Hallo,
ich habe ein Victron Multiplus als ESS eingerichtet und es läuft schon erstaunlich gut.
Aufbau:
- EM24
- Victron Multiplus 24/800
- AKKU: 2x12V in Reihe -> 24V (Varta ProMotive AGM)
Hier wären die "optimalen" Settings für den Multiplus interessant.
https://www.varta-automotive.com/en-gb/products/varta-promotive-agm/710-901-120
https://productsheets.varta-automotive.com/index.php?id=515&artikelNr=710901120E652&type=123&L=0
- GX (ESS aktiv)
- Und DC sowie AC Solarpanels über MPTT
Aktuelle Herausforderung:
- Ich habe über Nacht bei 50% Enladung, eine Lowvoltage Warnung bekommen,
was für mich soviel heisst, wie ich hab da noch nicht die Richtigen Werte eingestellt.
- Wo es ja Blei Säure schon so lange gibt folgende Fragen:
--> Wie ermittelt man sinnvolle Werte für die Ladung und das ESS?
--> Welche Entladetiefe würdet ihr bei AGM Empfehlen?
Anbei mal ein paar Werte von letzter Nacht:
- Bei konstander Entladung mit: -272W und -11,2A
- Abschaltung bei: - 23.86V
23:30 -> 24.57 V
00:30 -> 24.46 V
01:30 -> 24.34 V
02:30 -> 24.20 V
03:30 -> 24.05 V
04:30 -> 23.95 V
Wenn ich es richtig einschätze ist eigentlich nur der Schritt mit dem "Dynamic Cut Off" im Assistenten interessant.
Da stehen folgende Default:
0,005 C -> 24.00 V (210AH, 1,05A)
-> Hier sind irgendwie ein bisschen wenig Stützstellen ...
0,250 C -> 23.30 V (210AH, 52,5A) -> Das wäre glaube ich schon mein MAX
0,700 C -> 22.80 V (210AH, 147A) -> 80A Sicherung
2,000 C -> 22.40 V (210AH, 420A) -> 80A Sicherung
Ich entlade aktuell nur mit 250W bei 24V -> 10,41A.
Die Batterie hat 210A macht bei 1C - 210A.
Es scheint so als wenn ich mit dem Wert - 23.86V in die Abschaltung gelaufen bin.
Von den Entladeeinstellung scheint mir dass alles so in Ordnung zu sein.
Die meisten Leute machens der Einfachkeit halber wohl so, dass unter Last - Unabhängig von der Höhe der Last - bei 12V abgeschaltet wird.
Anders herum finde ichs auch in Ordnung bei 400A Belastung erst bei 11V ab zu schalten.
Worüber ich mich jetzt wunder ist die Tatsache, dass bei Beginn der Entladung 24.6V/12.3V anliegen. Ein voller blei Akku sollte bei einer so geringen Belastung noch deutlich über 25V/12.5V liegen.
Woran liegt das jetzt? Ist der Akku nicht ganz voll gewesen? Oder ist er schon was älter?
IÜbrigens: Ich glaube die Batterien sind auch nicht unbedingt für cyclische Nutzung geeignet/gedacht
Bei Welcher Spannung lädst du die denn?
Typischer weise würde man sich bei AGM so im Bereich von 14.6V beim Laden, 13.8V beim Float bewegen.
😀
Naja wenn ich es richtig verstehe war der Akku um 23:30h schon nicht mehr voll. 50% SoC hatte er über Nacht. Wenn ich von 23:30 bis 4:30 zusammenrechne sind das ungefähr 55AH also wäre es 75%SoC. Deswegen (so vermute ich) war schon um 23:30 75%SoC und dann bis 4:30h auf 50%SoC. Und ja ein AGM ist mit 50% SoC ungefähr leer, Daher ist Abschaltung auch nicht so falsch. Zumindest sollte man nicht viel weiter entladen, dann geht es noch stärker auf die Zyklen. Ob eine AGM das richtige für ein ESS ist möchte ich bezweifeln. AGM ist nun kein Zyklen-Weltmeister. Victron gibt selbst ungefähr 500 Zyklen bei 50% Entladung an. Bei Varta heißt es 6-fache Lebensdauer aber selbst die 8-fache Lebensdauer bei Varta ist 800Zyklen. Ich habe zu deinem Akku keine genauen Aussagen gefunden aber ich rechne dann mal mit 600 Zyklen. Sagen wir mal, in 2 Jahren ist die Batterie durch (50% Entladung -> 2,5 kWh zyklische Kapazität). Das wird schnell pro Nacht genutzt, so hat man leicht 250 Zyklen im Jahr.
Meine Meinung falsches Set-up mit AGM. Wenn unbedingt Blei und dann schau mal z.B. bei Gel long life (Victron gibt 2500 Zyklen bei 50%).
Blei als Speicher, kann man direkt vergessen. Der macht das nicht lange mit.
