Benachrichtigungen
Alles löschen

Zusätzliche Batterieabsicherung oder auf BMS vertrauen?

8 Beiträge
5 Benutzer
4 Reactions
192 Ansichten
(@paddy72)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 854
Themenstarter  

Hallo Leute,

ich habe meinen 'kleinen' 24V 8S Eve105Ah Akku nun seit einigen Wochen im Einsatz mit kleinem JK-BMS 40/60A. Das BMS schaltet ja bei Überstrom automatisch ab (noch nicht getestet) und der Akku lässt sich auch über das BMS komplett 'abschalten' (Trennung am Minuspol). Bisher habe ich keinen zusätzlichen Schalter noch eine extra Sicherung (Schmelzsicherung, LSS) verbaut.

Nun möchte ich daraus eine kmpl. Anlage machen und den Akku in ein kleines PV-Projekt einbinden, dass unser Dachstudio (PCs, Router, Telefon, Licht) versorgt mit knapp 2 kWp PV-Modulen (wird gerade aufgebaut).

Würdet ihr hier (dringend?) eine zusätzliche Schmelzsicherung oder LSS o.ä. empfehlen und warum?

Vorteile, die ich sehe:

1. zusätzliches Sicherheitsfeature, dass greift, wenn die BMS-Abschaltung versagt

2. Ggf. zusätzliche Abschaltmöglichkeit

 

Nachteile, die ich sehe:

1. Zusätzliche Komponente die Fehler/Probleme/Erhitzung mit sich bringen kann

2. Eigentlich überflüssig, weil das BMS bei Overcurrent abschaltet (abschalten soll). Wie ist hier eure Erfahrung mit JK-BMS?

3. Welche Sicherung? Schmelzsicherungen lösen meist deutlich verzögert aus (beim 2-3 fachen des Nennwerts), ebenso LSS.

4. Im Zweifel ist das BMS ohnehin schneller, da Mosfet getriggert mit einstellbarer Verzögerung (glaube es steht per default auf 1500 us, also 1,5 ms)

   So schnell löst keine Schmelzsicherung aus.

 

P.S. Der PV-Eingang wird mit LSS (20A) für DC abgesichert, die PV-Module können aber nur max. 10A liefern. Dient also mehr als Schalter.

 


   
Zitat
(@rasti)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1133
 

Veröffentlicht von: @paddy72

Vorteile, die ich sehe:

1. zusätzliches Sicherheitsfeature, dass greift, wenn die BMS-Abschaltung versagt

Natürlich

2. Ggf. zusätzliche Abschaltmöglichkeit

Wohl kaum. Man sollte eine Batterie nicht unter Last trennen.

Da würde man wohl eher den Wechselrichter oder MPPT Lader abschalten

Nachteile, die ich sehe:

1. Zusätzliche Komponente die Fehler/Probleme/Erhitzung mit sich bringen kann

Nur bei falscher Dimensionierung

2. Eigentlich überflüssig, weil das BMS bei Overcurrent abschaltet (abschalten soll). Wie ist hier eure Erfahrung mit JK-BMS?

Und was wenn das BMS spinnt und der Lader weiterlädt ? Erfahrungen mit irgendwelchen BMSen sind hier irrelevant, schlechte Erfahrung würde ja heissen, der Akku geht defekt und schlimmstenfalls thermisch durch.  Da haben nur vereinzelt Leute Erfahrung mit machen dürfen, das dürfte im ppm Bereich liegen,

Grund ist einfach dass eine letzte Sicherung da ist die du hoffentlich niemals brauchst.

3. Welche Sicherung? Schmelzsicherungen lösen meist deutlich verzögert aus (beim 2-3 fachen des Nennwerts), ebenso LSS.

Ich hab bei mir NH Sicherungen und einen NH Trenner genommen.

 

4. Im Zweifel ist das BMS ohnehin schneller, da Mosfet getriggert mit einstellbarer Verzögerung (glaube es steht per default auf 1500 us, also 1,5 ms)

   So schnell löst keine Schmelzsicherung aus.

Ja im Normalfall hat das BMS+Steuerung schon mehrere Sicherungsebenen eingebaut. . Aber....siehe oben,

 


   
paddy72 reacted
AntwortZitat
(@hopfen)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 5 Monaten
Beiträge: 455
 

Trennen tut im BMS trotzdem nur eine Ebene bzw.  Element welches die Eigenschaft zum verschmelzen hat solange der hohe Strom die Verbindung nicht wieder trennt.

