Hallo wie schon in der Vorstellung beschrieben würde ich gerne ein wenig mehr in das Thema Akkurecycling einsteigen!
Hierzu ein paar Fragen zum benötigten Equipment:
1. Innenwiderstand und Spannung messen:
- Ich habe jetzt schon bei einigen gelesen das Sie das VAPCELL YR1030 nutzen, dass misst ja Spannung und Widerstand zugleich, kann diese Messung ggf auch durch zwei vorhande Messgeräte (Peaktech) ersetzt werden? die ich dann paralell jeweils an + und - der Zelle anlege? oder ist das YR1030 einfach die bessere Wahl weil es genauer ist als herkömmliche Messgeräte?
2. Laden und Kapazitätsmessung:
- Wäre das XTAR VC8 ein geeignetes Ladegerät im Vergleich zu dem Opus BT-C3100? Bei dem Xtar wäre ja eigentlich alles gegeben was man braucht? Messung des iR, einstellbare Ladefunktion, Kapazitäsmessung...mich wundert es halt das es hier noch nicht erwähnt wurde...oder hab ich´s einfach überlesen?!?
3. Löten / Punktschweißen
- bei größeren Packs würde ich das Löten bevorzugen aber wie schaut es bei z.B. Accus von Akkuschraubern oder vll. auch eBikes aus ? das sollte doch das Punktschweißen kein Thema sein...oder?!?
welches Punktschweißgerät käme für Euch in die Nähere Auswahl? Gibt es eines das man per Akku und Netzteil betreiben kann? Ein Netzteil mit entsprechender Leistung wäre sogar schon vorhanden
(Komerci PS50SWIV Festspannungsnetzgerät 13,8V/9-15V)
Danke schonmal für´s lesen
Grüße
bf
Hi,
zu den ersten drei Punkten kann ich was dazu sagen.
1. das YR1030 ist deswegen fast schon die einzige Wahl, da es im mOhm Bereich misst. Normale Multimeter schaffen das nicht und sind daher in dem Bereich unbrauchbar ungenau.
2. das XTar VC8 habe ich auch. 4 Stück davon um genau zu sein. Ich mag die Geräte sehr, vor allem weil sie flexibel einsetzbar sind. Entweder 8x nur laden oder 4x laden und 4x Kapazitätstest (nur die Slots 1 - 4 können Kapazitätstests) und zudem können alle Slots eine Tiefenentladungs-Reaktivierung, was gerade bei eBike-Akkus sehr wichtig ist da es speziell von Bosch viele defekte eBike-Akkus gibt, bei denen wegen eines BMS-Ausfalls die Zellen tiefenentladen sind aber ansonsten noch sehr gut bis fabrikneu.
zwei Minuspunkte am XTar:
- benötigt ein starkes externes (USB-) Netzteil. Und vergiss gleich mal Dein Handynetzteil, das wird nicht ausreichend sein. Also entweder separates NT mit mind. 30W für um 40€ kaufen, oder ein altes ATX Netzteil aus einem PC umbauen. Hier findest Du paar Infos zu so einem Umbau -> ATX Computer Netzteil umbauen für Ladegeräte
- läd und entläd mit nur 300mA. Das dauert 3x so lange wie beim Opus und knapp doppelt so lange wie beim LiiTo Kala Lii 500. Für Laptopzellen ist das OK (in der Regel nicht mehr als 2.500mAh) aber für eBike-Zellen mMn nicht zu gebrauchen da die großen 3.500mAh Zellen in den XTar gefühlt nicht fertig werden. Rechne mal mit 2 Tagen pro Testzyklus, bei Laptopakkus sind es meist max. 24h
Die integrierte Innenwiderstandsanzeige von Ladegeräten, egal welches Modell, kannst Du im Grunde vergessen. Hier gibt es mehrere Tests, dass die Ergebnisse ungenau sind, schwanken und nicht prouzierbar sind. Also bei 2 tests am selbben Akku bekommst Du zei unterschiedliche Messergebnisse.
Hier hast Du eine Übersicht der gängigen -> Ladegeräte mit Kapaztätstest
3. zum Thema Löten vs Punktschweißen findest Du hier mal ein paar Anhaltswerte und auch Videos -> DIY Punktschweißgerät Labornetzteil statt Li-Akku?
Da wo Bewegung im Spiel ist dürfen sich LiIo Zellen nicht mehr bewegen dürfen. Also wenn Löten dann musst Du irgendwie dafür sorgen, dass die Zellen fest in ihren Haltern sitzen (Kleber, feste Kupferadern direkt auf eine Seite der Zellen löten, ...) oder eben Punktschweißen. Das hält bombenfestt, aber da biin ich ansonsten mangels eigener Erfahrung raus.
@Stefan, sehr gut erklärt.
Man sollte schon erwähnen das die BT C3100 4 Zellen mit je 1000 mah Ent- und Laden können. also für größere Akkus Top, nachteil, die montierten Lüfter sind nach kürzester Zeit meistens hin.
Habe meine deswegen, wie heißt das Neudeutsch, gemoddet - Hier das Gehäuse dazu: https://www.thingiverse.com/thing:2697420
Lüfter habe ich die "Sunon MagLev" HA60151V4-1000U-A99 mit 0,36W, sind sehr Leise und Kühlen von unten gut.
Vorteil: Die BT-C3100, wenn diese nicht umgebaut sind, machen oft ein "Hitzepause" das brauchen die zum Runterkühlen, in dieser Zeit zählen die aber seltsamer Weise die mah weiter hoch.
Habe 3 Umgebaute BT C3100 und 2 noch nicht umgebaute, bei den nicht umgebauten haben die Akkus gleicher Baureihe immer so 150-200 mah mehr und die nicht umgebauten Geräte brauchen durch die Pausen, ca. 30-45 min länger, diese Zeit müsste ich auch mal messen- Kommt auf die Agenda !
Damit meine BT C3100 von unten besser Luft bekommen, habe ich diese hinten auf 2 Gedruckte Gummi-Beinchen gestellt.
Möchte auch erwähnen, das ich auch 2 Stück XTAR VC4S habe, nutze diese zum Vorladen und wie Stefan schon schrieb, die können 0V Zellen wiederbeleben !
MFG Uwe
Hey Stefan, du musst deine xtar vc8 mit einem Quickcharger 3.0 betreiben, dann bekommt er eingangsseitig bis zu 9V mit 2A per USB und lädt mit 8x500mA
Aber ich hab heute festgestellt dass sich mein Kanal 4 verabschiedet hat... Lädt nix mehr.
Hab schon nachgelötet, aber dann sagt er zu einer Zelle mit 3,7V dass sie voll ist...
Haus: 20,8kWp bei 17° DN an STP20; Garage: 9,1kWp bei 3° DN an STP8; 70% an SHM2.0
ca. 20kWh Nutzbarer DIY 18650 Akku an Sunny Island 4.4
oha. Wie lange etwa in Betrieb?
Bei mir noch keinerlei Ausfälle. Nachdem ich etwa 12 Defekte an den billigen 10-Slot Phomax Ladegeräten hatte und auch bereits zwei LiiTo Kala gestorben sind sind meine VC8 bisher eindeutig am standhaftesten.
Also ich hab noch La auf gemacht, ich denke das hab ich selbst geschrottet beim reparieren.
Die starre Brücke, wo die Schieber drauf sind, (minus Seite) ist auf der Platine mit minimalen Abstand gelötet. Ich hab mit dem Lötkolben drauf gehalten da man schon eine Schwachstelle am der Lötstelle sah. Was ich aber nicht sah war, dass unter der Brücke ein SMD Widerstand war, den hab ich scheinbar gebraten und/oder kurz geschlossen.
Das ist natürlich die einzige schiene wo was drunter war. Und das ist auch eine Baugruppe wo man nicht von den anderen abschauen kann, was für einen R ich gebraten habe... Egal...
Auf jeden Fall ist es jetzt ein VC7
Ca August letzten Jahres
Haus: 20,8kWp bei 17° DN an STP20; Garage: 9,1kWp bei 3° DN an STP8; 70% an SHM2.0
ca. 20kWh Nutzbarer DIY 18650 Akku an Sunny Island 4.4
Also zwecks Spannung und Innenwiderstand messen hab ich mir die Tage folgendes zugelegt ....
Schein mir ganz ok zu sein das Teil 😉
Hallo Zusammen
Entschuldigt die dumme frage:
Das xtar vc8 mit all den Anzeigen erübrigt doch den Kraftmax oder ein Prüfgerät?
Oder welchen Denkfehler mache ich?
:wave: Die Stadt Nomaden
jein.
Bei gebrauchten Zellen sind insbesondere zwei Werte interessant.
- nutzbare Restkapazität
- Innenwiderstand Ri
Die meisten Ladegeräte mit integrierter Kapazitätsmessung haben zwar auch eine eingebaute Innenwiderstandsmessung, aber bei allen diesen Geräten ist gleich, dass die absolut ungenau und unzuverlässig arbeitet und im Grunde keinerlei Aussagekraft besitzt.
Der Ri ist bei Akkuzellen so klein, dass der verlässlich nur mit Messgeräten mit doppelter Prüfspitze ermittelt werden kann.
So wie der Kraftmax oder das Vapcell YR 1030.
