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Vorstellung Eigenentwicklung BMS für große 16s LFP Packs - Diskussion

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(@janvi)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 253
 

 Zwischenzeitlich habe ich neuere verfügbare und auch erst angekündigte Mitbewerber zum BQ angeschaut. Es tut sich in jüngster Zeit Einiges zum Vergleich:

 Von Analog Devices ADBMS6832/33, ADRF8850

Von Infineon: TLE 9009, TLE9012

Von STM: L9963E und der Schnittstellentreiber L9963T dazuu

 Die BMS sind jedoch vorwiegend für den lukrativen Markt der Hochvolt (Fahrzeug) Batterien gedacht. Vermutlich werden sich auch in Heimspeichern vermehrt HV durchsetzen (Fronius GEN24 usw.) wenn sich die Hersteller dazu mal auf kompatible Protokolle einigen könnnten. Dazu haben die ICs ihre serielle Schnittstellen mit Manchester Codierung als Daisy Chain mit Printübertragern vorbereitet. Die Mosfet Treiber fehlen dafür, weil sie die hohen Spannungsidfferenzen der HV Batterien sowieso nicht überbrücken könnten. Es reicht für die HV Reihenschaltung mit BMS ICs in Zell-Clustern auch eine gemeinsame Abschaltung. Der Texas BQ bleibt also zu einem Niedervolt Selbstbau nicht nur preislich weiterhin die erste Wahl.

 Es haben sich dazu aktuell noch folgende Fragen ergeben:

 1) Sind die Mosfets Charge/Discharge/Precharge/Predischarge komplett beschaltet?

2) Läuft der BQ autonom / Mosfests, Balancer? Oder macht der ESP zusätzlich Eigenes ?

3) Gibt es eine HW Sicherung (getriggert über das Permanent Fail Signal)?

3) Gibt es Benutzer Kalibrierungen? (Spg, Strom, Temperatur)

4) Welcher ESP32 wird verwendet? Tensilica/RiscV?

5) Kannst du vorab 2D/3D (dxf,stl, iges o.ä.) zur Mechanikplanung bereit stellen?

6) Bis wann wäre ein Einzelstück verfügbar (habe heute die Zellen bestellt)

 Insbesondere mit der Sicherungsfrage bin ich gespalten. Ich habe bei Alibaba (Heschen) mal zum Test eine elektromagnetisch auslösbare DC Sicherung bestellt. Die ging aber irgendwo im Zoll verschüttet. In Europa scheint es keine äquivalenten DC Automaten zu geben. China hat jetzt Nationalfeiertag wo es immer unsicherer wird ob noch irgendwas ankommt.


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 8438
Themenstarter  

Ich bin tief beeindruckt und hoch erfreut, auf welchem hohen  Level in diesem Faden  diskutiert wird.

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
SOC ist ein NTCV Parameter


   
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(@nimbus4)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 342
 

@Janvi

Ich muss gestehen, die genaue Geschichte zu "candleLight" und "GS_USB Socket" kannte ich nicht.
Ich setze das aber seit Jahren bei der Entwicklung von CAN HW/SW ein ( in Kombination mit Wireshark ).
Da ich vor einigen Jahren sowieso CAN HW mit einem STM32F042 entwickelt habe, habe ich die Schaltung auf eine kleine extra Platine kopiert, so dass ich mir CAN-USB-Adapter jetzt nach Belieben für < 5 € Materialkosten fertigen kann:

Wenn immer ich vom Anbinden von CAN über USB an einem SBC gesprochen habe, habe ich genau diese Adapter gemeint.
Damit kann man CAN praktisch genauso einfach und preisgünstig an Linux anbinden wie eine RS232.

Wegen dieser Möglichkeit habe ich für mein BMS auch keinen Mehrwert darin gesehen >> 16 Packs auf der BMS HW zu aggregieren.

 


   
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(@janvi)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 253
 

Super, aber da muß man erst mal drauf kommen. Unter Windows dürfte das ja zumindest nicht funktionieren. Venus ist im PV Bereich eine angenehme Ausnahmeerscheinung. Wenn wir schon bei der CAN Geschichtsstunde sind: Ich bin einfach schon etwas zu alt,  um die sich derart schnell ändernde Technik immer so problemlos wie die jungen Leute verstehen zu können.