Klima Heizung mit FTXZ35 Ururu Sarara, scop < 6 seit 2016 im Wohn +SZ über Umluft. Seit 2006 Heizung mit 4 single tick-tack im Altbau.
Seit 2018 800 VA BKW mit Aeconversion WR. Ab 2022 LTO + LFP + Na-Ion Test, 5 kWh, 5kWp am Flachdach als BKW plus Küchenblock als Halb Insel.


   
paddy72 reacted
AntwortZitat
(@paddy72)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 854
Themenstarter  

Veröffentlicht von: @hopfen

Trennen tut im BMS trotzdem nur eine Ebene bzw.  Element welches die Eigenschaft zum verschmelzen hat solange der hohe Strom die Verbindung nicht wieder trennt.

Du meinst das sog. Durchlegieren von Mosfets? Das ist ein klassischer Fehlerfall bei zu hohem Strom. Wenn die Mosfets ausreichend dimensioniert sind, sollte es keine Probleme geben (sollte!!).

Was genau macht eine NH-Sicherung hier besonders und welchen Wert für die Stromtragfähigkeit/Auslösecharakteristik sollte man wählen? Der Wert muß ja über dem für das BMS liegen, von daher wird das BMS immer zuerst abschalten (wenn es denn funktioniert).

@rasti: ein Überladen kann eine Sicherung auch nicht verhindern, solange der Strom in Grenzen bleibt. Das wäre bei mir schon konstruktionsbedingt so, da die Module max. 20A liefern in Kombination. Der MPPT kann bis zu 45, wird aber niedriger eingestellt. Das liegt also unterhalb der BMS-Möglichkeiten.

 


   
AntwortZitat
(@rasti)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1133
 

Veröffentlicht von: @paddy72

Was genau macht eine NH-Sicherung hier besonders und welchen Wert für die Stromtragfähigkeit/Auslösecharakteristik sollte man wählen? Der Wert muß ja über dem für das BMS liegen, von daher wird das BMS immer zuerst abschalten (wenn es denn funktioniert).

Viele bauen hier normale MEGA Sicherungen ein.....die sind eigentlich nicht für 50V gedacht. NH-Sicherungshalter (Lasttrennschalter/NH Trenner) haben eine Funkenlöschkammer und die NH-Sicherungen sind AC mäßig für 500V zugelassen, da schätze ich mal dass die bei 50V sicher trennen. Es gibt auch extra DC NH Sicherungen 

Bei kleinanzeigen suchen, da gibt's viele gebrauchte Halterungen für 20-30€.

@rasti: ein Überladen kann eine Sicherung auch nicht verhindern, solange der Strom in Grenzen bleibt.

Ja das ist richtig, da muss man sich auf BMS verlassen, hab ich oben falsch formuliert. 

 

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Monat von rasti

   
paddy72 reacted
AntwortZitat
(@hopfen)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 5 Monaten
Beiträge: 455
 

Mir fällt da gerade RCD als  Schaltmechanik ein.

Nur für eure hohen Ströme muß man da wohl schon in die Schwerindustrie schauen. Der löst zwar nicht selbst aus. Aber mit einfachen Mitteln kann man ihn dazu überreden daß er fern auslöst. Also ein Abschalter der durch externe Überwachung, Überspannung, Überstrom,  Temperatur, Gasaustritt oder wasauch immer, auslöst.

Als eine Art Notschütz zweckentfremdet. 

Klima Heizung mit FTXZ35 Ururu Sarara, scop < 6 seit 2016 im Wohn +SZ über Umluft. Seit 2006 Heizung mit 4 single tick-tack im Altbau.
Seit 2018 800 VA BKW mit Aeconversion WR. Ab 2022 LTO + LFP + Na-Ion Test, 5 kWh, 5kWp am Flachdach als BKW plus Küchenblock als Halb Insel.


   
paddy72 reacted
AntwortZitat
(@hoschiking)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 87
 

Auf eine Sicherung würde ich auf keinen Fall verzichten. Es ist ein Sicherheitselement, welches im Fall der Fälle sicher strennen muss, ein Halbleiter erfüllt die Anforderungen niemals. Am einfachsten eine Schmelzsicherung (Streifensicherung) nehmen und gut ist. Wenn schon ein Sicherungsautomat, dann eins, welches explizit für DC freigegeben ist.


   
AntwortZitat
(@grumpy_badger)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 913
 

Veröffentlicht von: @rasti

Viele bauen hier normale MEGA Sicherungen ein.....die sind eigentlich nicht für 50V gedacht.

Hier sollte unterschieden werden:

Wer 12V oder 24V Systeme hat (wie der TE) kommt mit den üblichen 32V Mega-Sicherungen gut aus.
Für Nutzer von 48V Systemen gibt es Sicherungen mit einer 58V Freigabe, diese kosten dann aber ein paar Eur mehr.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 4 Wochen von grumpy_badger

10x 130Wp + 4x 210Wp -> 4x MPPT 100/20 + 2x HM300 + BlueSmart IP22 24/16 -> 2x 24V 100 Ah LFP -> Multiplus C 24/2000


   
AntwortZitat
Teilen: