Man muss also wohl davon ausgehen, dass sich die Neigung zum "Memory Effekt" stark von Hersteller zu Hersteller und möglicherweise auch mit Alter und Misshandlung der Zellen verändert.
Hmmmmm.... das erklärt aber immer noch nicht, warum die zueinander azyklisch laufen...
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hier neben mir läuft gerade ein Akku, der im Winterbetrieb im Womo auch teilzyklen ohne voll hat. Ebenfalls ein Busse-Akku , noch älter. Ich habe nie irgend etwas in dem memory zusammenhang bemerkt..... alllerdings auch keine Datenaufzeichnungen gehabt. Und laden tue ich nur bis 3,42 V. Seit über zwei Jahren. Also kein erase....Gerade mache ich ihn leer, in den neuaufbau hinein. man ist ja sparsam.
Allerdings...... der Akku hat im letzten jahr stark abgebaut, hat erst eine, dann 2 stufen mit Flickzellen ( parallele zelle zur Kapa unterstützung) bekommen.
heisst das etwa.... dass ich da memory hatte und das nicht kannte ? Grübel...
Was muesste ich jetzt machen , um das festzustellen?
1) ganz leermachen, zustand aufnehmen.
2) Laden bis 3,5 V/zelle für alle zellen,
3) Erneute Entladung
??
Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
SOC ist ein NTCV Parameter
Da steckt aber in der ersten zeile, ich habs kursiv markiert, immer noch eine Unlogik drin.
Da das Balancieren nach deiner Rechnung auch 8 h dauert, müsste die Relaxierung schon während der Balancingzeit abgeschlossen sein. Das wiederum sollte den balancer unter 3,400 V abstellen, vorzeitig bzw. rechtzeitig.
Ich zweifele nicht an deiner beobachtung. Aber ich finde es merkwürdig, wenn 2 zellen azyklisch zu den anderen laufen. Und selbst wenn sich das erklären lässt - da du kompletten durchgriff auf den Bal. Algorithmus hat, sollte sich das Schwingen verhindern lassen - es ist ja nichts anderes als eine "Schwingneigung" über Totzeit-Effekte .
Eigentlich sehr Interessant. und komisch ist, dass ich sowas noch nie gesehen habe. Allerdings habe ich auch sehr häufig den balancer garnicht an, wenn die Zellen das erlauben. Mit meinem alten Akku ging das leider nicht mehr.
Ab wann beginnt bei dir das balancing, gibt da auch einen Maximalstrom oder geht es nur nach Spannung ?
Während dieser 8 Stunden werden ja ständig weiter Ionen in die Anode gedrückt, die dann auch wieder erst relaxieren müssen.
Dass läuft natürlich alles parallel ab. Die Ionen die zur Stunde 1 geladen wurden, haben zur Stunde 8 wohl schon relaxiert. Die aus Stunde 7 aber noch nicht.
Und in der Realität verteilt sich der Prozess bei mir z.B. Mitte Januar auch noch auf mehrere Teiletappen an mehreren Tagen, da es garnicht genug Sonnenstunden an einem einzigen Tag gibt.
Außerdem versteh ich es so, dass die Überspannung zum Reseten des Memory Effects dominant durch die Kathodenseite verursacht wird.
Es wird also eher Zusatzarbeit benötigt, um die Ionen aus der Kathode zu ziehen und nicht dominant um sie in die Anode zu drücken.
Eine "Memory Effect" Detection und ein selektives Unterdrücken fürs Balancing habe ich bereits programmiert und werde es bei nächster Gelegenheit testen.
Im Moment teste ich aber erst einmal einen Spezial-Modus um die hohe Selbstentladung der einen CALB Zelle ( ~ 10 Ah in 4 Monaten, also etwa 3.5 mA ) auch mit meinem schwachen Balancer in den Griff zu bekommen, wenn ich über Wochen die 3.4 V, die ich normalerweise als Referenz bräuchte nicht erreiche.
Ich will das "vorkompensieren", indem ich jeden Tag prophylaktisch z.B. ~ 24h* 3mA = 72 mAh aus den anderen 15 Zellen entnehme und beim klassichen Balancen alle paar Wochen dann nur noch den Rest feinjustieren muss.
Der alte Algorithmus war:
"Bis vor wenigen Tagen hat mein Balancing Algorithmus, sobald die erste Zelle mit ihrer "elektrochemischen Spannung" über 3400 mV lag, für alle Zellen über 3400 mV einen individuellen Balancing-Strom berechnet, um alle Zellen mit mehr als 3400 mV an einem gemeinsamen zukünftigen Zeitpunkt X auf die gleiche Spannung zu bringen. Für alle Zellen unter 3400 mV wurde in der Vergangenheit bei mir der Balancing-Strom immer auf 0 gesetzt.
"
Anders formuliert:
Alle Zellen über 3400 mV ( elektrochemisch, also bereinigt um Ri Effekte ) bekommen innerhalb meines 4 W Budgets ( um die Platine nicht über 80 degC zu erwärmen ) einen umso größeren Anteil je höher sie als die anderen liegen.