Unten sieht man meine CAN Adapter von Ixxat. Das war Professor Etschberger, welcher seinen Laden als Emeritus an HMS verkauft hat. Das Schwarze ist ein CANdy mit LPT Parallelport. Er hat zu DM Zeiten gut 4-stellig gekostet und Vector war noch deutlich teurer. USB war noch unbekannt und die Kundengruppe für CAN Kabel ausschliesslich die großen Automobilhersteller deren fette Budgets es abzugreifen galt. Irgendwann konnte Windows wegen der MMU nicht mehr auf die HW zugreifen. Die teuren CAN Kabel wurden zum Schrott erklärt, weil es damals aussichtslos war für Windows einen eigenen Treiber zu pflegen. Nach jedem Windows Update lief was anderes nicht mehr. Mit USB kam dann die weisse Ausführung welche es heute aber längst auch nicht mehr gibt. Etschberger hatte dazu natürlich beliebige Manpower und Generationen von Studenten dafür verheizt.

Noch etwas OT: Beim Surfen bin ich über ein Open Source Hochvolt BMS gestolpert welches es zwischenzeitlich schon in Version 2 gibt. Dahinter steckt Fraunhofer welches die staatlichen Fördergelder vom Wirtschaftsministerium unterbringen muß und sich damit eine 100kWh Hochvolt Hausbatterie gebastelt hat. Für Privatandwender von dern Sicherheitsfeatures vielleicht etwas überdimensioniert, aber viele Generationen von den derzeitigen China BMS entfernt.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Wochen 2 mal von Janvi

   
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(@nimbus4)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 342
 

Veröffentlicht von: @janvi

Es tut sich in jüngster Zeit Einiges zum Vergleich:

 Von Analog Devices ADBMS6832/33, ADRF8850

Von Infineon: TLE 9009, TLE9012

Von STM: L9963E und der Schnittstellentreiber L9963T dazuu

Zu dieser Liste könnte ich noch

TI: BQ79616 ( das ist das äquivalent zu obigen für HV Batterien von TI )

MPS: MP2797
NXP: MC33774
Qorvo: PAC25140/PAC22140

beitragen.

Veröffentlicht von: @janvi

Der Texas BQ bleibt also zu einem Niedervolt Selbstbau nicht nur preislich weiterhin die erste Wahl.

Zu dem gleichen Ergebnis komme ich auch.

Veröffentlicht von: @janvi

 Es haben sich dazu aktuell noch folgende Fragen ergeben:

1) Sind die Mosfets Charge/Discharge/Precharge/Predischarge komplett beschaltet?
-> Precharge habe ich im Gegensatz zu Predischarge nicht implementiert, da ich dafür bei einem ESS keine Verwendung sehe!?

2) Läuft der BQ autonom / Mosfests, Balancer? Oder macht der ESP zusätzlich Eigenes ?
-> Alle 1st Level Schutzfunktionen wie Cell-OV/UV/OT, Overcurrent-Discharge, Overcurrent-Charge, Short-Circuit laufen autonom auf dem BQ.
Das Balancing wird vom ESP32 verwaltet und dann vom BQ ausgeführt.
Veranschaulichen kann man das schön damit, dass man den ESP updaten kann, während der Batterie-Pack aktiv ist. Alle 1st Level Schutzfunktionen bleiben dabei aktiv, ebenso wie das Coulomb-Counting.
Der BQ kann aber überwachen, ob der ESP regelmäßig kommuniziert und z.B., wenn nach 1 min das Update nicht erfolgreich war, abschalten.

3) Gibt es eine HW Sicherung (getriggert über das Permanent Fail Signal)?
-> auf SW/Konfigurationsseite habe ich "Permanent Fail" umgesetzt. Bei bestimmten Fehlern wird also nicht versucht den MOSFET-Schalter automatisch zu reaktivieren.
Ich nutze in meinen Systemen im Moment allerdings keine zusätzliche Pyrofuse oder ähnliches. Den "Fuse Pin" habe ich nur auf ein kleines Lötpad geroutet, falls ich damit doch mal experimentieren möchte.