Deine Konstellation von 2 Auto Akkus in Serie, sind 12 Zellen in Serie ohne Überwachung. So kann man nicht die individuelle Zellspannung & Kapazität wissen, was keine gute Lösung ist.
Blei sollte permanent mit 2,3V pro Zelle geladen werden und ab und an mit 2,5V ausgeglichen, damit nicht die einzelnen Zellen unterschiedliche Kapazitäten geladen haben, dadurch trocknet der Akku aber mit der Zeit aus.
Macht mit 27,6V laden, aller paar Tage etwas mit 30V grillen damit alle Zellen gleich voll sind, nicht entladen, wenn nötig aber bis 24V.
Hallo,
erstmal ganz vielen Dank für die Antworten. So langsam bekommt ich ein Bild.
Auch insbesondere auch für die Hinweise zu den Einschränkungen des Speichers.
Anbei ein paar Antworten zu euren Fragen:
1. Beginn der Entladung 24.6V/12.3V - Akku nicht ganz voll, oder alt?
Der Akku war nicht ganz voll, passt also so.
Die Akkus sind frisch aus der Fertigung und sollten jetzt max. 5 Zyklen haben.
Bild von letzter Nacht zum SOC: SOC
Bild von letzter Nacht zur V/A: Voltage
2. Bei Welcher Spannung lädst du die denn?
Das werde ich mal beobachten, konfiguriert sind 14.4V also in Reihe 28.8V, aber da scheint irgendwie nicht zu greifen und er läd mit weniger. Siehe Grafiken.
3. Varta ist 800Zyklen, ist es das Richtige für ein ESS
Einem geschenktem Gaul guckt man nicht ins Maul Sagen wir mal, privat ist jemand an der Applikation und dem Datalogging interessiert.
Ich werde also wahrscheinlich 2 Jahre viel lernen können und danach ein passenderes System auswählen können.
Folgendes habe ich im aktuellen Setup zum letzten Mal geändert:
- "Dynamic Cut Off"
0,005 C -> 24.00 V -> 24.00 (gleich #noch)
0,250 C -> 23.30 V -> 22.00 (Den und alle folgenden Stützstellen auf 11V pro Batterie abgesenkt)
- Low Batterie Warnings komplett abgeschaltet
Da gab es ein nettes FAQ, welches noch mal verdeutlicht hat, das die Warnung eher für ein Boot ist
und für ein ESS am Grind nicht interessiert.
Plan (wenn das eure Antworten bestätigen):
- Die erste Stützstelle soweit absenken (24.00 -> 23.6/8), damit ich auf SOC 50% Limitieren kann und er nicht vorher in den Cutoff / Error läuft.
Oder ich lasse es so und limitiere auf 55%, wobei das eigentlich aus Prinzip nicht geht.
Aktuell schlägt der Cutoff, wie auf den Bildern zu sehen, bei 52,#% zu ...
- Dann auf 50% SoC Limitierung umstellen.
- Prüfen warum er nicht auf 28.8V unterwegs ist.
Nun noch mal ein paar Rückfragen:
@mascheihei @jan107
1. Und ja ein AGM ist mit 50% SoC ungefähr leer ...
Könnt ihr mir das ein wenig erklären?
Ich verstehe das eine AGM Batterie bei e.g 12.85V voll ist und dann bis 12.00V oder auch bis 11.00V entladen werden kann?!
Was wäre denn das 0-100% extrem? Und warum geht man nur bis 12.00V Runter?
Gibt es Mapping von Victron von Volt zu Soc?
Auf folgender Seite habe ich eine Tabelle gefunden, die aber falsch zu sein scheint, oder ist Soc und gleich Ladezustand?:
https://campofant.com/autobatterie-spannung-ladezustand/
2. Wieviel Kapazität bekomme ich denn, wenn ich von e.g. 12.85V bis 12.00V entlade?
Also Soc von 100% auf 50% -> Sind das dann bei 210AH auch nur 105AH?
3. Dann noch eine Frage zur Lagerung.
Wenn ich wenig Sonne habe, wie heute. ist es dann egal on die Batterie zwischen 12.00V und 12.20V pendelt,
oder sollte ich dafür sorgen das Sie zwischen 12.60 und 12.80 pendelt?
Ist das bei AGM relevant?
4. Einmal pro Woche durchladen?
Fällt euch irgendein Grund ein, das Ich per Planer einmal pro Woche vollladen sollte, und so einen vollen Zyklus sicherstellen?
Damit z.B. das Victron System besser die Kapazität rechnen kann oder so?
5. Balancer?
Wie ist eure Meinung zu einem Balancer bei 2 x 12V in Reihe?
Ganz vielen Dank im Voraus
Sebastian
1. Und ja ein AGM ist mit 50% SoC ungefähr leer ...
Könnt ihr mir das ein wenig erklären?