Diese Soll-Durchschnittströme nähere ich dann mittels PWM aus meinen 180 mA Pulsen an.
Also auf 1 s Ebene gibt es nur ~ 180 mA An/Aus, über ein Fenster von z.B. 2 Minuten kann ich daraus dann aber fast beliebige Durschnittsströme synthetisieren.
zueinander azyklisch laufen
Wo siehst du den ein azyklisches Verhalten?
In dem Pack zeigen zwei Zellzn einen ausgeprägten Memory Effect, die anderen 14 nicht.
Der einige "Zyklus" entsteht durch meinen alten dummen Balancing Alorithmus.
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heisst das etwa.... dass ich da memory hatte und das nicht kannte ? Grübel...
Was muesste ich jetzt machen , um das festzustellen?
1) ganz leermachen, zustand aufnehmen.
2) Laden bis 3,5 V/zelle für alle zellen,
3) Erneute Entladung
Ist wohl garnicht unwahrscheinlich.
Wenn eine Zelle Memory Effect hat, merkst du das schlicht daran, dass die Zelle im Bereich 3.5 V - 3.6 V noch bis zu viele Stunden einen geringen Strom ( z.B. im Bereich 100 mA - 2 A ) zieht.
Als ich eine von meinen beiden Zellen das erste mal "Resettet" habe, habe ich in dem Bereich noch insgesamt ~ 10 Ah reingeladen.
Erst dann blieb die Zelle an den Folgetagen in der Plateauphase auch über 3.4 V und relaxierte nicht mehr nach wenigen Minuten in Richtung 3.38 V und darunter.
Mir ist das ganze im Details auch erst aufgefallen, als ich vor ~ 18 Monaten die erste Revision von meiner BMS HW in Betrieb genommen habe und deshalb damals natürlich alles extrem penibel beobachtet und überwacht habe.
Weil ich damals Bedenken hatte, die Zelle zu überladen, habe ich das tageweise in mehreren kleinen Schritten ( 1 - 3 Ah ) gemacht und wurde dabei dann immer selbstbewußter als ich erkannt hatte, dass die Zelle in dem SOC-Bereich in dem sie am Vortag noch mit Überspannung gezickt hatte, am nächsten Tag ( nach dem Teil-Reset vorm Vortag ) unauffällig war und erst im etwas höheren SOC Bereich dann wieder mit Überspannung anfing.
Du wirst das Ergebnis erfahren....
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SOC ist ein NTCV Parameter
Mal 2, Mal die anderen im Wechsel.
In meinem Beispiel weiter oben entnimmt mein "dummer" Balancing Algorithmus den beiden Zellen während der Reset-Phase fälschlicherweise 1.44 Ah.
Die anderen Zellen sind nun also 1.44 Ah voller als die beiden, haben deswegen am nächsten Tag eine etwas höhere Spannung ( natürlich nicht im Bereich 3500 mV sondern z.B. 3425 mV) und mein Balancer entnimmt den 14 Zellen solange wieder Ladung ( ~ 1.44 Ah ) bis dann alle Zellen auf +- einige wenige mV die exakt gleiche Ruhespannung haben.
Dieser Effekt kommt rein durchs Balancing und ist zukünftig mit dem neuen Algo hoffentlich dann nur noch Geschichte.
In meinem Beispiel weiter oben entnimmt mein "dummer" Balancing Algorithmus den beiden Zellen während der Reset-Phase fälschlicherweise 1.44 Ah.
Das macht mein noch dümmerer Balancer aber alles richtig. Er entnimmt nicht irgendeine berechnete kapazität, sondern er macht die Spannungen gleich. Und wenn das 3,5 V sind, ist auch alles erased, wenn der Strom bis 0 geht. Was er bei mir tut, weil ich zumindest im Sommer endlos lange voll-Phasen habe.
Mich beschleicht noch ein anderer Verdacht.
Wenn das alles soweit richtig ist - dann ist ein Dauerbetrieb mit nur 3,42 V ( zum beispiel) also unter 3,5 V /Zelle Ladespannung garnicht möglich ??
Und ist DAS eventuell der Grund für das Ladeverfahren 3,65 V bis der Strom auf 0,05 C gesunken ist ? (Und dann strom abstellen) ( Nordkyn) ??
Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
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SOC ist ein NTCV Parameter
Wenn das alles soweit richtig ist - dann ist ein Dauerbetrieb mit nur 3,42 V ( zum beispiel) also unter 3,5 V /Zelle Ladespannung garnicht möglich ??
Und ist DAS eventuell der Grund für das Ladeverfahren 3,65 V bis der Strom auf 0,05 C gesunken ist ? (Und dann strom abstellen) ( Nordkyn) ??
Sehe ich im Grunde genauso.
Man muss zumindest gelegentlich in den Bereich 3,5 V.
Ich möchte die Zeit bei 3,5 V aber so kurz wie möglich halten, da bei höherer Spannung die Zerfallsprozesse im Elektrolyt schneller ablaufen.