3) Gibt es Benutzer Kalibrierungen? (Spg, Strom, Temperatur)
-> Die Zellspannungsmessungen sind von TI vorkalibiert. Im Bereich 20 - 30 degC, 3.3 - 3.5 V paßt das sehr gut. Ich kann mich nicht erinnern da mal Abweichungen nenneswert > +- 1mV von einem U1282 gesehen zu haben.
-> Die Strommessung kalibriere ich. Ein Normalnutzer ohne Laborequipment kann da eigentlich nur Verschlimmbessern.
-> Bzgl. Temperaturkalibration habe ich bis jetzt nichts umgesetzt. Mit einfachen 100k NTCs liege ich bei 25 degC nominal bei typischerweise deutlich < ~ +-2 degK Abweichung. Das reicht mir für den Moment.
Über die Console, könnte man die Konfigurationsregister des BQ aber sofort beschreiben.

4) Welcher ESP32 wird verwendet? Tensilica/RiscV?
-> Ich setze bewußt auf einen ESP C3 mit RiscV, weil ich mich mit der RiscV Architektur recht gut auskenne.

5) Kannst du vorab 2D/3D (dxf,stl, iges o.ä.) zur Mechanikplanung bereit stellen?
-> Für Abmessungen und Positionen der Befestigungsbohrungen könnte ich ein dxf oder ein bemaßtes pdf machen.
-> Zum "Probesitzen" meiner Leiterkarten in 3D Zeichnungen von Gehäusen erzeuge ich üblicherweise emn/emp Dateien ( https://en.wikipedia.org/wiki/Intermediate_Data_Format ). Darin werden Leiterkarte und Bauteile als stark abstrahierte Quadar oder Zylinder dargestellt.

6) Bis wann wäre ein Einzelstück verfügbar (habe heute die Zellen bestellt)

Aus der Musterserie, die ich im Moment nutze, habe ich noch einige wenige ungenutzte Platinen hier. Insbesondere bei Shunt und MOSFET-Schalter gibt es aber unterschiedliche Bestückungsvarianten, so dass da bestimmte im Moment nicht direkt verfügbar sind. Wenn du mir verräts, was Du mit dem Muster vor hast, z.B. welche Stromtragfähigkeit Du für Shunt und MOSFET-Schalter benötigst, kann ich schauen, was sofort verfügbar wäre.

Veröffentlicht von: @janvi

besondere mit der Sicherungsfrage bin ich gespalten. Ich habe bei Alibaba (Heschen) mal zum Test eine elektromagnetisch auslösbare DC Sicherung bestellt. Die ging aber irgendwo im Zoll verschüttet. In Europa scheint es keine äquivalenten DC Automaten zu geben. China hat jetzt Nationalfeiertag wo es immer unsicherer wird ob noch irgendwas ankommt.

Perspektivisch strebe ich an, dass mein MOSFET-Schalter eine Zuverläßigkeit erfüllt, die man von einer "Efuse" erwartet.
Damit könnte man auf zusätzliche Elemente dann eigentlich sogar verzichten.
Ich konzipiere im Moment an einem Setup, mit dem ich jeden MOSFET-Schalter nach dem Bestücken mit einigen harten Abschaltevents testen könnte, um sicherzustellen, dass es keine initialen Defekte/Anomalien gibt.
Außerdem möchte ich an einigen MOSFET-Schalter Testreihen mit 1000en Abschaltereignissen durchführen, um zu verifizieren, dass es zu keiner Degradation kommt.
Meines Erachtens ist das wichtig, weil man im schlimmsten Fall davon ausgegehen muss, dass ein Reel MOSFETs, das man in 2 Jahren kauft, Halbleiter-Dies aus einem "optimierten" Prozess enthält, die im Grenzbereich schlechtere Eigenschaften haben könnten.

Mit so einem Setup könnte man dann auch mal praktisch evaluieren, wie sich ein "micro-mechanical switch"
https://menlomicro.com/products/power-relays
als Alternative zu MOSFETs schlägt.

Meiner Einschätzung nach kann einem MOSFET-Schalter eigentlich nur das Abschalten bei einem sehr harten Kurzschluss im Lastkreis gefährlich werden.
Wenn man einem Si-FET dabei partout nicht traut, ist für diesen Fall eine klassische Sicherung ( z.B. NH ) ein ziemlich guter Zusatzschutz.

Für mich als jemand der sich seinen MOSFET-Schalter bis ins letzte Detail selber designen und bald auch nach belieben Testen kann, macht es keinen wirklichen Sinn, sein Heil in einem DC Automaten aus mehr oder weniger obskuren Quellen zu suchen. Wenn ich mich auf irgendeinen MOSFET-Schalter verlassen müßte, würde ich das natürlich anders beurteilen.

