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Altbau Heizsystem erneuern Gas und Klima

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(@mfne89)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 19
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Hallo,

ich bin neu hier im Forum, da ich mir einen Altbau gekauft habe und das nun nach und nach sanieren möchte. Ich würde gerne das Heizsystem erneuern, bin mir hier aber unschlüssig ob ich auf dem richtigen Weg bin.

Erstmal zum Haus:

Baujahr 1968, 30er Hochlochziegel Mauerwerk schätze U-Wert ca. 1,5 W/(m²K), ungedämmt ein Putz auf dem alten Putz, dieser wird aber denke ich in ca. 10 Jahren wieder gemacht werden müssen. Vollunterkellert mit Betonwänden, überall Betondecken. Zweifamilienhaus, zwei baugleiche 95 m² 4-Zimmerwohnungen, Dachgeschoss gedämmt, allerdings von vor Jahren. Dieses wurde mal zu Wohnzwecken genutzt, eventuell erhöhen wir das in ferner Zukunft und machen eine Mietwohnung daraus. Fenster 2-fach verglast von 1986, Öl Heizung von 1991. Bäder wurden 2015 samt Wasser und Abwasser erneuert.

Im EG wohnen wir und im OG wohnen Oma und Opa mit Wohnrecht. Da wir nur zum Kauf des Hauses Geld aufgenommen haben, wollen wir die Sanierung die nächsten Jahre nach und nach machen. Das heißt ich kann nicht einfach alles rausreisen und vollsanieren.

Zusammengefasst muss ich irgendwann das Dach komplett machen, Fenster tauschen, Heizung, Elektrik und den Putz erneuern. Da ich kein WDVS möchte, hoffe ich das ich die zweite Putzschicht entfernen kann und auf den alten ursprünglichen Putz den neuen ziehen kann um nicht dämmen zu müssen.

Nun zum Vorhaben:

Da die Heizung schon über 30 Jahre alt ist, habe ich einen Gasanschluss beantragt, der auch Ende September, Anfang Oktober gelegt werden soll, dieser ist auch recht kostengünstig. Im Öltank haben wir noch rund 4000 Liter mit denen wir auf jeden Fall noch durch den Winter kommen.

Nun dachte ich mir, ich bau mir einfach eine Gasheizung für 15.000 Euro ein, das kommt mich auf jeden Fall günstiger als eine Wärmepumpe, die so wie das Haus aktuell ist, sehr wahrscheinlich auch gar nicht effizient läuft. Eine Hybridheizung (Gas/Wärmepumpe) kostet mich wahrscheinlich um die 40.000, würde aber wenn das neue Gesetz kommt wahrscheinlich die 50% Zuschuss bekommen.

Wenn ich aber nur die Gasheizung einbaue, hätte ich daran gedacht die Wohnung mit Split-Klimageräten auszurüsten. Für eine Wohnung bräuchte ich vier Innengeräte und hätte alles außer das Bad damit abgedeckt. Nun weiß ich aber auch nicht ob ich damit zurecht komme, die Gasheizung dann trotzdem noch bräuchte. Auf der einen Seite merke ich vielleicht die Klimageräte reichen mir und hab den Gasanschluss ungenutzt im Haus, was dem Versorger nicht gefällt, der den Gasanschluss günstig reingelegt hat. Auf der anderen Seite reichen die Klimageräte nicht und ich nutze am Ende doch nur die Gasheizung und die Investition in die Klimageräte war überflüssig. Dann wäre ja quasi auch die Gas-Wärmepumpe Hybridheizung mit 50% Förderung eher die bessere Variante gewesen.

Wie würdet ihr das ganze sehen oder angehen? Zur Ausführung muss ich sagen das ich einen Heizungsbauer habe der gut verfügbar für uns ist, aber ein Fürsprecher der Gasheizung ist und ich habe einen Klimaanlagenbauer, der ebenfalls gut verfügbar für mich ist und mir die relativ kostengünstig (ca. 2000 Euro pro Innengerät), wenn auch nicht zum Selbstkostenpreis einbauen könnte.

Zum Thema Photovoiltaik: Hier kann ich die nächsten Jahr wenig investieren, bevor das Dach nicht gemacht wird. Da wir uns noch unschlüssig sind wie wir das Haus in Zukunft aufteilen, also ob wir auch das Dach erhöhen und als vollwertige Wohnung ausbauen schieben wir das ganz noch. Ich überlege dann eine Balkonsolar auf das Garagendach zu legen.

Für eure Einschätzungen und Meinungen wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße

Mfne89


   
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(@nitpicker)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 200
 

Wie schon in einem anderen Thread geschrieben, würde ich auf die Gasheizung verzichten und voll auf Split-Klimas setzen. Habe auch einen unisolierten Altbau aus 62 mit 40 cm Hohlkammer Bimssteinen. Seit letzem Winter Split-Klimas verbaut. Stromkosten fürs Heizen belaufen sich auf ca. 2000 kWh bei den aktuellen Wintern. Verbrauch an Heizöl waren bis dato 2500 Liter. Ergo habe ich noch nie so günstig geheizt.

