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Zellen driften - BMS schaltet ab

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(@wojna)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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Themenstarter  

Hallo Leute,
ich bin mit meinem Latein fast am Ende: Trotz 5kw Lifepo4-Zellen (24V, 8Stück, 200ah) aus dem schönen China hält mein Wechselrichter nicht eine einzige Nacht durch, da einzelne Zellen immer wieder "wegdriften".

Was habe ich beobachtet?
Sowohl beim Laden als auch beim Entladen schießen die Spannungen rasant nach oben oder unten. Die Parameter in meinem Daly BMS habe ich auf 2.4V und 3.45V eingestellt. Was allerdings meistens zur Abschaltung führte waren die Zelldifferenzen (0,5 V).

Was habe ich getan?
Zunächst einmal habe ich die Kapazität der Zellen ermittelt und festgestellt, dass einige meiner bestellten Zellen signifikant weniger AH aufweisen als andere.
Ironischer Weise sind diese aber gar nicht die Zellen die am stärksten wegdriften.
Ich habe alle Schrauben noch einmal fest angezogen, um Übergangswiderstände zu vermeiden - daran lag es aber auch nicht.

Dann habe ich noch einmal alle Zellen in Reihe fast voll geladen und dann parallel geschaltet, um sie noch einmal bis 3,65 V ganz vollzuladen. Dann habe ich sie noch einmal parallel für 24 Stunden stehen lassen und erneute das BMS angeschlossen.
Wieder: Breakdown nach geringer Zeit.

Tagsüber, wenn die Solaranlage einspeist passt alles gut. Nachts nach ein paar Stunden macht das Daly-BMS dicht.

Meine Fragen
Welchen maximalen Zelldifferenzen kann ich im BMS einstellen, ohne, dass die anderen Zellen Schaden nehmen? Bisher waren 0,5V eingestellt, wären auch 1,5 V ok? So bliebe mein System wenigstens am Laufen. Aber kille ich dann nicht irgendwann zumindest diese eine driftende Zelle?
Welche Eigenschaften hat sie, dass sie wegdriftet? Wie gesagt, die Kapazität war nicht das Problem.

Wie funktioniert das sog. "Bottom Balancing"? Wäre das eine Option für mich? Das Betreiben der Zellen ganz ohne BMS, lediglich mit Beschränkungen durch meinen Wechselrichter?


   
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stromsparer99
(@stromsparer99)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 4039
 

Im Nachbarforum gab es ein ähnliches Problem mit Daly, ein Firmwareupdate hat das behoben.

9,99KWp Yingli 270W Ost/West, SMA9000TL-20
2,7KWp Axitec AC-300M, Victron BlueSolar 150/60-Tr
4,235KWp an Hoymiles
48 x 280Ah Lifepo4 EVE Cell, REC BMS
3 Victron MP2 5000
Panasonic Aquarea 9KW Split
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Smart Forfour EQ


   
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Stefanseiner
(@stefanseiner)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 5 Jahren
Beiträge: 2257
 

klingt für mich erstmal so, als würdest Du Dein 24V System zu stark belasten und einzelne Zellen dann in der Spannung einbrechen.

Kannst Du den Entladestrom auf die Hälfte einstellen und nochmal testen? Wenn der Drift erst bei (fast) leeren AKkus auftritt dann kommt es von den unterschiedlichen Kapazitäten, wenn der Drift schon am Anfang auftritt dann eher von zu hoher Last. Wobei LiFePo4 sollten ja eigentlich sehr hohe Ströme abkönnen, etwa 100A. Aber naja, bei 24V ist man da auch schnell bei 100A und mehr

Leitfaden Akkus & PV von A-Z
Projekttagebuch: 10kWh Akku mit 3kWp auf dem Holzunterstand
China-Akku 18650 Test - 508.800mAh in 62 Zellen
Beschaffung der Akkus und deren Kosten // Akkuquellen