 

 


   
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(@nimbus4)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 342
 

Veröffentlicht von: @janvi

Noch etwas OT: Beim Surfen bin ich über ein Open Source Hochvolt BMS gestolpert welches es zwischenzeitlich schon in Version 2 gibt. Dahinter steckt Fraunhofer welches die staatlichen Fördergelder vom Wirtschaftsministerium unterbringen muß und sich damit eine 100kWh Hochvolt Hausbatterie gebastelt hat. Für Privatandwender von dern Sicherheitsfeatures vielleicht etwas überdimensioniert, aber viele Generationen von den derzeitigen China BMS entfernt.

Das Projekt kenne ich natürlich.
Konzeptionell ist das quasi das diametrale Gegenstück zu meinem BMS.
Die haben den Anspruch, eine eierlegenden Wollmichsau zu entwicklen.
Ich möchte eine möglichst effiziente Lösung für 16s LFP haben.

Bzgl. HV vs LV:

Vor einigen Jahren wollte ich ursprünglich auch ein HV-System aus vielen seriellen 14s NMC Packs haben.
Muster der HW, mit der die Einzelpacks jeweils mit einem BQ zu einem HV Stack zusammengeschaltet werden können, sowie 6 14s Packs habe ich sogar hier.
2021 war ich dann jedoch gezwungen, schnell eine nutzbare Lösung zu haben, und habe die Packs dann doch erst parallel betrieben.
Als jemand der den Zusatzaufwand, den man treiben muss, um mit AC/DC bis über 1000 V sicher zu arbeiten, praktisch kennt, sage inzwischen aber, das kommt für mich für einen "kleinen" Batteriespeicher nicht mehr in Frage.
HV Batterien sehe ich im DIY Bereich auch zukünftig in der Breite nicht.

Auch technologisch sehe ich da keine wirkliche Notwendigkeit zu.
Wenn man sich mal anschaut, was technologisch heute mit einem DCX ( DC Transformator ) möglich ist:

https://www.vicorpower.com/products?productType=cfg&productKey=BCM6135CD1E5165T00

In Anlehnung daran, wäre es möglich ein kleines Modul zu entwickeln, dass  weniger Leistungdichte hätte, dafür nur ~ 5 W Leerlaufverluste und ~ 99% Spitzenwirkungsgrad.
Mit einem solchen Modul könnte man einen 16s LFP Pack praktisch an jedem HV-WR ( also als virtuellen 128s Pack mit 1/8 der Kapazität ) betreiben.
Damit hätte man der Vorteil einer günstigen und sicher handhabbaren DIY 48V Batterie und könnte trotzdem auf die zukünftig sehr wahrscheinlich dominierenden HV-Hybrid-WR zurückgreifen.

Der einzige wichtige zukünftige Entwicklung dafür ist, dass die Preise von GAN-Fets weiter deutlich fallen, denn die dominieren heute die Kosten für einen solchen DCX.

 


   
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(@nimbus4)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 342
 

Veröffentlicht von: @janvi

Unter Windows dürfte das ja zumindest nicht funktionieren. Venus ist im PV Bereich eine angenehme Ausnahmeerscheinung.

Wer nutzt den auf einem SBC Windows? Das Aggregieren von BMS Daten würde doch nie auf einem "normalen" PC/Labtop stattfinden.


   
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(@janvi)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 253
 

Veröffentlicht von: @nimbus4

Wer nutzt den auf einem SBC Windows?

War vor längerer Zeit eben mal der Maßstab für benutzerfreundliches USB und HID. Ist aber auch schon etwas her.

Veröffentlicht von: @nimbus4

Wenn man sich mal anschaut, was technologisch heute mit einem DCX ( DC Transformator ) möglich ist:

Ist im Datenblatt aber ein Buck Converter der schlappe 500 Euro kostet und noch ein paar Bauteile drumrum braucht. Dafür gibts bereits einen kompletten Multiplus der beide Richtungen kann, dafür aber 3-4% weniger Wirkungsgrad hat.

Veröffentlicht von: @nimbus4

Meiner Einschätzung nach kann einem MOSFET-Schalter eigentlich nur das Abschalten bei einem sehr harten Kurzschluss im Lastkreis gefährlich werden.

