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Alte Heizungen erhalten [abgetrennt]

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ThorstenKoehler
(@thorstenkoehler)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1791
 

@stefanelo Wenn der Klimawandel "menschengemacht" ist oder jedenfalls durch unser Verhalten, das Verbrennen von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen ohne Kompensation des freigesetzten CO2 angestoßen wurde, dann wird eine Verhaltensänderung hier auch Wirkung zeigen. Ansonsten bedeutet das ja, wir haben die Kipppunkte schon überschritten. Wir sind also schon den entscheidenden Schritt über den Abgrund gegangen und überlegen nun, ob das Strammziehen der Hosenträger den Aufprall noch verhindern kann.

Wenn man den Wissenschaftlern Glauben schenkt, dann ist das noch nicht geschehen. Daher ist es meiner Einschätzung nach nicht egal, was wir tun.

Etwas paradox finde ich, dass Du argumentierst Kriege und andere Katastrophen hätten in der Vergangenheit "Luft geschaffen", gleichzeitig aber die Opfer der aktuellen Katastrophen beklagst. Wenn die Argumentation mit einer maximalen Bevölkerungszahl zutrifft, dann wäre es ja "gut?", wenn regelmäßig Teile der immer noch wachsenden Weltbevölkerung dezimiert würde. Klingt ziemlich empathielos.

Lasst grüne Männchen die Däumchen senken


   
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Stefanelo
(@stefanelo)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 843
 

Veröffentlicht von: @thorstenkoehler

@stefanelo Wenn der Klimawandel "menschengemacht" ist oder jedenfalls durch unser Verhalten, das Verbrennen von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen ohne Kompensation des freigesetzten CO2 angestoßen wurde, dann wird eine Verhaltensänderung hier auch Wirkung zeigen. Ansonsten bedeutet das ja, wir haben die Kipppunkte schon überschritten. Wir sind also schon den entscheidenden Schritt über den Abgrund gegangen und überlegen nun, ob das Strammziehen der Hosenträger den Aufprall noch verhindern kann.

Wenn man den Wissenschaftlern Glauben schenkt, dann ist das noch nicht geschehen. Daher ist es meiner Einschätzung nach nicht egal, was wir tun.

Etwas paradox finde ich, dass Du argumentierst Kriege und andere Katastrophen hätten in der Vergangenheit "Luft geschaffen", gleichzeitig aber die Opfer der aktuellen Katastrophen beklagst. Wenn die Argumentation mit einer maximalen Bevölkerungszahl zutrifft, dann wäre es ja "gut?", wenn regelmäßig Teile der immer noch wachsenden Weltbevölkerung dezimiert würde. Klingt ziemlich empathielos.

Hi Thorsten

Klingt sehr empatielos. Daher habe ich ja auch am Anfang meine Sicht geschrieben. Ich verabscheue Krieg. ICH glaube leider wir haben den Kipppunkt schon überschritten. Das heisst nicht, dass wir nix tun müssen. Aber das was wir tun ist meines Erachtens nicht sinnvoll und wird getan um die eigene Hilflosigkeit zu kaschieren.

Wenn wir es aus Sicht der Evolution betrachten, wird das Problem sich sowieso von selbst erledigen. Dann wird die Erderwärmung irgendwann dazu führen, dass nicht mehr alle Platz haben, weil die bewohnbare und fruchtbare Fläche stark reduziert wird. Dann werden die überleben, die am besten überleben können. FALLS welche überleben und nicht durch sinnlose Maßnahmen alles unbewohnbar wird. Das werden aber oft nicht die sein, die jetzt versuchen zu retten was zu retten ist, sondern  die die koste es was es wolle ihren Weg gehen.

Du solltest unterscheiden zwischen dem was wissenschaftlich erwiesen und logisch (je mehr Menschen, desto weniger Lebensraum und Überlebenschance für den Einzelnen) und meine Sicht ist.

Aus meiner Sicht sollte jeder auf diesem Planeten einen Raum zum leben haben, in welchem er sich entfalten kann. Ich hatte mal die Hoffnung, dass wir uns dahin entwickeln in den 80ziger 90ziger Jahren des letzten Jahrtausends. Mittlerweile habe ich leider die Befürchtung, dass Darwin recht hat.

Und noch eine Erfahrung aus meinem Leben, die mich sehr geprägt hat.

Es gab mal die Idee Plastik zu sparen. Dazu führte man hier sogenannte gelbe Säcke ein. Die Sachen sollten wiederverwertet werden. In meiner WG gab es etliche, die aus diesem Grund die benutzten Plastikbecher und andere Sachen ausspülten bevor sie in den Sack kamen, damit sie besonders gut wiederverwertet werden konnten.

Bis sie eines Tages (Jahre später) feststellten, dass die Säcke von Anfang an nur zu ca 50 % überhaupt versucht wurden zu recyceln. Dass man feststellte, dass die Technik nicht funktionierte und dann die gelben Säcke bis heute zu 90 % thermisch verwertet werden.

