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Hallo,
ich habe meine Bestandsanlage (3 AC-gekoppelte Wechselrichter) um 2x 15kWh Speicher / 3x Multiplus 2 / 2x MPPT / 16kW weitere Paneele erweitert.
(Topologie bitte den Bildern entnehmen, habe versucht das bestmöglich darzustellen)
Ziel:
Netz vorhanden:
- Speicher Laden mit der gesamten Anlage (AC + DC gekoppelt), danach Überschusseinspeisung der gesamten Anlage (wenn Speicher 100%)
- Ausregeln des Hausverbrauchs über Nacht, solange Speicher etwas hergibt
Die Anlage wurde errichtet und läuft jetzt zirka zwei Wochen.
Ich beobachte das ganze jetzt in voller anfänglicher Euphorie, das "Entladeverhalten" passt auch für mich.
Leider bin ich mit dem Aufladeverhalten des Speichers nicht zufrieden.
Speicher = 15kWh 48V LiFeO4 mit 2x Daly BMS, das ganze 2x Parallel geschaltet = 30kWh
Ich beschreibe jetzt wie ich das Ladeverhalten interpretiere (ich hoffe ich bin nicht komplett daneben).
(siehe Bild mit den Kurven)
Ausgangssituation: in der Früh / Speicher auf 30% (aktueller mindest SOC)
- die 3 Multiplus schnappen sich die Überleistung der AC gekoppelten Bestandsanlage --> Speicher Laden
- die 2 Victron MPPT (DC gekoppelt / NEU) Laden dazu parallel genau so, mit allem was sie bekommen
so wird eine weile geladen... - das passt!
- Langsam regeln die Multiplus wegen der BMS gesteuerten Ladung (siehe Kurve CCL vom BMS) runter...
(Achtung: nur ein BMS ist verbunden, d.h. der gewünschte Ladestrom ist meiner Meinung nach FLASCH, da er sich ja auf die 2 Speicher aufteilt!)
sie regeln immer weiter runter...
- die MPPT geben weiterhin "Vollgas", und pfeifen auf die BMS-Vorgaben (der Überschuss soll ja sowieso eingespeist werden)
- irgendwann sag dann das BMS - STOPP! (Zeit auf den Diagrammen wäre bei Markierung 12:15Uhr)
--> Multiplus stoppen daraufhin mit der Ladung (d.h. die gesamte alte Bestandsanlage hat jetzt mit der Speicherladung nichts mehr zu tun)
--> BMS springt schlagartig auf SOC=100% (ich denke das ist eine Schutzfunktion, da ja viel mehr Strom als angefordert gekommen ist) und CCL=0A
(Der Speicher hat in diesem Zustand aber definitiv nicht 100% SOC, da die Zellspannungen noch viel zu niedrig sind)
--> die MPPT laden weiter bis der Ladealgorythmus von denen sagt: fertig
Ich hoffe mir kann bis jetzt irgendwer folgen....
Was mir daran jetzt garnicht gefällt:
1) BMS: der angeforderte Strom gilt nur für einen Speicher --> Victron Multi laden also nur mit der halben Leistung die möglich wäre
2) Wenn die Sonne nachlässt nachdem das BMS auf 100% gesprungen ist (und somit die Multis brav das laden eingestellt haben) laden nur noch die neuen MPPT.
Das ist Schade, da die gesamte Bestandsanlage auch noch da wäre... Bei schlechten Tagen brauche ich aber die um den Speicher zu füllen!
3) die BMS CCL Werte werden jedoch sowieso nicht eingehalten, da die Victron MPPT immer Vollgas geben...
Ich wäre hier wirklich Dankbar wenn mir jemand (vielleicht VICTRON-Experte) seine Meinung dazu sagen könnte...
meine Frage: Kann ich dieses Ladeverhalten irgendwie verbessern?...
--> gesamte Anlage soll Laden bis Speicher voll ist und dann Überschuss einspeisen, so wie anfangs geplant...
Die Anlage an sich ist ja keine so unübliche Konfiguration finde ich...
Ich würde mich sehr über Ideen freuen, da ich aktuell etwas enttäuscht bin, wenn ich ehrlich bin...