   
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(@wojna)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 49
Themenstarter  

Kannst Du den Entladestrom auf die Hälfte einstellen und nochmal testen? Wenn der Drift erst bei (fast) leeren AKkus auftritt dann kommt es von den unterschiedlichen Kapazitäten, wenn der Drift schon am Anfang auftritt dann eher von zu hoher Last. Wobei LiFePo4 sollten ja eigentlich sehr hohe Ströme abkönnen, etwa 100A. Aber naja, bei 24V ist man da auch schnell bei 100A und mehr

Abends nach Sonnenuntergang entnehme ich zwischen 300 und 500 Watt für Licht und Unterhaltungselektronik. Evtl. wird mal der Wasserkocher angeschlossen, aber auch das geht temporär gut, nur spätestens dann in der Nacht schaltet mein Relais den Strom wieder aufs Netz, weil das BMS dicht macht.

Das BMS kann 150A, manchmal kommt es da auch dran - aber eben: Die Lifepo sollten das abkönnen.
Ich habe mir weitere 8 Zellen bestellt und will mir ein 2p8s-System bauen, in der Hoffnung, dass zwei parallele Zellen sich vielleicht gegenseitig besser stabilisieren. Was meinst du dazu?


   
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(@wojna)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 49
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Im Nachbarforum gab es ein ähnliches Problem mit Daly, ein Firmwareupdate hat das behoben.

Firmware-Update habe ich noch nie gemacht. Kannst du eine Seite empfehlen, wo das beschrieben wird? Ansonsten google ich gleich mal.


   
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Stefanseiner
(@stefanseiner)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 5 Jahren
Beiträge: 2257
 

500W sind ja quasi nichts für so ein System, das müssen die Zellen locker abkönnen. Das BMS ebenso.
Dann kommt das Problem woanders her

Ich habe mir weitere 8 Zellen bestellt und will mir ein 2p8s-System bauen, in der Hoffnung, dass zwei parallele Zellen sich vielleicht gegenseitig besser stabilisieren. Was meinst du dazu?

hast Du die Kapazität der Zellen mal ordentlich getestet so wie hier im Forum das schon einige gemacht haben?
Das solltest Du vor dem Parallelschalten mal tun. Das könnte Dein Problem zwar verbessern, aber nur wenn Du auch weißt, welche Zellen schwächer sind und dann entsprechend einen starken Partner brauchen.
Falls Deine Zellen sich selbst entladen wird das Deine Probleme nicht lösen.

Aber versuch doch zuerst mal das Firmware Update, das wird weitaus weniger aufwändig sein und auch schneller abzuhaken

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stromsparer99
(@stromsparer99)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 4039
 

Hallo Leute,
ich bin mit meinem Latein fast am Ende: Trotz 5kw Lifepo4-Zellen (24V, 8Stück, 200ah) aus dem schönen China hält mein Wechselrichter nicht eine einzige Nacht durch, da einzelne Zellen immer wieder "wegdriften".

Was habe ich beobachtet?
Sowohl beim Laden als auch beim Entladen schießen die Spannungen rasant nach oben oder unten. Die Parameter in meinem Daly BMS habe ich auf 2.4V und 3.45V eingestellt. Was allerdings meistens zur Abschaltung führte waren die Zelldifferenzen (0,5 V).

OK die Einstellung vom Daly sind da aber schonmal etwas mutig, weil das ja die spannungen sind bei denen das Daly trennt.
Da würde ich eher 3,6 Volt und 2,6 Volt einstellen.

Ab 3,4 Volt fangen die Zellen an zu rennen da geht es dann steil bergauf mit der Spannung. Hattest du deine Zellen Anfangs top balanciert oder parallel geschaltet und bis 3,6 Volt geladen?
Dein Balancerstart beginnt bei welcher Spannung?

Beim entladen ist es ähnlich, da beginnt der Wettlauf nach unten bei 3,0Volt

Am Wechselrichter würde ich die Ladespannung auf 3,4 Volt begrenzen und die Entladespannung auf 3 Volt.

Vielleicht reicht deine Kapazität ja nicht aus und du kommst nachts schon an die untere Grenze?

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(@wojna)
Vorsichtiger Stromfühler
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Falls Deine Zellen sich selbst entladen wird das Deine Probleme nicht lösen.

Hey Stefan,
ich glaube du hast mir hiermit das richtige Stichwort geliefert. Kapazität habe ich gemessen, waren zwar extrem variabel (Varicore-Zellen-Style halt), aber ich habe im BMS einfach die unterste Kapazität eingetragen, das sollte nicht das Problem sein, zumal die ausbrechende Zelle eine mit der höchsten Kapazität im System ist.
Wahrscheinlich ist es die außerordentlich hohe Selbstentladung, die die Batterien in die Knie zwingt.
Natürlich habe ich die Zellen auch durch Parallelschaltung balanciert.

Wie testet man Selbstentladung am Besten?


   
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(@wojna)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 49
Themenstarter  

OK die Einstellung vom Daly sind da aber schonmal etwas mutig, weil das ja die spannungen sind bei denen das Daly trennt.
Da würde ich eher 3,6 Volt und 2,6 Volt einstellen.

Ab 3,4 Volt fangen die Zellen an zu rennen da geht es dann steil bergauf mit der Spannung. Hattest du deine Zellen Anfangs top balanciert oder parallel geschaltet und bis 3,6 Volt geladen?
Dein Balancerstart beginnt bei welcher Spannung?

Ja, habe Top-Balancing betrieben und das auch sorgfältig bis 3,65. Die Kapazitäten waren extrem unterschiedlich, habe im BMS aber die niedrigste Kapazität aller Zellen als Nennkapazität angegeben.
Balancing habe ich schon ab 2,8 eingestellt, da die eine besagte Zelle ja eingenordete werden sollte.


   
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stromsparer99
(@stromsparer99)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 4039
 

OK die Einstellung vom Daly sind da aber schonmal etwas mutig, weil das ja die spannungen sind bei denen das Daly trennt.
Da würde ich eher 3,6 Volt und 2,6 Volt einstellen.

Ab 3,4 Volt fangen die Zellen an zu rennen da geht es dann steil bergauf mit der Spannung. Hattest du deine Zellen Anfangs top balanciert oder parallel geschaltet und bis 3,6 Volt geladen?
Dein Balancerstart beginnt bei welcher Spannung?

Ja, habe Top-Balancing betrieben und das auch sorgfältig bis 3,65. Die Kapazitäten waren extrem unterschiedlich, habe im BMS aber die niedrigste Kapazität aller Zellen als Nennkapazität angegeben.
Balancing habe ich schon ab 2,8 eingestellt, da die eine besagte Zelle ja eingenordete werden sollte.

Sorry aber das ist ein Fehler. Da balancierst du ja schon am unteren Ende und bringst die Zellen durcheinander. Balanced wird nur am oberen Ende.
Vielleicht solltest du erstmal auf Fehlersuche gehen.

Klemme deine Zellen ab und lade die parallel voll bis 3,65Volt und halte die Spannung mindestens bis der Strom unter 1A geht.
Danach Zellen trennen und stündlich den Spannungsabfall messen und aufschreiben. Hier sollte eigentlich in den ersten 8 Stunden kaum was passieren.
Falls die Spannung in den ersten 8 Stunden unter 3,55Volt fallen sollte hast du ein Problem, erstrecht wenn die Zellen unterschiedlich Spannung verlieren.

Falls bis dahin alles OK ist, gehts an deine Einstellungen.
Die Zellen werden nicht entleert bis das BMS abschaltet, dein Wechselrichter sollte spätestens bei 3.00Volt aufhören zu entladen. Du solltest nicht das Untere Ende der Zellen erreichen, sonst driften die Zellen viel weiter auseinander. Dein Dally hat nur sehr geringe Balancerleistung, deshalb solltest du nur bis max 3,4 Volt laden. Mit 3,4 Volt bekommt man die Zellen auch zu 98% voll, das sollte sowieso reichen.

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(@wojna)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 49
Themenstarter  

Klemme deine Zellen ab und lade die parallel voll bis 3,65Volt und halte die Spannung mindestens bis der Strom unter 1A geht.
Danach Zellen trennen und stündlich den Spannungsabfall messen und aufschreiben. Hier sollte eigentlich in den ersten 8 Stunden kaum was passieren.
Falls die Spannung in den ersten 8 Stunden unter 3,55Volt fallen sollte hast du ein Problem, erstrecht wenn die Zellen unterschiedlich Spannung verlieren.

Ein sehr guter Tipp. Genau davon gehe ich aus, dass bei der einen driftenden Zelle die Selbstentladung zu hoch ist.

Falls bis dahin alles OK ist, gehts an deine Einstellungen.
Die Zellen werden nicht entleert bis das BMS abschaltet, dein Wechselrichter sollte spätestens bei 3.00Volt aufhören zu entladen. Du solltest nicht das Untere Ende der Zellen erreichen, sonst driften die Zellen viel weiter auseinander. Dein Dally hat nur sehr geringe Balancerleistung, deshalb solltest du nur bis max 3,4 Volt laden. Mit 3,4 Volt bekommt man die Zellen auch zu 98% voll, das sollte sowieso reichen.

Danke für den Tipp. Stelle den Entladestop auf 3.0 statt 2.5 wie bisher. Ich bin gespannt, wie meine "Terrorzelle" abfällt, wenn ich sie stehen lasse.


   
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(@nielscho)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 97
 

Hallo

da ich gerade ein ähnliches Problem habe:

Ist das hier gelöst worden? Wenn ja, wie?

 

Gruß


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 8461
 

Natürlich. So wie oben beschrieben löst man das. Oder du schaust ins Wiki "seriell initialisieren".

So geht's auch.

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
SOC ist ein NTCV Parameter


   
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(@bernhards)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 68
 

Weil ich bei mir einen Zellendrift bei meinem 18S 280AH EVE Zellen von 0,070V erkannt habe, wollte ich mal fragen, was den ein 'normaler' Zellendrift ist. Ich lade bis 3.45V und das JK BMS schafft es auch mit Leichtigkeit den Drift auszugleichen. Alle Zellen werden in weniger als 20min gebalanced. Beim zweiten  Ladevorgang am Ende des Tages, sind die Zellen alle gleich. Dann kommt die Nacht und eine Entnahme von 4-6KWh findet statt. Am nächsten Tag das gleiche Spiel wieder, dass vor allem 2 Zellen etwas hinterher hinken, 2 weitere auch eher mäßig geladen sind und einige Zellen schon in Richtung 3.5V unterwegs sind. Siehe Bild.

 

 

Deswegen die Frage, was ist ein normaler Zellendrift? Was kann falsch sein und wo kann man ggf. etwas verbessern?


   
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posthorn
(@posthorn)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 239
 

Veröffentlicht von: @bernhards

Deswegen die Frage, was ist ein normaler Zellendrift? Was kann falsch sein und wo kann man ggf. etwas verbessern?

Interessanter wäre ein Screenshot der JK-BMS Konfiguration gewesen 😎

Frage:
Balancierst du ständig (was das Top-Balancing kaputt macht) oder im "üblichen Fenster" Start: 3,45V Stopp bei 3,4V?

PS: Sitzen alle Busbars / Kabel fest? Die Abweichung von 82..114Millohm beim Balancer-Leitungswiderstand finde ich hoch. Bei mir sind das +/- 5Milliohm.

 


   
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