Habe mich schon kaum getraut meine Pylons ohne NH Sicherung auf der Sammelschiene anzuklemmen. Das sollte aber ok sein weil viele SMD Sicherungen drin sind. Es gibt nur abgehende Sicherungen zu den Multiplus. Den chinesischen Automaten trau ich auch nicht recht. Pylontech hat aber ein wenig verbreiteten US5000B (wie Breaker) wo die auch drin sind und an anderen Chinaböllern sieht man die auch. Werde mich mal parallel um die triggerbaren Littlefuse bemühen. Die sollten nicht allzu teuer sein.  Für Mosfet denke ich daß vor allem schnelle dI/dt gefährlich sind weil man nicht weis welche ungewollten Induktiväten auf den langen Leitungen sind. Die Low Rds-on Mosfets sind für Spannungsspitzen an Drain-Source ziemlich empfindlich.

Veröffentlicht von: @nimbus4

in 3D Zeichnungen von Gehäusen erzeuge ich üblicherweise emn/emp Dateien

Habe ich noch nie probiert obwohl ich noch eine alte Expedition Lizenz über eine VM laufen habe. Werde ich aber über den Solidworks Importer mal probieren.

Veröffentlicht von: @nimbus4

Ich setze bewußt auf einen ESP C3 mit RiscV, weil ich mich mit der RiscV Architektur recht gut auskenne

Das ist die gute Wahl. Wo ich die ESP anfänglich mit den bereits eingeführten STM32 verglichen habe, gabs noch keine RiscV. Tensilica war auf dem Abstellgleis, die Espressif Entwicklungsumgebung war ein Versionschaos und die ersten Chips hatten wohl Probleme in der thermischen Langzeitstabilität. Das dürfte aber alles Geschichte sein so wie es auch bei STM zwischenzeitlich pinkompatible chinesische Second Source gibt.

Veröffentlicht von: @nimbus4

Precharge habe ich im Gegensatz zu Predischarge nicht implementiert,

Muss das nicht umgekehrt sein? Precharge lädt die Kondensatoren im Inverter vor. Predischarge soll wohl eingebaute Kondensatoren entladen damit auch bei abgezogenen Steckern nichts anbrennen kann. Wenn man lange genug wartet, ist es das gleiche Ergebnis.

Veröffentlicht von: @nimbus4

Mit so einem Setup könnte man dann auch mal praktisch evaluieren, wie sich ein "micro-mechanical switch"

Die sind ja ächd mikro. Sehe ich aber hier nicht. DC Lichtbogen können die bei den kleinen Abstände auch nicht ausblasen. Man braucht die Anzahl Schaltzyklen nicht. Überhaupt braucht man bei Last gar nicht oder nur einmal im Fehlerfall schalten. Bei 48V sind Mosfets wohl noch deutlich im Vorteil. Bei Hochvolt ist das vermutlich nicht mehr so weshalb in BEV noch immer Schütze drin sind. Es gibt wohl Mosfets mit 1200 Volt und mehr, aber die haben ein miserables Rds-on. Deshalb findet man in größeren Motor Frequenzumrichtern auch immer Transistoren bzw. IGBTs. Über Rds-on nehmen die Verluste quadratisch zu, bei Uce-sat nur linear.

Was ich machen möchte: Ich habe jetzt mal eine kleinere Menge Envision 280Ah Zellen aus einem Abverkauf von 2022 bestellt. Vermutlich befinden sich wie auch bei den PV Modulen noch ungeahnte Mengen in der Pipeline die in den Containern von Rotterdam vor sich hin gammeln so daß die Bodenbildung bei den Preisen noch nicht erreicht wurde.  Damit möchte ich mal 2-3 Racks aufbauen und doch nicht gleich so groß einsteigen. Mindestens eines mit JK und eines mit BQ zum direkten Vergleich. Um den Strom auf ein vernünftiges Maß einstellen zu können, werden es zunächst wohl 15s damit ich die an meinen Pylontechs parallel mit laufen lassen kann. Das kann man über die Anbindung an der Sammelschiene mit längeren oder dünneren Kabel entsprechend zur Anlagengröße aufteilen. Die Multiplus dafür werden noch dieses Jahr von 24kVA auf 32kVA und die MPPTs von 44kW auf 88kW DC erweitert. Später soll es mal ein größeres 16s Design werden das eigenständig läuft.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Wochen von Janvi

   
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(@nimbus4)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Veröffentlicht von: @janvi

Ist im Datenblatt aber ein Buck Converter der schlappe 500 Euro kostet und noch ein paar Bauteile drumrum braucht. Dafür gibts bereits einen kompletten Multiplus der beide Richtungen kann, dafür aber 3-4% weniger Wirkungsgrad hat.