1 x Daikin FTXM42R-RXM42R
2 x Daikin FTXM25R-RXM25R
1 x Daikin 2MXM40A mit 2 x FTXM20R


   
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(@runwithin)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Würde was dagegen sprechen, vielleicht eine Wohnung mit Splitklimas auszustatten für diesen Winter, zu schauen ob das alleine in einer Wohnung passt von der Heizlast und "Behaglichkeit", und mit dem Gasanschluss zu warten und für den Rest die Ölheizung laufen zu lassen?

Dann nach dem Winter nochmal evaluieren.

Du könntest auch mit einem Multisplitgerät starten, an das man 2-4 Innengeräte anschließen kann. Dein Klimatechniker baut aber erstmal nur 2 Inneneinheiten an, an die wichtigsten Stellen in dem Stockwerk. Dann wärst du bei 4000€ Investitionskosten und sehr flexibel und hast alle Möglichkeiten.

Wer weiß vielleicht reichen euch dann sogar die zwei Inneneinheiten in dem Stockwerk, je nach Grundriss. Von der reinen maximalen Heizleistung macht das keinen großen Unterschied, was die Außengeräte bringen, ob nun 2 oder 4 angeschlossen sind. Mitsubishi Heavy listet das für ihre Geräte genau auf.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Jahr von runwithin

   
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(@mfne89)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 19
Themenstarter  

Erstmal vielen Dank schon mal für eure Antworten

@nitpicker: Wurden bei den 2000 kWh auch Photovoltaik verbraucht oder ist das der gesamte Verbrauch, egal von wo dieser bezogen wurde (also ob zugekauft oder nicht)

 

@runwithin: Ja so habe ich das geplant, ein Multisplit, weil ich mit 4 Innengeräten auch die gesamte Wohnung bedienen könnte und 2 Geräte (Wohnzimmer+Esszimmer) würden immer laufen. Die anderen beiden wären Kinderzimmer und Schlafzimmer. Er hat mir auch vorgeschlagen erstmal 3 zu installieren, da das Kinderzimmer eher noch Abstellzimmer ist. Auch erstmal eine Wohnung testen wäre kein Problem. Nur der Gasanschluss ist kurz vor dem verlegen, also der Netzmeister war auch schon da um alles einzuplanen. Im Vertrag steht nur das man innerhalb 48 Monaten anschließen soll und auch das der Anschluss auf meine Kosten zurückgebaut werden kann falls nicht, bzw. auch die Wartungsgebühren fürs Netz kommen können. Das können auch Floskeln sein, aber ich weiß nicht wie die Gaswerke das in Zukunft abfragen wenn sie evtl. mehr Geld brauchen. Und dort jetzt noch schnell abspringen ist vertraglich nicht möglich.

Mitsubishi hat übrigens mein Installateur vorgeschlagen. Die verbaut er am liebsten. Er macht alles, da hat er aber einen guten Ansprechpartner etc. ...letztlich wie bei Heizungsbauern.


   
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(@runwithin)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 306
 

Was genau versprichst du dir von dem Gasanschluss im Vergleich zum Öl?

Veröffentlicht von: @mfne89

Auf der anderen Seite reichen die Klimageräte nicht und ich nutze am Ende doch nur die Gasheizung und die Investition in die Klimageräte war überflüssig

Ich denke diese Angst ist unberechtigt, du kannst auf jeden Fall so starke Geräte verbauen, dass es warm wird. Ob dass dann für euch komfortabel ist, wisst ihr natürlich vorab nicht. Deshalb vielleicht erstmal punktuell im Winter (und so lange noch Öl da ist) ausprobieren.

Nur als Beispiel die Mitsubishi Heavy SCM71, hat knapp 7kw Heizleistung und kann 2-4 Innengeräte anschließen. Wenn du davon eine pro Stockwerk hast (also 14kw Heizleistung bei -10 Grad) wird es bestimmt warm werden, geht natürlich auch noch stärker. Nur ein Beispiel, gibt es natürlich auch von anderen Herstellern.

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Jahr von runwithin

   
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(@mfne89)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 19
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Warum ich von Öl auf Gas gehen will wenn ich die Heizung austausche ist eigentlich, dass Gas an sich schon noch günstiger ist als Öl. Und Gas kann gegenüber Öl immerhin klimaneutraler werden, auch wenn Wasserstoff kein einfaches, bzw. realistisches Thema (Stand heute) ist. Wobei 20 Jahre Entwicklung auch echt viel Zeit ist. Bei Öl hat man da keine Chance. Gas ist auch so weit verbreitet dass die Breite Masse in der Bevölkerung es immer noch bezahlen können muss. Klar, gewisse Märkte hat man nicht der Hand, aber das was politisch gesteuert werden kann, hat meiner Meinung nach seine Grenzen. Technisch gesehen kann man Gas auch nicht einfach komplett abschalten. Zusätzlich spart man sich auch einen ganzen Raum im Keller und hat eine recht kompakte Anlage. Somit könnte ich die Anlage z.b. für das Bad und meinetwegen auch für das Wasser laufen lassen und den Verbrauch möglichst reduzieren.

Und jetzt bauen hier viele auf Photovoltaik, was ich ja auch vor habe, aber es gibt nun mal drei Monate wo von dort nicht viel kommt. Und da habe ich immerhin immer eine Rückfallebene oder kann eine gewisse Grundwärme dem Haus über die Gasheizung geben und dann Bedarfsweise die Klima noch nutzen.

Wo ich auch gewisse Bedenken habe, ich bin Bauleiter im Straßenbau und bin daher auch bei Erneuerungen von Ortsdurchfahrten involviert. Hier hatte ich erst kürzlich ein Gespräch mit unserem Versorger die das bei sich durchgerechnet haben und 30% mehr Wärmepumpen, bedeutet 50% mehr Stromverbrauch. Und auch da weiß man ja nicht was auf einen zukommt. Das weiß man beim Gas nicht, aber auch nicht beim Strom. Deshalb ist es eigentlich eine Art Versicherung für mich zweigleisig zu fahren und ich denke nicht das Gas auf absehbare Zeit keine Rolle mehr spielen wird. Öl dagegen vielleicht schon, das wurde ja vor der Krise eigentlich schon immer weniger verbaut und das hat vielleicht auch seine Berechtigung wenn man die Angst der Versorgungssicherheit außer Acht lässt.


   
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 hger
(@hger)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1147
 

Öl kann auch klimaneutral hergestellt werden, Abfall Frittenfett und etwas Wasserstoff zum Beispiel. 

Ich würde auch auf auf keinen Fall auf Erdgas gehen bei vorhandener Ölheizung. Die Ölheizung braucht überhaupt keine Leitungsinfrastruktur. Du kannst für Jahre vorhalten, wenn Du vor allem mit der Klima heizt. 

 

 


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 7963
 

Ich würde erstmal schauen, ob Öl auf Gas derzeit überhaupt irgendwelche Vorteile bringt oder es Notwendigkeiten dafür gibt. Und wenn ja, dann würde ich erstmal nur mit Gas heizen. Gleichzeitig darauf einstellen, dass das in vielleicht 5-6 Jahren deutlich teurer wird, so dass sich dann Alternativen wie Split-Klima auch super rechnen. Dann reicht es immer noch, sich über Split-Klima Gedanken zu machen.

Es sei denn, Kühlung im Sommer ist eine Notwendigkeit, dann kann man sich jetzt schon über Split-Klima Gedanken machen.

Und was das Dämmen angeht: Es kann sein, dass du mittelfristig gar nicht mehr darum herum kommst, einfach weil Energie, egal woher, einfach zu teuer ist und man diese möglichst sparsam verwenden muss. Dann kann man sich Häuser, die nicht sparsam mit Energie sind, einfach nicht mehr leisten.

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Mitsubishi Heavy SRC/SRK20-ZS-W (SCOP 4,6)
Mitsubishi Heavy SRC/SRK25-ZS-W (SCOP 4,7)
Daikin ATXF25E (SCOP 4,1)
Split-Klima Zentrale Seiten


   
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 hger
(@hger)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1147
 

Zumindest schmeiß den Öltank nicht raus. Erdgas wird immer weniger eingesetzt werden und braucht Leitungen mit fixen Kosten, die durch immer weniger kWh geteilt werden. Das hast du bei Öl nicht.

Wenn heute bei Erdgas 2,5 Cent Netzkosten sind und der Verbrauch geht auf ein Sechstel in den nächsten 20 Jahren, steigen die Erdgas Netzkosten ohne Netz Stilllegungen auf 15 Cent. 

Ein bestehender Tank ist Gold wert. Den ohne Not wegschmeißen, wäre echt Schade.

 


   
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(@nitpicker)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 200
 

Veröffentlicht von: @mfne89

@nitpicker: Wurden bei den 2000 kWh auch Photovoltaik verbraucht oder ist das der gesamte Verbrauch, egal von wo dieser bezogen wurde (also ob zugekauft oder nicht)

 

Die 2000 kWh sind der reine Verbrauch. PV hat das ganze natürlich unterstützt, wieviel genau muss ich nachschauen. Der Anteil ist aber - zumindest in den dunklen Monaten - vernachlässigbar, da der Verbrauch im Gegensatz zum Ertrag überproportional groß ist ...

 

1 x Daikin FTXM42R-RXM42R
2 x Daikin FTXM25R-RXM25R
1 x Daikin 2MXM40A mit 2 x FTXM20R


   
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