IDie in der Tabelle stehenden Spannungen sind Ruhespannung - du kannst eine Batterie, die weder geladen noch entladen wird messen und rückschlüsse auf den Ladezustand machen. Aber unter last geht das nicht. Denn wenn eine volle Batterie mit 200A belastet wird, bricht die Spannung ja direkt sehr stark ein. Ggf. auf unter 11V sogar. Das heißt ja aber nicht, dass sie leer ist. Genau so bei 10A belastung. Da bricht sie ein aberwenn du nach 10 Sekunden die Last weg nimmst und dann die Ruhespannung misst, siehst du ggf. dass dein Akku eigentlich noch voll ist.
2. Wieviel Kapazität bekomme ich denn, wenn ich von e.g. 12.85V bis 12.00V entlade?
Das kommt drauf an mit welcher Belastung du das tust. Häufig ist bei Akkus angegeben ob die Kapazität für C10, C20 oder C5 angegeben ist. Je höher die Belastung, desto weniger Kapazität hast du idr. Bei deinem Akku steht das gar nicht dabei - denn er ist überhuapt gar nicht für zyklische Belastungen ausgelegt...
3. Dann noch eine Frage zur Lagerung.Blei am besten immer voll. Also bei 12.8 und wenns geht sogar noch höher. 12.8 heißt voll, wenn sie gerade nicht geladen wird. Aber wenn du da jetzt 13,irgendwas dran hängst (float spannung) dann nimmt die Batterie kaum Strom auf - sobald das ladegerät abgeklemmt wird sinkt dann die spannung auf 12.8.
4. Einmal pro Woche durchladen?
Nicht einmal pro Woche. Am Besten wird das Ding direkt nach dem entladen wieder voll gemacht.
Du kennst das doch vom Auto - nach dem Winter sind die Batterien oft hinüber, weil der wagen den winter über in der Garage stand und nicht bewegt wurde: die Akkus wurden nie geladen und sind dann im Sack.
5. Balancer?
Wie ist eure Meinung zu einem Balancer bei 2 x 12V in Reihe?
Spars dir. Balancing geht über die höhere Spannung. Die Zellen, die voll sind gasen dann und werden H2 los - in der Zeit können die, die noch nicht voll sind aufholen und auch voll werden.
😀
Hallo,
so langsam passt mein Setup.
Ich scheine in ein 2x210 AH AGM Batterien in Reihe von 12V bis voll -> 2,5KW reinladen zu können.
Das passt auch genau zu 50% SOC -> 100% SOC.
Muss ich nicht verstehen warum das bei AGM so ist, aber gut.
1. Und ja ein AGM ist mit 50% SoC ungefähr leer ...
-> OK das mit der Ruhespannung ist verstanden.
-> Frage die bleibt: Warum kann ich eine AGM nicht auf SOC 0% oder 20% entladen?
2. Wieviel Kapazität bekomme ich denn, wenn ich von e.g. 12.85V bis 12.00V entlade?
-> Durch den test geklärt. genau 50% der angegebenen Kapazität, bei Langsamen entladen.
3. und 4.
ok verstanden so voll wie möglich
Ich habe jetzt ein MQTT Setup
ESS:
- "Ohne" Batterielive
- Minimale Entladetiefe noch 55%
- Morgens um 09 Uhr setze ich via Nodered: "W/VICTRON_ID/settings/0/Settings/CGwacs/MaxDischargePower" auf 0.
Damit wird die Batterie über den Tag voll und sonst wird Sie Abend ein wenig nachgeladen.
Somit vermeide ich ein entladen über Tag bei wenig Sonne.
- Abends um 20 Uhr setze ich dann "maxDischargePower" auf 250W. Dann wird die Nacht via Batterie gepuffert.
Ich denke ein Dynamisches anheben des "MINSOC" anhand von der Wettervorhersage wird auch noch möglich sein via Nodered.
Vielen Dank für die Hilfe, mein Setup läuft erstmal.
Du kannst eine AGM auch auf 10% entladen dann hält sie aber viel weniger Zyklen. Sprich eine regelmäßige Entladung auf 10% verkürzt die Lebensdauer deiner Batterie signifikant. Dann hält sie vielleicht nur 2 Monate.
Schau mal hier bei Victron, da schreiben sie ca 50% usable capacity für AGM Batterie:
https://www.victronenergy.com/blog/2015/03/30/batteries-lithium-ion-vs-agm/
Danke für die Informationen und der Artikel ist ja super.
Verstehe ich richtig das es auch besser ist den Entladestrom so niedrig zu wählen wie möglich?
Also z.B.
Bei 100% Ladung (2,5KW real verfügbare Kapazität) -> 250W Entladegeschwindigkeit = 11A /210AH = +-0,05C
Bei 75% Ladung (1,25KW real verfügbare Kapazität
- Hiermit würd ich nur die halbe Nacht überbrücken können und könnte dann einfach auf 5A (0,025C) Entladegeschwindigkeit Stellen.
Denkt Ihr das würde der AGM gut tun?
Viele Grüße
Sebastian