Das ist ganz weit weg von einem Buck!
Fängt schon damit an, dass der galvanisch getrennt ist.

Vicor nennt das "Sine Amplitude Converter".

Das ist aber im Grunde ein hochoptimierter ( Matrix Transformer ... )  LLC mit Synchrongleichrichtung, der auf Resonanz, also mit festem Übersetzungsverhältnis arbeitet und somit inhärent bidirektional ist.

Vicor hat, soweit ich weiß, seinen Ursprung in Entwicklungen für das US Militär. Deswegen wohl auch die Optimierung auf höchste Leistungsdichte. Ohne massive Kühlung sind deren Module nicht nutzbar. In einem Flugzeug oder einer Rakete würde man solche Module vermutlich "einfach" an irgendein strukturelles Aluteil montieren.
Wenn du in den letzten Jahren regelmäßig Nachrichten geguckt hast, wirst du dich vielleicht erinnern, dass man deren Module sogar in russischen Raketen gefunden hat.

Dementsprechend ist auch die Preisgestaltung.

Dass die für 68g Elektronik genausoviel Geld verlangen, wie für einen kompletten einfachen 5 kW Hybridwechselrichter mit > 10 kg sagt eigentlich alles.

Ich kann Dir versichern, da ist kein Feenstaub drin. Aber es ist definitiv ein Meisterstück der Ingenieurskunst.

Es ging mir nur darum aufzuzeigen, was technisch möglich ist.
Die DC/DC Stufe in einem Victron RS solar 48/6000 ist übrigens auf hoher Abstraktionsebene relativ ähnlich.
Taktet aber nur mit ~ 40 kHz und ist ~ 100 mal größer.
Auf lange Sicht werden sich auch in PV-WRn die Taktfrequenzen von heute zum Teil noch deutlich < 100 kHz in die Richtung MHz bewegen und die Leistungsteile damit deutlich kleiner werden.
Konzeptionell gehört bei einem LV-Hybrid-WR die DC/DC Stufe eigentlich direkt an den Akku, um die Verluste in der 48 V Verkabelung zu reduzieren und ebenso die Kosten für diese Kabel.

Veröffentlicht von: @janvi

Muss das nicht umgekehrt sein? Precharge lädt die Kondensatoren im Inverter vor. Predischarge soll wohl eingebaute Kondensatoren entladen damit auch bei abgezogenen Steckern nichts anbrennen kann. Wenn man lange genug wartet, ist es das gleiche Ergebnis.

Bei einem BMS ist "Discharge" eigentlich immer der Energiefluss aus dem Akku. Das "Precharge" der Elkos im WR ist also eigentlich ein "Predischarge" aus Sicht des BMS.

Veröffentlicht von: @janvi

Es gibt wohl Mosfets mit 1200 Volt und mehr, aber die haben ein miserables Rds-on. Deshalb findet man in größeren Motor Frequenzumrichtern auch immer Transistoren bzw. IGBTs. Über Rds-on nehmen die Verluste quadratisch zu, bei Uce-sat nur linear

Da sind im Moment aber SiC Fets ein Gamechanger. Wenn es um Performance und nicht Preis geht, bekommt da kein IGBT mehr die Füße auf den Boden.

Veröffentlicht von: @janvi

Um den Strom auf ein vernünftiges Maß einstellen zu können, werden es zunächst wohl 15s damit ich die an meinen Pylontechs parallel mit laufen lassen kann.

Von welchen Strömen reden wir den hier? 50 A ?
Ohne SW-Anpassungen läuft mein BMS nicht mit 15s.


   
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(@janvi)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 253
 

Bei 32 parallelen Racks eher weniger als 30Amp. Bei 800 Amp Dauerstrom werden meine Sammelschienen bereits gut handwarm. Die Hälfte der Leistung krieg ich über die WR weg, so daß für die Batterien nicht mehr viel mehr übrig bleibt.

