Ich komme auf unglaubliche Zahlen aufgrund der jeztigen hohen Preise, also eine negative EEG Umlage (= Entlastung des Endkundenstrompreises) für Wind/PV Strom von minus 20 Cent pro kWh (einschließlich Mehrwertsteuer) für 2023 und eine absolute Höhe der negativen Umlage von 85 Milliarden Euro => sechs mal mehr als die Mineralölsteuereinnahmen auf Benzin im Jahr 2021.
Hier hätte ich gerne mal einen Gegencheck von jemandem, der sich mit dem EEG auskennt.
Mineralölsteuer aus Benzin 2021 14,1 Milliarden, Diesel (beträchtlicher Teil davon LKW) 18,9 Milliarden Euro
https://www.eex.com/en/market-data/
Cal23 Base ist gerade bei 56,5 Cent pro kWh
.
Statista
Durchschnittliche Vergütung PV 21,3 Cent
Durchschnittliche Vergütung Wind 8,4 Cent
132 TWh Wind 2020, das müsste wieder drin sein für 2023
1. Halbjahr 2022 33 TWh PV,
80 TWh PV 2023 realistsch
Wir ziehen von 56,5 Cent für Wind und PV je 3,5 Cent Abschlag gegenüber Base ab, bleiben Marktwerte von 53 Cent übrig.
Jetzt für Wind noch 8,4 Cent durchschnittliche Vergütung, bleiben etwa 45 Cent Überschuss * 132 Milliarden kWh = 59,4 Milliarden Euro.
Für PV (53-21)=32 Cent Überschuss * 80 Milliarden kWh = 25,6 Milliarden Euro
Summe 85 Milliarden => Sechs mal mehr als die Einnahmen aus der Mineralölsteuer auf Benzin!!!!!!
85 Milliarden Euro / 504 Milliarden kWh Nettostromverbrauch 2021 = 17 Cent pro kWh
Plus 19% Mehrwertsteuer = 20 Cent / kWh
Noch eine weitere Nachfrage dazu.
In wie weit können Windräder aus dem EEG raus und statt 8 Cent viel mehr auf dem Spotmarkt bekommen?
Machen das viele? Wenn ja, stellt sich gegebenenfalls die Frage, ob Übergewinnsteuern eine gute Idee wären? Also ohne die Bereitschaft zu Investitionen abzuwürgen.
Bin jetzt nicht so tief im Thema.
Von allem, was ich vom Spotmarkt gehört und gelesen habe kann ich mir nicht vorstellen, dass PV und Windenergieüberkapazitäten zu 56,5 Cent vertickt werden.
Zum EEG kann ich nicht sagen, Subventionen sind fast immer politische Entscheidungen ohne Augenmaß.
Dass hier jemand ne Menge Geld generiert glaube ich auch, aber die Höhe müsste wohl kleiner sein.
Für den Abschlag gegenüber Grundlast habe ich 3,5 Cent angenommen.
https://www.netztransparenz.de/EEG/Marktpraemie/Marktwerte
Im Januar war der Marktwerkt Solar etwas höher als Grundlast, jetzt im Juli lag der Abschlag bei 5,5 Cent, im Juni waren es drei Cent.
Ich habe mal grob gemittelt, aber die Abschläge müssten schon sehr viel höher sein, dass sich an der Rechnung substantiell was ändert.
Im PV Magazin gibt es jetzt einen Artikel zum Thema:
https://www.pv-magazine.de/2022/08/23/solare-uebergewinne-der-booster-fuer-den-bundeshaushalt/
(er hält sich mit konkreten Zahlen zur Höhe der negativen Umlage etwas zurück, Ausrede dafür ist, dass die Preise sich ja dauernd ändern)
Sehr schwierig zu berechnen.
Prinzipiell kann jeder in die Direktvermarktung bei Kosten um die 50€/Monat macht man das mut ner kleinen Anlage halt nicht.
bei den alten Anlagen mit über 30ct/kWh Vergütung macht man das auch nicht, geht aber evtl auf "Eigenverbrauch", was idR auch keine Entladung ist.
die ausgeförderten kleinen Altanlagen bekommen den Marktwert Solar abzgl Vermarktungskosten. gab da ja seinerzeit großes Meckern derzeit vermtl eher nicht.
