Hallo allerseits,
Ich hätte aus Neugier zu einem "Nicht-Problem" eine Frage - seit ca. einem Jahr betreibe ich einen kleinen Heimspeicher bestehend aus US5000 + SoyoSource, aufgeladen wird mit einem stromregelbaren AC-Netzteil maximal mit 1000W.
Seit ich den US5000 in Betrieb habe, wurde er nie "gefloatet" und erst heute zum ersten Mal auf 99% aufgeladen - sonst nur zwischen 15-90% im Winter und 20-80% im Sommer betrieben.
Das einzige "Problem" das ich dadurch beobachten konnte war, dass der Akku öfters seinen SoC nicht genau kennt und hin und wieder plötzlich von 15% auf 12% springt - oder umgekehrt beim Laden manchmal sehr zügig von 85 auf 90% lädt - d.h. erst durch eine tatsächliche Spannungsänderung einschätzen kann, wo an der Kennlinie er sich befindet. Aber auch dabei ist nicht erkennbar, dass einzelne Zellen "abhauen", die Spannungen unterscheiden sich an den Soc/Dod-Grenzen vieleicht um 1-3 Millivolt.
Andererseits ließt man öfters, man müsste die Pylontech-Akkus floaten, und dass das BMS erst ab 51,5V balancen würde etc. (die erreiche ich im Normalbetrieb nie) - aber wäre dann meine Beobachtung erklärtbar, dass es keinen beobachtbaren Drift der Zellspannungen gibt?
Wie handhabt ihr eure Pylontechs, wenn ihr sie manuell lädt - bin schon gespannt auf eure Erfahrungen.
Ich betreibe meinen US5000 zwar anders, aber ich kann bestätigen, dass offenbar sehr wenig Notwendigkeit zum Balancieren besteht:
Mein Akku hängt über sein CAN am Victron Cerbo und die Victron MPPT werden entsprechend den CAN-Wünschen abgeregelt. D.h. wenn wie gestern der Akku schon mittags voll ist, durchläuft er mehrere voll-fastvoll-voll-fastvoll-Phasen:
Das ist zwar vermutlich nicht sehr schonend, aber ich habe es bisher schulterzuckend so akzeptiert.
Schaue ich mir dabei über die Pylontech-Konsole die Einzelzellspannungen an, habe ich bei 99% SOC zwar schon 15 mV Abweichung, aber es wird nicht balanciert:
Als vor einem Jahr der Akku noch neu war, war rechts in der Spalte "BAL" manchmal bei ein paar Zellen ein "J" zu sehen, also Balancing aktiv. Das habe ich bei regelmäßigem Anschauen seit einem Jahr nie wieder gesehen. Mittlerweile habe ich 254 Vollzyklen und im mittleren SOC-Bereich sind alle Zellen perfekt auf 1-2 mV gleich.
Vielleicht sind die Zellen ja so gleich, dass einfach kaum Balancing notwendig ist. Ich habe noch zwei selbstgebaute Pedelec-Akkus aus alten Sony-Zellen, die schon mehrere Jahre alt sind und kein BMS haben. Die werden immer ohne Balancer geladen, nur alle paar Monate kontrolliere ich mit einem Modellbaulader, ob noch alles gut ist: Die laufen immer noch so parallel, dass keine Balancierung nötig ist.
PS: In welchen Spannungsgrenzen betreibst du denn deinen AKku?
Andererseits ließt man öfters, man müsste die Pylontech-Akkus floaten,
"Floaten" brauchts nicht, aber ab und an mal so lange volladen, bis das BMS "voll" meldet, schadet sicherlich nicht.
Oliver
Ich betreibe meinen US5000 zwar anders, aber ich kann bestätigen, dass offenbar sehr wenig Notwendigkeit zum Balancieren besteht.
Schaue ich mir dabei über die Pylontech-Konsole die Einzelzellspannungen an, habe ich bei 99% SOC zwar schon 15 mV Abweichung, aber es wird nicht balanciert:D.h. wenn wie gestern der Akku schon mittags voll ist, durchläuft er mehrere voll-fastvoll-voll-fastvoll-Phasen.
Das ist zwar vermutlich nicht sehr schonend, aber ich habe es bisher schulterzuckend so akzeptiert.
Danke für die Rückmeldung - es freut mich zu lesen, dass so gesehen alles nicht so heikel zu sein scheint.
Von dem Nachladeverhalten habe ich auch schon in mehreren Posts gelesen, die die Zusammenarbeit US und Victron beschreiben.
Und ich zerbreche mir den Kopf wie ich das Rumgurken am unteren 10% (im Winter) und oberen 90% (Sommer) SoC-Bereich vermeiden kann - es sieht fast so aus als wäre es den Aufwand (bis auf vl. ein paar ganz einfache Heuristiken) nicht wert - wenn Victron (sicher in Absprache mit dem Hersteller) ein Pendeln um 99-100% als ok einschätzt - und Pylontech für die Kombination die 10 Jahre Garantie gewährt.
PS: In welchen Spannungsgrenzen betreibst du denn deinen AKku?
Nachdem ich mich rein am Soc orientiere, kann ich eig. nur die obere ladeschlussspannung mit 1kW Ladeleistung sagen - die liegt bei mit 80% SoC so bei 50,55V.
Entladeschluss war mit 20% bei 48,15V:
Andererseits ließt man öfters, man müsste die Pylontech-Akkus floaten,
"Floaten" brauchts nicht, aber ab und an mal so lange volladen, bis das BMS "voll" meldet, schadet sicherlich nicht.
Da ist sicher was dran - vor allem da die LiFePo4-Zellen das Volladen anscheinend wirklich gut verkraften.
Andererseits würde mich interessieren, ob es wirklich notwendig ist:
Wenn das BMS agiert wie eine unintelligente Analogschaltung, die Ladung nur bei Erreichen irgendwelcher Schwellwerte verteilt dann macht es definitiv Sinn - und ein derartiges angenommenes Verhalten wird auch oft als Begründung verwendet weshalb vollladen oder floaten notwendig wäre. Sonst wäre irgendeine Zelle immer auf Anschlag.
Aber nachdem zumindest in der US-Serie sowieso ein BMS mit Mikrocontroller vorhanden ist (der mehr zu können scheint als ein simpler PIC/AVR), würde es mich fast wundern wenn das BMS hier nicht Statistiken zu den Zellen vorhält und intelligenter agiert als oft wie oben beschrieben.