Die 60Amp Littlefuse ist bei Spörle zu 11 Eur gelistet. Mindestbestellmenge 1000 Stück und nix am Lager. UL und TÜV haben bemerkenswerter Weise nur die 30 Amp Typen.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Wochen 4 mal von Janvi

   
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(@nimbus4)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 342
 

Veröffentlicht von: @janvi

Die 60Amp Littlefuse ist bei Spörle zu 11 Eur gelistet. Mindestbestellmenge 1000 Stück und nix am Lager.

 

Hier kannst Du sie sofort bestellen:

https://www.mouser.de/ProductDetail/Littelfuse/ITV9550L5060MR?qs=4ASt3YYao0WsNf664Q9Feg%3D%3D

 

Bei nur 160 A spezifiziertem "Break Current" wage ich zu bezweifeln, dass die, wenn ein MOSFET-Schalter beim Ausschalten versagt hat, noch irgendetwas ausrichten kann. Die Sicherung wird dann vermutlich einfach zur "Funkenstrecke".

Wenn bräuchte man davon wohl ein ganzes Array wie bei Pylontech.

 

 

 


   
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(@janvi)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 253
 

Veröffentlicht von: @nimbus4

Die Sicherung wird dann vermutlich einfach zur "Funkenstrecke"

Kein Wunder hat die niemand am Lager. 160A Abschaltvermögen nützen wohl nur für Taschenlampen. Die Megasicherungen von Victron haben 2kA im Datenblatt. Auch kaum für Kurzschlüsse sondern eher nur für Überlast. Dagegen sind schon die kleinsten NH000 Sicherungen für 400V AC gG mit 100 Kiloampere Abschaltvermögen spezifiziert. Bei DC dürfte es aber auch weniger werden.  Irgendwo muß die Baugröße trotzdem herkommen. Wahrscheinlich haben deshalb auch nur die 30 Amp Typen ein UL gekriegt.  1cm Bauteilgröße sind für 80V schon knapp. Wenn die Strecke einmal ionisiert leitend ist, lötet sich das Teil ruckzuck aus und das verdampfte Metall spritzt rum. Da nützen auch x parallele Pfade nichts mehr. Verkohltes FR4 riecht ekelhaft. Hoffentlich passiert da an meinen Pylons nie was. Hat man ja noch nix direkt gehört.

Bleibt die Frage wie man sowas testen könnte. Ein Kurzschluss auf der Sammelschiene könnte man mit einem Thyristor provozieren. Da gibt es Modelle die man nicht kaputt kriegt. Wenn die Mosfets  dann schneller als die NH Einsätze sind und anschliessend wieder einschalten können ist alles ok.

Hier ein deutscher Spezialhersteller der in China produziert mit einer Bauform die ich bislang nicht kannte. Für nur 10 Euro bietet er 50kA Abschaltvermögen, bei 75 Amp Laststrom aber wahrscheinlich 10  Watt Wärme. Der macht die auslösbaren SMD Versionen auch. Aber nur mit 30A mit UL pending. Zwischendrin haben die auch noch nette Bauformen mit 20kA die ich auch noch nie gesehen habe.

Gabelstapler haben an der Batterie selbst ja auch noch keine Sicherung. Bei Verbrennern ist der Anlasser auch nicht abgesichert. Wenn es einen Kurzschluss gibt, brennt die Kiste einfach ab.

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Wochen 13 mal von Janvi

   
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voltmeter
(@voltmeter)
Yoda
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 7698
 

Veröffentlicht von: @janvi

Bei 32 parallelen Racks

hast du eigentlich irgend ein kühlhaus oder ne mining farm?

wozu benötigt man soviel speicher?

Projekt 80kWh / 26kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
Sind Photovoltaik-Inselanlagen meldepflichtig?
Warum braucht man keinen 3phasen Batteriewechselrichter?
-- Sammelthread PV Anlagen Beispiele Umsetzung --
Die "Energiewende" kostet eine Kugel Eis..... pro kWh am Stromzähler.


   
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(@janvi)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 253
 

Treffer Kühlhaus, Lebensmittelproduktion. Im Sommer wo es solaren Ertrag hat, gibts dazu extra viel zu kühlen.


   
voltmeter reacted
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(@alex_s)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 492
 

@janvi Bier oder Honig oder beides?


   
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