeinsame Unsicherheit hinsichtlich der Effizienz zweier separater Systeme und der hier immer wieder auftauchenden Vermutung, dass zwei Single-Split effizienter sind als eine Duo-Split.

 

Veröffentlicht von: @thaistatos
Den bisherigen Messdaten und Datenblättern nach wird der Wirkungsgrad mit steigender Last eigentlich immer schlechter, daher sollte auch zweimal Elektronik mit wenigen Watt nichts ausmachen.

Das hängt stark davon ab, in welchem Leistungsbereich Deine LWWP mehrheitlich läuft. Wenn sie lange Phasen mit hoher Leistung hat, würde eine Klimaanlage an dieser Stelle entlasten und die LWWP in einen besseren Wirkungsgrad bringen. Ob der Wirkungsgrad dann aber so stark verbessert wird, dass ein zweites System ohne Mehraufwand betrieben werden kann, weiß im Augenblick nur die Glaskugel.

Wenn Du Deine LWWP allerdings mit einer gewissen Reserve geplant hast, dürfte die Wirkungsgrad-Verbesserung ein zweites System energetisch wohl nicht auffangen.

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(@thaistatos)
Autarkiekönig
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Themenstarter  

Die LWWP ist eher grenzwertig ausgelegt, zumindest, wenn man den Heizstab nicht nutzt/nutzen will.
Da im Sommer die Kühlung über FBH und ein wenig über Heizkörper nur bedingt funktioniert, soll eine Klima sowieso her.

Große Temperaturschwankungen und bedarfsgesteuertes Heizen gibt es sowieso nicht, da Rentnerhaushalt und träge Heizung über FBH. Maximal Nachtabsenkung/Tagerhöhung bzw. Nachtaus, zur Optimierung PV Anteil. Tagsüber läuft die in einem Takt von 9-17:00 durch, wird dann ggf. verlängert und im Winter durchgehend betrieben.


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
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So ganz allgemein könnte man ja sagen: Ein LWWP-System, was ohne HK-Ventile regelt, also nur über einen optimalen hydraulischen Abgleich, bringt genau ausbalanciert die richtige Wärmemenge in jeden Raum. Sobald man in einen Raum eine Split-Klima laufen lässt, stört man diese Balance des Systems und schafft starke Asymmetrie.

Durch Wärmeflüsse bei offenen Türen kann diese Asymmetrie wieder etwas kompensiert werden. Es hängt dann sehr stark davon ab, wie gut ein Haus gedämmt ist und wie kalt es draußen ist. Je schlechter gedämmt, um so mehr Wärmeflüsse braucht es in die Räume, die nicht mit Split-Klima beheizt werden. Gleiches gilt, je kälter es wird.

Wie das dann ganz konkret bei einem aussieht und was noch geht, wird man am besten experimentell herausfinden.

Teils ist es ja auch so: Einige Räume sollen eh niedrigere Temperatur haben. Dann passt es wieder.

Man könnte es auch so angehen: Man stellt die LWWP so ein, dass überall nur die 18 Grad gehalten werden. Und nur in den Räumen, wo man mehr braucht, heizt die Split-Klima dann bedarfsweise auf 21 Grad hoch. Bringt also nur die zusätzliche Wärme für die 3 Grad Temperaturanhebung. Allerdings kann das bedeuten, dass die Wärmemenge dafür so gering ist, dass die Anlage sehr häufig taktet.

Es gibt Leute, die auch mit HK-Ventilen die Situation regeln, was wohl dann ganz gut funktioniert. Oder man muss es differenzierter sehen. Schaut man sich nur das LWWP-System an, vermeidet man ja aus gutem Grund gerne HK-Ventile und setzt mehr auf hydraulischen Abgleich. Das hat Vorteile. In Kombination mit LLWP könnte es insgesamt aber günstiger sein, dass man doch wieder auf HK-Ventile setzt, weil dann der Raum, in dem die LLWP läuft, nicht mehr oder geringer mit Wärme von der LWWP versorgt wird. Bei Fußbodenheizung ist das natürlich nicht so einfach umsetzbar, da spielt auch die Trägheit eine Rolle. Auch will man hier ja auch weiter aus Komfortgründen einen warmen Fußboden. Da könnte man nur über eine Drosselung nachdenken, die aber auch sehr träge wirksam wird.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 2 Wochen 2 mal von Win

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(@nordicbynature)
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Wir haben in einem Haus ein ähnliches Vorhaben, also LWWP und Mini-Splits zusammen laufen zu lassen.

Haben bereits mit den Installationen angefangen, ohne uns über die Steuerung und ob das überhaupt ein Problem ist Gedanken zu machen. 

Das Haus hat zwei Stockwerke, Souterrain-Keller 90m2 sowie Wohnetage 90m2. Das Haus wurde jetzt zwei oder drei Jahre nicht bewohnt, sodass uns viele Infos, insbesondere die energetische Historie fehlt. Haus hat wassergeführte Heizung mit einem direktelektrischem Heizsystem. War wohl recht teuer so zu heizen. Haus ist aus den 40er Jahren, aber recht Ok isoliert.

Im Keller sind es einreihige recht dünne Heizungselemente, in der Wohnetage bereits 22er.

Ich gehe von 12kw Heizlast bei -15 Grad aus. 

Um die Investitionskosten erstmal gering zu halten haben wir follgendes vor:

Es soll eine 5kw Monoblock LWWP installiert werden. Anlage bereits gekauft. Rund 3.000 Euro für ein komplettes System inkl kleinem 100L Puffer, Ausgleichsbehälter und alles mögliche an Kleinteilen, wie Filter und Zirkulationspumpe etc. Installation DIY. Hatte ich noch von vor 2 Jahren stehen aus einem Projekt, welches eine andere Richtung genommen hat. (zwei kleine Kinder 😉 )

Da die Heizleistung ja unmöglich ausreichen wird, wenn es kalt ist, soll das Ganze mit Mini-Splits kombiniert werden.

In der Wohnetage wurden gestern zwei Mini-Splits mit je 2,2kw bei -5 Grad installiert. Also zusammen 4,4kW. Zusammen 1.600 Euro inkl Material und Installation vom Profi.

Auch wenn die zur Dimensionierung zugrundeliegende Wintertemperatur eigentliche bei 11,6 Grad liegt, sind minus 5 realistischer, weil alles darunter nicht so häufig vorkommt und dann ein eingeschränkter Wärmekomfort akzeptabel ist. In dem Haus wohnt ein Junggeselle und es gibt einen Kamin, sowie Zugang zu Brennholz, welches nur durch die eigene Arbeitskraft, bzw Zeit eingeschränkt ist und darüber hinaus kostenlos ist.

Im Keller wird nächste Woche eine Mitsubishi MSZ-FH50VE installiert. Gebraucht 890 Euro inkl Installation und mit "ich stehe für das Gerät und habe noch Teile liegen" Garantie vom Installateur.

So, jetzt zu der Überlegung dazu:

Die FH50 kann bis -15 den Keller komplett alleine abdecken. Ich glaube, dass es bei dem Grundriss funktioniert. Wird sich herausstellen. Wird ja sowieso nicht bewohnt.

Jetzt meine Gedanken (noch nicht zuende gedacht) zu dem Thema und warum ich mit bei diesem Thread einklinke:

Ich glaube, dass der Konvektionsanteil bei den Heizkörpern durch die Luftzirkulation der Mini-Splits steigt und damit förderlich für die Effizienz der LWWP sein sollte. 

Was die Abstimmung zwischen den beiden Systemen angeht: ich denke, dass Zonen entstehen werden mit Übergangs-, bzw  Mischbereichen. Klassische würde man die Schlafzimmer nachts mit geschlossener Tür durch die LWWP heizen. Wir haben die Mini-Splits so plaziert, dass es im Wohnzimmerbereich (offener Grundriss) leise ist, also eher weit weg und daher dort tendenziell die LWWP über die Heizkörper ihre Leistung abgibt.

Wir wissen nicht mit welcher Vorlauftemperatur wir arbeiten können, weil das Haus noch nicht bezogen wurde. Daher kennen wir weder die tatsächliche Leistung, noch den jeweiligen COP der LWWP in der Praxis. Ich gehe aber davon aus, dass die Mini-Splits bessere COPs über den gesamten Aussen-Temperatur Verlauf haben werden.

Die LWWP soll daher eher in den Wohnbereichen "übernehmen" in denen ein hoher Wärmekomfort gewünscht wird und es leise sein soll, oder aber die Mini-Splits nicht hinkommen. Die Mini-Splits sollen für die schnelle Reaktion und das bedarfsorientierte Heizen in der Übergangszeit, sowie einen Teil der Grundwärme stehen. (im Keller z.b. komplett).

Die Zonen, bzw den Mischbereich zwischen den beiden Systemen, könnte man durch home assistant optimieren. Also an zwei, drei stellen Thermometer positionieren. Dann Regeln aufstellen: z.B. wenn es hier wärmer als so wird, Mini-Split 1 runterregeln. Dafür muss natürlich die LWWP erstmal so eingestellt werden, dass die nicht hochfährt und die Mini-Splits "verdrängt". Die home assistant Regel sollte sowas natürlich berücksichtigen. Z.b. nicht unter 18 Grad einstellen. Das Ganze muss man ausprobieren. Die Thermometer kann man ja einfach woanders hinlegen (zigbee Dinger)

Insgesamt ein spannendes Thema. Hatte mir vorher eigentlich nur darüber Gedanken gemacht, wie man mit möglichst wenig Geld das Haus warm bekommt. 