Ich dachte das System würde die eierlegende Wollmilchsau werden
Vielen Dank - Thomas
2 BMS muss als master slave sein
multiplus bzw cerbo kommunizieren nur mit einem
wenn das bms "voll" sagt(100%) was soll die MP2 da noch laden
wenn das BMS die mppt nicht sieht, kann es sie auch nicht berücksichtigen
es scheint so, als wird das bms umgangen
das sollte nicht so ein, mppt müssen vor das bms
den besten SOC bekommt man nur mit shunt, gerade bei so vielen Teilnehmern
victron smart shunt kaufen
Das die MPPTs bei der Einstellung "Überschuß ins Netz" immer vollen Strom liefern, bis die Batterie ganz voll ist, und sich nicht drum kümmern, ob das BMS gerne weniger hätte, ist halt so. Der Überschuß sollte ja von den Multis in Netz geschoben werden. Das funktioniert aber halt nicht so, wie man sich das vorstellt.
guggst du ESS-Handbuch, Kapitel 4.3.5
Oliver
tatsächlich... da steht es, du hast recht! das wusste ich nicht.
Da bei mir ja jetzt somit sowieso die BMS vorgaben nur von den Multis ernst genommen werden...
Wäre es möglich die gesamte Ladelogik dem CERBO zu überlassen?
Ich meine:
BMS vom Cerbo trennen, und der Cerbo soll die Ladung regeln...
Kann ich dann einen max. Ladestrom definieren, der für alle Teilnehmer gilt?
(Die BMS würden dann nur noch Balancing und Zellenschutz übernehmen... ja, aber das ist ja jetzt eigentlich auch bereits so, wenn ich das genauer betrachte...)
Danke!
Entweder bei BMS trennen und dafür einen SmartShut nutzen oder beide BMS anschließen und z.B. mittels
https://github.com/Dr-Gigavolt/dbus-aggregate-batteries
als ein Akku dem Cerbo zeigen.
10x 130Wp + 4x 210Wp -> 4x MPPT 100/20 + 2x HM300 + BlueSmart IP22 24/16 -> 2x 24V 100 Ah LFP -> Multiplus C 24/2000
@ grumpybadger
okay, verstehe...
Eine Frage noch:
sagen wir folgende Situation:
- BMS getrennt / CCL vom BMS wird somit nicht mehr verwendet...
- dafür Ladestrom begrenzen im ESS Assistent: z.B. 100A
- die beiden MPPT schaffen 70A (aktuelle Witterung lässt nicht mehr zu, sie würden jedoch Vollgas geben)
- der Cerbo sagt: Multi, bitte schieß noch 30A hinzu (sofern die Überleistung am Hausanschluss verfügbar ist)
--> ergibt 100A
Müsste das nicht jetzt schon mit der aktuellen Hardware klappen? (was mich sehr freuen würde)
oder ist hier der Shunt zwingend notwendig?
(um den echten resultierenden Ladestrom zu ermitteln?)
Danke!
Da die Multis ja prinzipiell auf das BMS reagieren, sollte das klappen.
Oliver
du meinst mit aktueller Hardware, ohne smart shunt?
...mir kommts auf den shunt eh nicht an, nur verstehen will ich es vorher
- Langsam regeln die Multiplus wegen der BMS gesteuerten Ladung (siehe Kurve CCL vom BMS) runter...
Wenn das stimmt, was du da schreibst, dann funktioniert die Stromvorgabe vom BMS an die Multis.
Oliver
Hallo,
möchte nochmal Rückmeldung geben, da das ganze jetzt für mich recht zufriedenstellend läuft.
(vielleicht hilfts jemandem, der das liest, wie auch mir schon so oft...)
jetziges Setup:
- 2x 15kWh EFE280Ah 16S Speicher parallel
- jeweils ein Daly BMS (leider sehr schwacher passiver Balancer, das war mir vorher nicht bewusst), daher
- jeweils noch ein aktiver Balancer mit max. 1A (erst dieser ermöglichte mir nach ein paar Zyklen auch etwas höhere Spannungen zu fahren)
- keine BMS-Kommunikation zum Cerbo (wie auch? die DALY BMS können leider nicht untereinander Kommunizieren, sie dienen jetzt lediglich dem Zellschutz)
- Batteriemonitor ist jetzt ein Victron Smart Shunt, wo beide Speicher drüberlaufen (tolles Teil, ist sehr genau, super SOC Bestimmung)
Meine Ladeparameter sind folgende:
- Bulk: Konstantstrom max.100A (sind dann ca.50A/Speicher was nicht mal 0,20C entspricht, denke das ist recht schonend)
- Absorption: ab 55,20V für 1h
- danach Float ("entspannte" Ruhespannung con 53,60V)
hier verliere ich minimal SOC (0,3%), dafür hat der Speicher den Rest des Tages moderate Zellspannungen
--> siehe Bild
Hin und wieder lade ich dann auch auf 56,00V um das Balancing etwas mehr "werkeln" zu lassen...
Ich denke das passt jetzt so (bitte gerne auch um Kritik)
Danke für die Forenhilfe!