Wenn die Hersteller Zyklentests fahren sind das akkumuliert nur relative geringe Zeiträume, die man im ESS-Betrieb in einem Sommer problemlos schon überschreiten könnte. Das könnte der Akku einem nach 20 Jahren dann vielleicht doch übel nehmen.
Ich werde das bei mir zukünftig immer dann machen wenn mein BMS mir meldet, dass es auffälliges Verhalten detektiert hat.
Also reguläres Balancing bei ~ 3.42 V und manuell getriggert ( z.B. im Frühjahr und Herbst ) irgendwas im Bereich 3.48 - 3.5 V
Jetzt kommt ihr m.M. der Lösung langsam näher.
Ich kann dieses Problem 1:1 nachvollziehen. Meine Lösung, nach vielen, vielen vergeblichen "Balancerversuchen", (es hatte alles nix genützt, die Spannung einer Zelle sackte immer ab), waren einfach 3,65V !!! für ein paar Stunden nur an der Problemzelle.
Danach war sie für immer "geheilt" , d.h. sie lief fortan spannungsmäßig mit im Verbund.
Erase = Ausradieren der Spannungsdelle daher m.M. am besten ganz oben an 3,65V im kompletten Zyklus.
Relaxation = OVERPOTENTIAL VOLTAGE OVP Problem (R_OHMIC und R_IONIC)
https://diysolarforum.com/threads/measuring-battery-resistance.27485/#post-969074
(große Bilder nur für eingeloggte)
Ich habe die Kapitel Memoryeffekt, Innenwiderstand und deren verschiedenen Messungen z.B. YR1035+ vorne erweitert bzw. ergänzt:
https://www.akkudoktor.net/forum/faq/lifepo4-wissen-zusammengefasst/#post-152324
Das wichtige Kapitel OVERPOTENTIAL VOLTAGE OVP (= Relaxation) ist dort am Schluß.
Gilt für Laden und Entladen und muß immer im Zusammenhang mit dem R_IONIC betrachtet werden.
Beides wird mit dem Lebensalter immer größer (schlechter) - viel schneller als der Ohmsche Innenwiderstand R_OHMIG.
siehe Schaubild:
https://www.akkudoktor.net/forum/faq/lifepo4-wissen-zusammengefasst/paged/2/#post-163138
Ich kann dieses Problem 1:1 nachvollziehen. Meine Lösung, nach vielen, vielen vergeblichen "Balancerversuchen", (es hatte alles nix genützt, die Spannung einer Zelle sackte immer ab), waren einfach 3,65V !!! für ein paar Stunden nur an der Problemzelle.
Danach war sie für immer "geheilt" , d.h. sie lief fortan spannungsmäßig mit im Verbund.
War die Zelle neu oder gebraucht?
Ich habe hier noch eine EVE 280 Ah Zelle aus 2022 ( damals praktisch neu nach QR-Code ), die bei Lieferung nicht wie üblich bei 3.2x V lag sondern bei 2.8 V.
Ich habe die damals sehr vorsichtig vollgeladen und im Bereich über 3.4 V - 3.65 V hat sie sich anders als alle anderen Zellen aus der Lieferung verhalten:
Sie hat noch mehr als 10 Ah aufgenommen, mit ähnlichem Verhalten wie bei einem Memory Effekt.
Ich wüßte aber nicht, wie diese unbenutzte Zelle einen Memory Effect hätte aufbauen können. Zudem hatte sie im damaligen Zustand ja offensichtlich eine massiv höhere Selbstentladung.
Nach dem Vollladen habe ich einen Vollzyklus gemacht der völlig unauffällig war.
Dann habe ich die Zelle praktisch 100% voll für einige Wochen stehen lassen und einen weiteren Vollzyklus gemacht. Auch unauffällig und die Zelle hatte auch keine auffällige Selbstentladung. Seit dem ist die Zelle bei 30% SOC eingelagert.
Meine Theorie: Bei dieser Zelle wurde der Formierungszyklus beim Hersteller nicht richtig/vollständig durchlaufen und erst beim ersten Volladen bei mir völlig abgeschlossen.
letzter Satz: genau meine Meinung. Initialisierungsprozess der Fertigung?
Dito: gleiche Zelle Eve 280 (neu) , etwa gleiches Datum. Verhalten ähnlich Memoryeffekt.
Ist jetzt die beste Zelle im Verbund - geringste Selbstentladung - vorher hätte ich sie fast rausgeschmissen.
Dann werde ich mir meine Pfusch neuen 105 er EVE daraufhin genauer ansehen. Geladen hab ich sie gestern. Auf 3,42 . Hat ne Weile gedauert, bis die das gefressen hatten... Bei 1 A hatte ich dann Relaxation auf 3,37.
Sehr interessant.
Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
SOC ist ein NTCV Parameter
Initialisierungsprozess der Fertigung?
Der Schritt, in dem sich das Solid Electrolyte Interphase (SEI) ausbildet.