Die vorherigen Besitzer haben das Haus sehr geschmackvoll renoviert. Küche, Bad etc alles neu. Das Thema Heizung wegen der recht hohen Investitionenskosten aber ausgelassen. Wir hoffen das für unter 6.000 Euro lösen zu können.

Für den Keller haben wir noch eine Mitsubishi VL-100 Miniventilation besorgt. 200 Euro neu aus einer Kleinanzeige. 

 

P.S. Über Kommentare und Tips freue ich mich, da es noch work in progress ist.

P.P.S der Installateur, eher Praktiker als Theoretiker meinte zu mir bei der ersten Besprechung im Haus vor Ort: man braucht ja sowie eine Mini-Split. Für die Übergangszeit und zum Kühlen im Sommer. Bei ihm zuhause ist das System mit LWWP viel zu langsam, wenn man mal im Herbst warme und mal kalte Tage hat.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 2 Wochen 2 mal von nordicbynature

   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
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Beiträge: 7828
 

Veröffentlicht von: @nordicbynature

Dann Regeln aufstellen: z.B. wenn es hier wärmer als so wird, Mini-Split 1 runterregeln. Dafür muss natürlich die LWWP erstmal so eingestellt werden, dass die nicht hochfährt und die Mini-Splits "verdrängt".

Mir ist nicht so ganz klar, wie du das regeln willst. Bei dem typischen WP-System, wie es in Deutschland installiert wird, wird alles hydraulisch genau so abgeglichen, dass jeder Raum die passende Wärmemenge bekommt, so dass sich überall die gewünschten 21 Grad einstellen. Es ist also ein statisch ausbalanciertes System. Statisch im Sinne, dass das Verhältnis der zugeführten Wärmemengen von jedem Heizkörper immer gleich bleibt. Man regelt dann nur noch über die Vorlauftemperatur das ganze System auf Zieltemperatur 21 Grad und nicht mehr jedes Zimmer einzeln, wie man es früher über HK-Ventile gemacht hat.

Wenn man das System also so statisch ausbalanciert aufgebaut hat, bringt man diese Balance sofort durcheinander, wenn irgendwo eine zusätzliche Wärmequelle vorhanden ist, weil diese immer asymmetrisch und nicht auf jeden Raum gleichmäßig wirkt.

Das Problem lässt sich in so einem System nicht lösen, man bräuchte also wieder eine raumbezogene Regelung der LWWP. In Räumen, wo die LLWP gerade läuft, muss die LWWP zurückgefahren werden können.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 2 Wochen 2 mal von Win

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(@nordicbynature)
Vorsichtiger Stromfühler
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Beiträge: 94
 

@win 

Ich gebe zu, bis zu Ende gedacht ist das Ganze noch nicht. Da fehlt mir das Wissen und die Erfahrung. 

Es gibt ja mehrere Heizszenarien. Beschränken wir uns erstmal auf den kalten Wintertag.

Vereinfacht man den Grundriss, so wird ein 60m2 grosser länglicher Raum beheizt. Auf der einen Seite mit der LWWP, auf der anderen Seite mit der Mini-Split. Das wassergeführte System mit LWWP ist so ausbalanziert wie win beschreibt. LWWP und Mini-Split sind auch in balance.

Jetzt fängt die Mini-Split an um 2 Grad zu überheizen (kennt man ja). Jetzt müsste doch an den Heizkörpern weniger Wärme abgenommen werden, die Rücklauftemperatur steigt und die LWWP regelt ihre Leistung runter. Schrittweise würde dann die Mini-Split den gesamten Raum beheizen und die LWWP immer weiter runter regeln, bis diese aus geht. (Oder denke ich hier falsch?)

Wenn man aber z.B. in der Mitte des Raumes ein Thermometer plaziert, so würde dieser "merken" das es wärmer wird. Die Regelung würde dann der Mini-Split sagen, Temperatur runter. Also anstelle die Temperatur am Innengerät der Mini-Split zu messen, in der Mitte des Raumes messen. (vereinfachter Grundriss)

Jetzt ist der Raum natürlich nicht so einfach aufgebaut. Aber vom Konzept her, dass man nicht an der Mini-Split misst, sondern im Übergangsbereich, wo sich die Warmluft von der Mini-Split mit dem Bereich der Heizkörper mischt. 

Wo ich mir nicht sicher bin: wie reagiert die LWWP wenn die Rücklauftemperatur steigt. 

Oder denke ich hier komplett falsch.

 


   
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