Vom Frust der Beteiligten abgesehen, wurden hier also wertvolle Resourcen (Wasser, Reiniger, Arbeitszeit) für etwas eingesetzt, was letztendlich das ganze verschlechterte.

Und genauso kommt mir das gerade mit dem CO2 sparen vor. Wir sparen koste es was es wolle und was mit unserer Nachfolgegeneration passiert, wie lange die Häuser bewohnbar sind ( Ich wohne in einem Haus welches 1904 gebaut wurde, mal sehen welche der heutigen Häuser so lange durchhalten), die fleissig gedämmt werden oder gleich für nur 50 Jahre konstruiert sind.

Wir werden sehen welcher Weg letztendlich der richtige war. Ich fürchte der den wir gerade gehen wird es nicht gewesen sein. Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überraschen.

Stefan

 


   
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 hger
(@hger)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1146
 

@jogobo 

Nordhaus hat gerade ein Update publiziert, das auch lesenswert ist (findet sich auf seiner Website).

Das von mir zitierte Paper (Grubb et al, 2021) https://wires.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/wcc.698  

ist auf eine viel niedrigere optimale Temperatur gekommen als Nordhaus (2017) und zwar auf einen ähnlichen Wert wie die von Dir genannte PIK Studie aus dem Jahr 2020.  

Grubb et al verweisen auf Nordhaus (2017) und erklären, dass viele Autoren niedrigere Werte für die optimale Temperatur bekommen, indem höhere Werte für die Schadensfunktion (= Klimawandel wird mehr Schaden anrichten) oder niedrigere Werte für die discount rate (= Schaden in der Zukunft wird gegenüber Kosten heute höher gewichtet.) angenommen werden. 

Genau das scheint auch der Hauptgrund für das 2 Grad Ergebnis bei PIK (2020) zu sein.

Grubb et al kommen trotz niedriger Bewertung zukünftiger Schäden auf etwa die optimale Temperatur der PIK Studie. Der Hauptfaktor sind die Annahmen zu induzierter Technologie Entwicklung / Lerneffekten / Path Dependance.

 


   
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 hger
(@hger)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1146
 

Veröffentlicht von: @jogobo

Dann habe ich hier das passende "Faktenbeugungsdokument" für Dich.

Das Dokument ist ganz in Ordnung, die Temperatursteigerung ist deutlich (und damit mehr extrem heiße Tage und weniger extrem kalte Tage) und der Meeresspiegel Anstieg auch. Bei Sturm ist sehr wenig Änderung erkennbar (in Deutschland), beim Niederschlag gibt es leichte Tendenzen zu trockeneren Sommern und nasseren Wintern bei insgesamt gleichbleibendem Niederschlag. 

Ich wohne in der Nähe von Köln und weiß wie das Klima in Lyon etwa ist. Das trifft es also ganz gut. Die Insinuierung, dass durch den Klimawandel fast jedes Wetterextrem in Deutschland massiv mehr Schaden anrichten wird, also weit mehr und qualitativ völlig anders als man durch einen einfachen Umzug in Europa über ein paar hundert Kilometer hätte, die Insinuierung halte ich für sehr unglücklich und wenig hilfreich. 

 

 

 


   
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 hger
(@hger)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1146
 

@stefanelo 

Ein paar Beiträge zuvor hatte ich diese Umfrage / Fokusgruppen Zusammenfassung genannt:

https://www.moreincommon.de/energiewende/

Was du so schreibst bezüglich Deiner Zweifel an der Durchdachtheit von Lösungen, das scheint für viele das Kernproblem zu sein. Du bist da anscheinend ziemlich repräsentativ in der Beziehung, sprich, was du denkst, denken viele andere auch. Mich eingeschlossen, wobei da vielleicht jeder eine etwas andere Vorstellung hat, in welcher Beziehung die Energiewende und für den Thread besonders relevant die Heizungswende schlecht durchdacht ist bezüglich der bisherigen staatlichen Maßnahmen und Regelungen.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 4 Monaten von hger

   
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 hger
(@hger)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1146
 

Veröffentlicht von: @jogobo

Andreas Schmitz oder auch der "Energiesparkommissar" sind diesem Forum nahe stehende Persönlichkeiten in der Öffentlichkeit, die zeigen, dass es auch deutlich günstiger geht. 

Ja, wenn die bestehende Heizung drin bleiben darf. Das Video, in dem der Energiespar-Kommissar vorrechnet, dass eine relativ moderate Leistung der Klima für 65% reicht, kannte sogar ein Kollege, mit dem ich zufällig über das Thema neulich gesprochen habe.

100000 Euro für die energetische Sanierung oder 35000 Euro für die Wärmepumpe, für so Zahlen reicht eine Anfrage beim Heizungsinstallateur oder ein Gespräch mit Bekannten, die eine energetische Sanierung gemacht haben. 

 


   
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