Auf der Habenseite bleiben die kleineren anlagen jüngeren Datums, die derzeit den PV Strom unterhlb des Marktwerts einspeisen. das zu qunatifizieren erscheint schwieerig.
Von dne jüngeren Großanlagen dürfte praktisch jeder heute direkt vermarkten, ebenso bei Wind.
Wenn ich mir das EEG Umlagenkonto vom Juli 22 nehemn, dann gabs da ein positives Saldo von 815 Millionen Euro.
Im Juli wurde aber noch eine EEG Umlage in Höhe von über 1 Mrd Euro eingezahlt.
Nimmt man diese Enzahlung wge verbliebe für Juli 22 noch ein Defizit von 200 Mio Euro, wenn ich da nichts übersehe.
(man kann übrigens am Monatsverlauf der EEG Zahlungen recht gut vermutetn, dass fast nur noch PV Anlagen mittlerweile über die reine EEG Vergütung laufen und der Rest weitgehend direkt vermarktet)
Deine 85 Mrd Euro plus im Jahr finde ich daher derzeit sehr wenig plausibel. Wie kommst Du denn auf die Zahl?
PS: Der Marktwert von Wind- und Solarstrom wird exakt ermittelt:
Bei Solar stehen zur Direktvermarktung Zahlen im Artikel: "Es ist ziemlich einfach: Von den derzeit rund 60 Gigawatt installierter Photovoltaik-Leistung sind Stand Ende 2021 nur rund 23 Gigawatt in der geförderten und sonstigen Direktvermarktung."
...
was ist mit den Gewinnen in der Direktvermarktung? ... "
Bei Solar stehen zur Direktvermarktung Zahlen im Artikel: "Es ist ziemlich einfach: Von den derzeit rund 60 Gigawatt installierter Photovoltaik-Leistung sind Stand Ende 2021 nur rund 23 Gigawatt in der geförderten und sonstigen Direktvermarktung."
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was ist mit den Gewinnen in der Direktvermarktung? ... "
Sieht man ja auch an den mtl Zahlungen aus dem EEG Konto, dass das im Winter schon krass zurück geht.
Bei PV ist der Markt halt sehr heetorgen. Mein Vater bekommt für seine PV Anlage 52ct/kWh, das istd erzeit nach wie vor ein Draufzahlgeschäft fürs EEG Konto, wer ne kleine Anlage letztes jahr gebaut hat und für 6,x ct/kWh einepsiet (oder wer mit Balkonsolar für 0ct/kWh einspeist schafft ein positives Saldo)
Bei den PV Großanlagen dürften fast alle aus der EEG Puascjhalvergütung raus sein, bei denen sich das rechnet und nur noch die Altanlagen drin sein.
Deshalb bleibt da unterm Strich dann doch nicht viel übrig, wenn überhaupt.
Sieht natürlich anders aus, wenn der Marktwert Solar auf 50ct/kWh steigen würde, deshalb kann man da tatsächlich keine seriöse Prognose rechnen.
Die Gewinne aus der Direktvermarktung nehmen sich natürlich die Betreiber, nicht die Gesellschaft oder das EEG Konto. Die Betreiber müssen die Gewinne ggf. versteuern, wieviel da im deutschen Steuersytem tatsächlich realitisch ist kann ich nicht abschätzen, absolut nicht mein Thema.
Deine 85 Mrd Euro plus im Jahr finde ich daher derzeit sehr wenig plausibel. Wie kommst Du auf die Zahl?
Habe ich doch oben geschrieben, Futurespreise für 2023 minus geschätzter Abschlag für den Marktwert Solar/Wind gegenüber Grundlast, minus bisheriges Vergütungsniveau mal geschätzte Erzeugung.
Cal23 hat heute ein settlement von 68 Cent.