Wenn Deine Quelle hauptsächlich aus alten Laptopakkus besteht dann würde ich Dir dringend die Innenwiderstandsmessung empfehlen denn damit lässt sich ablesen, wie viel ein AKku schon geschuftet hat und wie lange er in etwa noch leben wird.
Falls ihr hauptsächlich an defekte eBike-Akkus von Bosch rankommt könnte man evtl. noch überlegen, sich die Innenwiderstandsmessung zu sparen da diese in der Regel wegen eines BMS Defektes entsorgt werden und die Zellen noch einen sehr guten Ri haben. Zumindest bei mir war bisher bei allen Bosch, die ich getestet habe der Ri sehr gut.
kkus sehr wichtig ist da es speziell von Bosch viele defekte eBike-Akkus gibt, bei denen wegen eines BMS-Ausfalls die Zellen tiefenentladen sind aber ansonsten noch sehr gut bis fabrikneu
Ich habe 4 Bosch 400 Akkus da mit Spannungen 0.1 bis 0.5V (pro Block) - also eigentlich Tot?
Was bedeutet für dich tiefentladen ?
Es gibt Angebote ab 0.5V https://www.liofit.com/produkt/tiefenentladung/
Aber Tests z.B. auch von Andreas zitiert zeigten jede Entladung auf 0 Bedeutet massiven Verlust an Kapazität.
Was sind deine Erfahrungen ?
das kommt wohl sehr auf die Zellchemie an.
Ich habe einige (hundert) 0-V Akkuzellen aus eBikes, hauptsächlich Bosch und ich kann auch nach wochenlanger, evtl. sogar monatelanger Lagerung keinen sehr hohen Kapazitätsverlust erkennen.
Bei gebrauchten / defekten eBike-Akkus, die man vom Händler geschenkt bekommt weiß man idR ja nie, wie lange die schon liegen, aber ich habe einen recht großen Anteil an 0V-Zellen, die liegen noch im Bereich 95 bis teils sogar noch über 100% der Werksangaben der neuen Zellkapazität.
Die tiefenentladenen Laptopzellen, die ich in den Händen hatte und wieder refreshed habe waren idR fast immer problematisch.
Sehr viele Heater, sehr viele mit hohem Innenwiderstand, kaum nutzbare Kapazität.
... Man sollte schon erwähnen das die BT C3100 4 Zellen mit je 1000 mah Ent- und Laden können. also für größere Akkus Top, nachteil, die montierten Lüfter sind nach kürzester Zeit meistens hin.
Habe meine deswegen, wie heißt das Neudeutsch, gemoddet - Hier das Gehäuse dazu: https://www.thingiverse.com/thing:2697420
...
MFG Uwe
Danke Uwe für den Mod! Ich habe ein Voltcraft IPC-3, das sieht baugleich aus wie das BT C3100 . Mit dem IPC-3 kann ich auf Slot 1 und 4 bis 2000mAh laden. Ich habe damit noch keine großen Massen durchgeladen, von dem her keine Langzeiterfahrung, aber das IPC-3 macht bislang keine Pausen. Wenn ich das feststelle, weiß ich jetzt was ich tun kann.
cheers Carsten
Hey Stefan, du musst deine xtar vc8 mit einem Quickcharger 3.0 betreiben, dann bekommt er eingangsseitig bis zu 9V mit 2A per USB und lädt mit 8x500mA
20210227_104515.jpg
Aber ich hab heute festgestellt dass sich mein Kanal 4 verabschiedet hat... Lädt nix mehr.
Hab schon nachgelötet, aber dann sagt er zu einer Zelle mit 3,7V dass sie voll ist...
QC 3.0 muss lt Spezifikation bis 22v und 4,6A können. Siehe: https://www.qualcomm.com/products/quick-charge-30
Von dem her, könnte doch ein stärkeres Netzteil möglich sein? QC ist immer abwärtskompatibel, also ist auch ein QC 5 Netzteil denkbar. Zumindest haben die günstigen QC3 Netzteile bei Amazon schon 36W-40W und das bei einem Preis um die 20€. Das Anker PowerPort Speed 5 kommt für 35€ mit 64W daher.
Da könnte Netzteiltechnisch noch etwas drin sein.
Dass das xtar ohne Netzteil kommt und per USB versorgt werden kann, aber dafür günstiger ist, finde ich super. So kannst du entweder vorhandene Netzteile verwenden oder ein neu gekauftes auch für andere Zwecke nutzen.
cheers Carsten
Moin!
Ich möchte mich jetzt auch in das Thema einarbeiten. Da ich zwei Powerstation habe, bei denen ich denke das die Akkus (18650) Tiefenentladen sind, benötige ich auch ein Ladegerät und ein Messgerät. Gibt es aktuelle Empfehlungen?
Vielen Dank im voraus!