Thomas
Ich habe fast die gleich Konstellation nur mit seplos bms. die kommunizieren miteinander aber kommen nie auf SOC von 100 immer nur 98 wenn ich im BMS die Spannung begrenze. Wenn ich die normalen BMS Einstellungen lasse, geht die Spannung auf 56 und SOC 100
Jetzt mein Problem. Wenn der SOC nur 98 ist, schieben die mppt den Überschuss nicht über die Multiplus ins Netz sondern stellen einfach den Betrieb ein. Wenn der SOC auf 100 ist, schieben sie brav den Überschuss ins Netz. Derzeit ist das kein Problem weil ich akku eh nicht voll bekomme, aber wenn es mehr Sonne hat ist das blöd.
Wie ist das bei dir?
Stefan
Hast Du unter Settings/ESS/Grid-Feed-In unter "DC-coupled PV feed-in excess" eingeschaltet?
Sofern das bereits eingestellt ist: Wenn Du mit dem Seplos BMS Probleme hast, würde ich testweise unter DVCC als "controlling BMS" Multiplus nehmen.
Habe das eingestellt. Sollte denke ich passen
DVCC habe ich in allen Variationen versucht, aber es macht immer Dinge, die ich nicht will (nicht richtig laden, Schwingungen beim Entladen, völlig seltsames Verhalten bei stark wechselnden Verbrauchern (induktionsherd)).
Ich habe das Gefühl das DVCC ist völliger Mist von denen und arbeitet überhaupt nicht mit ESS zusammen. Oder zumindest habe ich mehrere Leute im Umkreis, die auch Probleme damit haben.
Meine Anlage läuft an sich seit 1,5 Jahren super BIS auf das blöde Verhalten, dass ich nirgends einstellen kann, dass entweder der SOC auf 100 geht, wenn sich der Strom in den Akku länger als Zeit x unter 1 A befindet oder dass ab 98 % die mppts ins Netz laden sollen oder sowas. Vom Seplos 100 % ausgeben lassen funktioniert leider nicht. (oder erst ab v3 laut Andy von offgrid garage).
einen shunt hatte ich auch mal, aber da ich 4 Akkus habe war ich damit auch nicht zufrieden. Dachte es gibt vielleicht mittlerweile eine einfache Lösung.
Daher danke für die Antwort.
Stefan
Du hast DVCC ausgeschaltet? Dann steuert VenusOS die MPPTs nicht, sondern diese entscheiden selbst, wie viel sie generieren. Mich wundert, dass der MPPT in diesem Fall überhaupt bei 100% einspeist. Sollte er eigentlich nicht, weil er ja nicht weiß, ob eine Netzverbindung besteht.
DVCC habe ich in allen Variationen versucht, aber es macht immer Dinge, die ich nicht will (nicht richtig laden, Schwingungen beim Entladen, völlig seltsames Verhalten bei stark wechselnden Verbrauchern (induktionsherd)).
Schwingungen bei stark wechselnden Verbrauchern sind normal. Die Anpassung ist einerseits davon abhängig vom verwendeten Energiezähler und andererseits bzgl. der Vorgaben des GridCodes (siehe auch https://www.mikrocontroller.net/topic/551810 sowie Vorgabe Rampup/-down Begrenzung bei 400W/s). Die Vorschriften sollen das Überschwingen verhindern. Gerade moderne Herde egal ob Induktionkochfeld oder Ceran-Kochfeld pulsen stark. Aber auch Backofen.
Das Verhalten hat sich mit dem EM540 mit höheren Abtastraten wesentlich verbessert. Siehe auch https://community.victronenergy.com/questions/213438/regelungsgeschwindigkeit-ac-out-1.html .
Gibt dazu einige Diskussionen im Victron-Forum. Ein Kollege hat einen EM540 uns ist damit sehr zufrieden.
Mich stört das Verhalten nicht sonderlich. Sieht in der Remote-Console schlimmer aus als es ist. Gemäß meiner Messungen verschenke ich selbst bei Nutzung des Herdes nicht viel pro Tag (Messungen per IR-Schnittstelle am Zähler des Netzbetreibers). Das macht die Wirtschaftlichkeit meiner PV-Anlage überhaupt nicht kaputt.
Welchen Energiezähler setzt Du ein? Stelle gerne das Verhalten Deines Multiplus im Victron-Forum dar. Da hört auch Victron mit und antwortet teilweise auch.
einen shunt hatte ich auch mal, aber da ich 4 Akkus habe war ich damit auch nicht zufrieden. Dachte es gibt vielleicht mittlerweile eine einfache Lösung.
Ich meine einen einzigen Shunt, der die parrallen Batteriebänke mit dem Multiplus verbindet. Die BMSe sind leider bzgl. Akkustand nicht sehr genau.