Dann stellt sich noch die Frage, wie viel davon automatisch ins EEG Konto / an den Bund geht und wie viel man nur über eine Übergewinnsteuer einsammeln könnte. Wenn ich den PV Magazin Artikel richtig verstehe, ist es bei Solar etwa 2/3, die direkt ins EEG Konto wandern.
Bei PV ist der Markt halt sehr heetorgen. Mein Vater bekommt für seine PV Anlage 52ct/kWh, das ist derzeit nach wie vor ein Draufzahlgeschäft fürs EEG Konto,
Davon abgesehen, dass der Anteil dieser Anlagen an den 60 GW sehr gering sein wird (die durchschnittliche Vergütung ist laut statista 21,3 Cent, hatte ich im Eingangspost zitiert, hier noch der Link:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/173265/umfrage/durchschnittliche-eeg-verguetung-von-photovoltaikanlagen-seit-2009/#:~:text=Photovoltaik%20%2D%20EEG%2DVerg%C3%BCtung%20bis%202022&text=F%C3%BCr%20das%20Jahr%202022%20wurde,Cent%20pro%20Kilowattstunde%20Strom%20prognostiziert .
)
hängt das an der Definition von "derzeit". Heute war der Großhandelspreis im day ahead in keiner Stunde niedriger als gerundete 52 Cent.
Im Jahr 2021 hat sich das EEG Konto auf 18,8 Milliarden € aufgebaut. Allerdings war der Übertrag von 2020 -4,3 Milliarden € und aus Steuergelder wurden in dem Jahr 10,8 Milliarden € aufgestockt*.
Zusammengerechnet hat sich das EEG Konto (ohne Steuergeldzuschüsse) um: 18,8 + 4,3 - 10,8 = 12,3 Milliarden € erhöht.
Für 2022 bis Juli:
Übertrag 2021: 14,4 Milliarden
Kontostand Juli: 19,3 Milliarden
Aufbau: 4,9 Milliarden
Aufstockung: 0€
*Aufstockung wurde zur Reduzierung der EEG Umlage gemacht: Zahlungen des Bundes nach § 3 (3) Abs. 3a EEV
PIP 5048MS | 6x 340Wp mono (2KWp) Ostdach | 14S80P Powerwall
3x MP2 5000 | 11 kWp Ost- + Westdach | 14kWh LFP
Mitsubishi Multi MXZ2F42VF+MSZEF25VGKW+MSZEF35VGK
Bei PV ist der Markt halt sehr heetorgen. Mein Vater bekommt für seine PV Anlage 52ct/kWh, das istd erzeit nach wie vor ein Draufzahlgeschäft fürs EEG Konto,
Morgen ist es noch eindeutiger:
Keine Sonnenstunde unter 64 Cent. Der Marktwert PV dürfte morgen über 70 Cent/kWh liegen!!!
Jetzt gibt es konkrete Vorschläge für einen Anfang:
Aus dem gerade veröffentlichenten Beschlusspapier:
https://www.wiwo.de/downloads/28656688/5/deutschland-steht-zusammen-massnahmenpaket-iii.pdf
(bei der Bundesregierung selber habe ich das auf Anhieb nicht gefunden)
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Zur administrativen Abwicklung kann
auf etablierte Zahlungswege aus der EEG-Förderung zurückgegriffen werden (quasi
„umgekehrter Weg der EEG-Umlage“). ...
Nach Einführung der Erlösobergrenze wird aus deren Einnahmen eine Strompreisbremse
für den Basisverbrauch eingeführt. Den Privathaushalten kann so eine gewisse Menge
Strom zu einem vergünstigten Preis gutgeschrieben werden
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Interessant, dass diese umgekehrte EEG-Umlage nur für einen Basisverbrauch gezahlt werden soll, damit Anreize zum Stromsparen (und PV/Batterie DIY) bestehen bleiben.
Jetzt habe ich einen wirklich guten Artikel zum Thema gefunden:
https://www.klimareporter.de/strom/wer-profitiert-von-explodierenden-strompreisen-und-wann
Besonders nett, es sind Marktwerte für Braunkohle, AKW etc. gelistet (besonders interessant fand ich dabei, dass AKW im August einen minimalst niedrigeren Marktwert als Wind hatten)